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Ostfriesland

Bewertungen

Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2015
Das eherne Buch
Aster, Christian von

Das eherne Buch


sehr gut

Die Geschichte ist sehr spannend und die Figuren sehr gut gezeichnet. Es gibt sehr viele Überraschungsmomente und das Buch wird nie langweilig. Es kommen immer neue Figuren hinzu und gerade als man denkt, dass man jetzt ungefähr absehen kann, was passiert, kommt eine neue Person ins Spiel und alles läuft ganz anders ab... Die Geschichte ist wirklich sehr gut geschrieben und hält für den Leser immer was Neues parat.

"Das Eherne Buch" ist - verglichen mit den meisten sehr klischeebehafteten Fantasywelten - sehr glaubwürdig und schlüssig, vor allem aber erfrischend anders. Es werden nicht die klassischen Fantasy-Kreaturen ausgeschlachtet, nur um so viel Fantasy reinzustopfen wie nur irgendwie geht - um sich die Sympathie der eingeschworenen Genreanhänger zu sichern, wie das viele andere tun. Stattdessen scheint Aster das Genre nur dazu zu nutzen, sich mehr kreative Freiheiten erlauben zu dürfen als bei streng historischen Romanen.
So stehen die Charaktere und der Plott im Vordergrund. Letzterer baut sich im perfekten Tempo auf. Das Buch liest sich sehr flüssig, geizt jedoch dennoch nicht mit Detailreichtum, man hat dadurch das Gefühl, dass sich Aster selbst nicht zu wichtig nimmt und nicht versucht, ein ähnlich episches Werk wie beispielsweise "Der Herr der Ringe" zu schaffen - ein klarer Vorteil. Er will sich nicht mit Tolkien oder Heitz oder Ähnlichen messen, sondern geht seinen eigenen Weg, der mir persönlich sehr sympatisch ist

Gekonnt spiegelt der Autor unsere Welt in der von ihm erdachten wider und zeigt die Ironie auf, in der wir Tag für Tag leben. Die wilden Untiere mögen zwar beinahe ausgerottet sein - in den Herzen der Menschen existieren sie jedoch weiter. Vorbehaltlose Machtgier, Falschheit, Lüge, Verrat und Mordlust haben Werwölfe und ähnliche Schrecken abgelöst und verursachen mindestens ebensogroßen Schaden an den "vernunftbegabten" Rassen.
"Das Eherne Buch" ist ein Roman, dem man mit der Beschreibung "Spannend und Actionreich" nicht schmeicheln würde. Dieses Buch ist so viel mehr; trübsinnig, hoffnungsvoll, traurig, verzweifelt, wütend, ironisch, unerhört gefühlvoll, rasend und bis zum Bersten gefüllt mit Liebe und Selbsthass. Um verwirrt und geschmacklos nicht zu vergessen. Und humorvoll. Denn Aster beherrscht es meisterhaft, mit simplen Tatsachen zum Lachen zu bringen, und so gelingt es ihm wieder und wieder, die meist eher düstere Atmosphäre zu erhellen.
Neben seiner sauberen, manchmal etwas variantenarmen Sprache sticht der ziemlich intellektuelle Ansatz hervor. Denn Jaarn ist kein tumber Held, sondern ein ziemlich schräger Typ mit zahlreichen Ecken und Kanten, der trotz seines harten Äußeren geplagt wird von Selbstzweifeln und starken Gefühlen. Aster bringt uns seine Figuren sehr nahe und beweist vor allem bei der Vermeidung von Storyklischees ein sehr gutes Gespür. Er stellt die Gefühle der Hauptakteure so dar, dass man in jeder Situation mitfühlen kann und immer wenn man glaubt, dass der Autor es nicht noch schlimmer mit den Charakteren treiben kann, beweist er das Gegenteil! Immer wieder überrascht er mit guten Einfällen und weiß dies vor allem in den Betrachtungen, Dialogen vor allem aber Taten seiner Charaktere zu vermitteln.

Fazit: Eine bodenständige Geschichte, die man eigentlich nur dann als Fantasy bezeichnen kann, wenn man die Analogien nicht erkennt. Empfehlung für all jene, die gern philosophieren, für jene, die ernsthafte Fantasy mögen, und für alle, die einfach nur gute Unterhaltung suchen.

Bewertung vom 18.08.2015
Holunderherzen
Janson, Brigitte

Holunderherzen


sehr gut

Holunderherzen birgt eine abwechslungsreiche Story vollgepackt mit Emotionen mit einigen ausgeschmückten Schilderungen und enthält unterhaltsame Irrwege und Wirrungen. Es ist ein wunderbarer leichter Roman, der den Leser von einem Urlaub an der Ostsee träumen lässt. es ist eines dieser Wohlfühlbücher. Hinsetzen, lesen und gemeinsam mit der Protagonistin Tylli uns Anne träumen. Eine bezaubernde Geschichte, bei der man einfach jede Seite genießen kann, eine Komödie mit viel Lebensgefühl. Was die Geschichte so liebenswert macht ist, dass die Protagonisten Fehler und Probleme haben, die jeder von uns haben kann. Es gab Momente, in denen ich Lachen musste und auch traurige Momente. Das sind die Zutaten für einen feinen Sommerroman, wie ich ihn liebe. Frisch und lebendig und auch sehr liebevoll kommen die einzelnen Personen zum Zuge. Herrlich ist mit anzusehen, wie die beiden Protagonistinnen sich langsam verändern und zueinander finden.
Neben den äußerst witzigen Momenten, wie sie nur das wahre Leben schreiben kann, gibt es auch einige nachdenkliche, emotionale, ja sogar traurige. Gerade diese Mischung ist es, die das Buch so wertvoll macht. Das alltägliche Leben ist nicht nur ein rosaroter Luftballon, sondern hält auch schmerzvolle Erfahrungen und Rückschläge parat, bevor sich wieder ein Licht am Horizont zeigt. Dies ausgewogen zu vermitteln, gelingt Brigitte Janson vorzüglich. Denn das Buch des Lebens schreibt seine eigene Geschichte und manchmal muss man einfach loslassen und sich mitreißen lassen.

Die Geschichte geht flüssig voran und der Schreibstil ist typisch Janson, was so viel bedeutet wie: schnell, spritzig, gefühlvoll. Immer schafft es Janson die Themen geschickt zu verarbeiten und diese zwar amüsant aber nicht lächerlich zu beschreiben – ein interessanter Spagat! Ich bewundere die Fähigkeit der Autorin, "Innenwelten" so nachvollziehbar zu beschreiben und aus Alltagsgeschichten Spannung zu erzeugen.
Sie hat neben Tylli und Anna einige weitere sehr individuelle Charaktere erschaffen, die man einfach liebgewinnen muss. Auch das Ende fand ich äußerst gelunge. Was die Zukunft bringt, kann sich jeder selbst ausmalen, denn nichts ist so konstant wie die Veränderung.
Wer eine spritzige, humorvolle Geschichte über verquere Verhältnisse, die Herausforderung, und eine nicht ganz alltägliche Liebe sucht, die die Höhen und Tiefen des Lebens auslotet, ist mit „Holunderherzen“ bestens bedient.

„Holunderherzen“ von Brigitta janson ist ein amüsantes Wohlfühlbuch für zwischendurch, das Höhen und Tiefen beinhaltet und trotzdem mit einer wunderbaren Leichtigkeit und einem „Hach“-Effekt behaftet ist. Die unterschiedlichen Hauptprotagonistinnen und all die anderen liebenswert-skurrilen Charaktere begeistern von der ersten bis zur letzten Seite und Jason beschert dem Leser mit ihrer frischen, natürlichen und schlagfertigen Art zu Schreiben ein wahres Lesevergnügen.

Bewertung vom 18.08.2015
Off The Path
Canaves, Sebastian

Off The Path


sehr gut

OFF the Path gibt Tipps und gute Vorüberlegung: Dabei gibt der Autor Antworten auf Fragen, die ich mir so noch nicht einmal gestellt hätte). Ganz locker, mit witzigen Annekdoten angereichert, erzählt er von schönen Erlebnissen, aber auch von Gefahren, Fallstricken und Vorüberlegungen, von Reisefallen, davon, wie man sich "Land und Leuten" gegenüber respektvoll verhält, vom Geben und Nehmen, Reise- und Kultur-burn out... und vielem mehr.
Den Anfang dieser Themen bildet natürlich die Planung einer solchen Reise , hier gibt es Tipps wie zum Beispiel:Wo will ich überall hin welche finanziellen Mittel benötige ich um diesen Weg zu gehen, wie will ich reisen und wie manage ich unterwegs mein Geld und viele weitere ¬wichtige anfangs Themen . Angesprochen werden hier Themen wie, Reisesicherheit und ganz wichtig die eigene Gesundheit, was mache ich, um gesund zu bleiben bzw. was passiert sollte ich erkranken, was erwartet mich auf einer solchen Reise etc..
Dieses Buch ist sehr vielschichtig – es ist Ratgeber und Motivator einerseits und nimmt andererseits irrige Illusionen. In jedem Fall öffnet es Horizonte; auch für Daheimgebliebene. Die fundierten Beschreibungen beschränken sich nicht nur aufs pure Reiseequipment und die Finanzierung. Die fünf großen W's in den sich überschneidenden Kategorien des Davor, Währenddessen und Danach werden ebenso wenig außer Acht gelassen wie eventuell auftauchende Schwierigkeiten und Erwartungen.

Kurzum, ein sehr umfassender Ratgeber, der dem Leser viele Einsichten und Anstöße bietet und zeigt wie man damit umgehen kann. Eine sehr gute Informationsquelle um sich vorab inspirieren zu lassen und dann vielleicht für einzelne Bereiche noch etwas Vertiefendes zu suchen...
Eine interessante Lektüre für Reisende mit vielen Tipps, die einem so manchen Reisealltag vereinfachen könne

Wunderbar geschrieben, Humor und viel Herz erwartet uns auf dieser wohl schnellsten Weltreise der Welt. Eine absolute Kaufempfehlung.

Bewertung vom 18.08.2015
Lichtblaue Sommernächte
Bold, Emily

Lichtblaue Sommernächte


sehr gut

Ich bereits ein Bücher von Emily Bold gelesen und wusste daher bereits, dass ihre Bücher sehr tiefgründig und intensiv sind und sich sowohl mit den wunderschönen Momenten des Lebens als auch mit den allertraurigsten auseinandersetzt.

Und so ist es auch in "Lichtblaue sommernächte". Der Leser landet direkt am Punkt, keine Umschweife, kein Schönreden sondern ein direkter Einstieg ins Buch.

Aber zwischen all den traurigen, dramatischen Momenten zeichnet sich das ab, was diesen Roman so unglaublich schön macht...Hoffnung, Liebe und Mut. Nicht einen Moment kämpft Lauren alleine. Sie wird getragen und gestüztz von der Liebe ihrer Familie und der Liebe ihres Lebens. Sie schenkt den Menschen um sich herum Hoffnung, sie tröstet und bereitet sie, vielleicht auch unbewusst, darauf vor, dass sie bald nicht mehr da sein wird und schenkt ihnen Zuversicht.
Was sie erlebt erfordert so viel Mut und Kraft und auf jeder Seite gibt Lauren diese nicht nur den Menschen um sich herum, sondern auch den Lesern.

Mit unglaublich viel Einfühlungsvermögen und Aufrichtigkeit schreibt die Autorin Laurens Geschichte und man nimmt ihr jedes Wort ab, denn man spürt, dass sie ihre eigenen Erlebnisse und Emotionen mit einfliessen lässt. Man spürt ihre Verbundenheit mit den Charakteren dieses Buches und das gibt "Lichtblaue Sommernächte" eine Komponente die das Herz ganz tief berührt.

Ich konnte den Roman nicht aus der Hand legen...ich habe eine Gefühlsachterbahn durchlebt und am Ende einige Tränen vergossen, aus Traurigkeit aber auch aus Freude über Laurens Dankbarkeit für ihr Leben.
Dieses Buch hat mich sehr bewegt, es hat mich gefesselt, hat sämtliche Emotionen in mir wachgerufen und mich fasziniert. Man kann den Roman nicht einfach so weglesen und ihn dann zur Seite legen...es ist eine Story die einen noch lange beschäftigt und die vom Leser sehr viel Emotionen abverlangt. Eine ganz, ganz wundervolle Geschichte!

Bewertung vom 18.08.2015
Der Himmel so weit
Prause, Volker; Eichhorst, Sabine

Der Himmel so weit


sehr gut

Dem Autoren-Team ist ein wirklich bewegender Roman gelungen, der nicht nur traurig, sondern manchmal langsam, manchmal schnell, manchmal wütend und verzweifelt, manchmal glücklich und manchmal auch einfach ganz normal ist. Beim Lesen wird einem schnell die starke Wandlung deutlich, die Monika durchlebt. Sie entwickelt sich weiter, entdeckt ihren Mut und ihre Stärke in sich und durch die Dinge, die sie erlebt. Sie reift während der Geschichte und sammelt Kraft und Mut für das was kommt.
Positiv ist, dass diese Geschichte nicht einseitig beschrieben ist, es wird nicht die ganze Zeit nur erzählt, dass es Monika gut geht, auch ihre Angst, ihre Wut und ihre Verzweiflung werden deutlich und nicht nur ihre Gefühle, sondern auch die der Menschen die ihr nahe stehen. Die Menschen in dieser Geschichte machen nicht alles richtig, sie machen Fehler, sie handeln nicht nur ab und an falsch, sie sagen auch das Falsche, aber sie versuchen trotzdem so gut es geht mit der Situation klarzukommen, das macht das Besondere an der Geschichte aus. Sie ist einfach absolut "echt".
Die ganze Palette der Krankheit wird beschrieben. Die Tage an denen es Monika gut geht, die an denen es ihr schlecht geht. Die düsteren Gedanken und solche, durch die sie sich selber wieder Mut macht.
So ist „Der Himmel so weit" ein ist ein sehr lebensbejahendes Buch, das vermitteln möchte, dass man nicht so schnell aufgeben soll, so hoffnungslos die Situation auch erscheinen mag. Dass man kämpfen sollte für das bisschen Glück, das man glaubt, verdient zu haben. Und dass man sich Schönem nicht verweigern soll, nur weil man es nicht festhalten kann., Vor allem, weil es auch ums Leben und nicht nur ums Sterben geht. Es geht um Liebe, Erkenntnis, inneren Frieden, aber auch Kampf, Verzweiflung und Hilflosigkeit. Volker Prause vermengt hier die unterschiedlichsten Emotionen zu einer so wunderbar ergreifenden und realistischen Geschichte, dass man - trotz der traurigen Thematik - gar nicht aufhören kann zu lesen.
Sterbende und die Hinterbliebene erleben viele Phasen, es läuft ein bestimmter Sterbeprozess bei beiden Seiten, nicht unbedingt in gleicher Rheinfolge, aber Wut, Aggressivität, Angst, Hilflosigkeit gehören einfach dazu. Wer nicht starb, weiß auch nicht wie schwer ist zu anderen Menschen fair zu bleiben, wenn die Gesunde weiter leben und du gehst und vermisst jetzt schon, die Leute die um dich sind und gewiss leiden sie nicht an deinem Benehmen, aber an der Tatsache, dass dieser Tag ab welchen nichts mehr mit dir erlebt wird, bald kommt. Mir gefällt ihre "Lebensstrategie", Tod kommt gewiss, wie lebe ich meine letzte Monate, Wochen, Tage, Stunden ...
„Der Himmerl so weit" ist voller schlichter Wahrheiten, nackter Tatsachen und trauriger Gewissheiten und ist ein auf wundervolle Weise ergreifendes, persönliches und optimistisches Buch mit einer ganz besonderen Hauptdarstellerin. Man weiß von Anfang an, dass die Hauptperson sterben wird, jedoch ist die Geschichte deshalb keinesfalls weniger spannend! Sie ist wunderbar geschrieben, so dass man die ganze Zeit mitfühlt und doch ist es nicht (wie häufig bei dieser Art von Geschichten) zu langwierig und ausschließlich traurig, sondern lässt einen ebenfalls träumen und bisschen Hoffen.

Bewertung vom 30.07.2015
Kings of London / Detective Breen & Tozer Bd.2
Shaw, William

Kings of London / Detective Breen & Tozer Bd.2


sehr gut

Ein klasse geschriebener Krimi, bei dem jeder auf seine Kosten kommen wird. Auch in 2ten band der Triologie bleibt es spannend bis zum Schluss und Shaw schreibt mit so ungeheuer viel eigenem Charme, Witz und einer gehörigen Portion Ironie, dass man ihn einfach lieben muss. Die Dialoge sind regelrechte Schlagabtausche, und obwohl die Handlung schnell vorangeht, vergisst Shaw nie, auch ausgewählte Kleinigkeiten mit großer Sprachgewandtheit zu beschreiben. Ein Krimi, der es unbedingt wert ist, gelesen zu werden, und sowohl Spannung als auch humorvollen Lesegenuss verspricht, was sicherlich auch der ausgezeichneten Übersetzung geschuldet ist.
Gerade die Atmosphäre, die durch die ersten 50-100 Seiten aufgebaut wird, macht dieses Buch zu etwas Besonderem.. Zwar muss man hier mit einer etwas längeren, aber nicht im mindesten langweiligen Anlaufphase rechnen.
Die Sprache ist schnörkellos, oft ironisch und sogar komisch, wodurch auch harte Szenen für sensiblere Leser erträglich werden. Die Dialoge sind drehbuchartig auf den Punkt, die wechselt, bleibt aber immer nah dran.
Gute und solide Krimikost. Im Vergleich zu anderen Autoren, die im Moment "in" sind vielleicht sogar etwas "altmodisch", allerdings gefällt mir das sehr. Es gibt keine blutrünstigen Gemetzel und man folgt dem mehr oder weniger gebrochenen Ermittler bei seiner (oft ungewöhnlichen) Ermittlungsarbeit.
Der krimi besitzt tatsächlich alles, was einen perfekten Page-Turner ausmacht, , und man muss nicht den ersten Band gelesen haben - kauzige Charaktere, unvorhersehbare Wendungen, eine große Prise sehr schwarzen Humors und viel Tempo, das die Spannung bis zum überraschend gelungenen Finale bereits ab der ersten Seite konsequent antreibt. Mit Breen und Toze sind Shaw fantastische Figur gelungen, die anfänglich unsympathisch wirken, aufgrund tiefer und ehrlicher Moralvorstellungen dem Leser aber dennoch schnell an's Herz wachsen. Spannend, temporeich, witzig und fernab jedweder Stereotypen: Wer beispielsweise Nesbos "Headhunter" mochte, wird aufgrund der atypischen Handlung " Kings of London" einfach lieben.
Das Buch liest sich sehr flüssig, der Erzählstil ist einfach super. Von Anfang an hat man das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein, man findet sich in der Geschichte ein,fühlt mit dem Protagonisten mit. Die Hauptpersonen sind von Shaw gut ausgefüllt worden. Im Gegensatz zu anderen Thrillern hat man hier nicht das Gefühl, übermächtigen Super-Mensch-Ermittler-Maschinen gegenüberzustehen. Alles in Allem also sehr menschliche Protagonisten. Auch die Geschichte ist stimmig und flüssig erzählt, hat eine hohe Glaubwürdigkeit und die Gegend in und um London ist einfach herrlich schön beschrieben. Überhaupt ist London eine Abwechslung zu NYC etc., die Stadt eignet sich meiner Meinung nach hervorragend für einen solchen Roman.
Aber all das findet man am besten selbst heraus, indem man sich das Buch kauft und ein wenig Geduld für die ersten Seiten mitbringt. Es lohnt sich. Kings of London ist der beste Thriller, den ich seit langem gelesen habe. Und ich hoffe, dass Shaw demnächst, schnell mit dem 3ten Teil nachlegt ;-)

Bewertung vom 08.07.2015
Schicksalsgöttin (eBook, ePUB)
Walleck, Simone

Schicksalsgöttin (eBook, ePUB)


sehr gut

Drei Frauen mitten in der Rushhour des Lebens – Drei verschiedene Frauen unterschiedlicher Charaktere, in unterschiedlichen Lebenssituationen. Ein Entscheidungsroman und er wird seinem Titel auf jeden Fall gerecht! und hier gibt's ganz schön viele Baustellen. Dieser Roman zeigt wie wichtig Freundschaften sind und auch wie unterschiedlich die einzelnen Leben verlaufen. Sehr gut gelingt es Simone Walleck in meinen Augen, die Gefühle der Protagonistinnen glaubhaft darzustellen. Während ich las, konnte ich richtig mitfühlen, wie die Frauen hin- und hergerissen sind, zwischen ihren Träumen, Wünschen und Zukunftsvorstellungen.

In diesem Roman ist nichts erfunden und nichts unwahrscheinlich. Es sind Situationen, die aus dem Alltag gegriffen sind und jeden von uns einholen können. Die Charaktere sind sehr symphatisch beschrieben und man fühlt sehr bald mit ihnen mit und fühlt sich mit ihnen verbunden. Diese werden lebendig und authentisch präsentiert. Alle Mädels waren mir sympathisch, auch wenn ich ihre Handlungen und Meinungen nicht immer nachvollziehen konnte, was allerdings von meinen Ansichten und meinem Weltbild abhing - aber so ist das ja auch mit Freunden im wahren Leben. Mal ist man einer Meinung, mal nicht - mal kann man die Entscheidung der Freundin nachvollziehen, mal nicht.

Der Ein oder Andere erkennt auch viele Situationen aus dem eigenen Alltagsleben wieder. Die Geschichte stimmt nachdenklich, sie ist weder spannend noch lustig geschrieben - und genau das macht die Geschichte aus. Das Buch ist in einer flüssigen, einfachen Schreibweise geschrieben. Wenn man sich erst einmal ins Buch hineingefunden hat, kann man sich sehr gut in die Geschichte hineinfallen lassen und alles passt zu dem Leben der Protagonisten und verleiht ihnen eine gewisse Charakteristik.
Das Cover lässt vermuten, dass das Buch viel Humor besitzt. Dieser kommt auch nicht zu kurz, nur hin und wieder sind die Gespräche, die die drei Frauen miteinander führen, auch mal ernster.

Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der im Moment auch nicht so recht weiß, was er als nächstes machen soll. Nicht weil das Buch zeigt, wie man es richtig macht. Einfach nur, weil man sieht, wie man es machen könnte und so vielleicht selbst Ideen und Möglichkeiten entwickelt.
Aber auch jeder der gerne Romane mit Humor, verbunden mit ein wenig Ernst des Lebens , liest, ist mit diesem Buch gut bedient.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.07.2015
Der tiefe Fall der Cecelia Price
Fiore, Kelly

Der tiefe Fall der Cecelia Price


sehr gut

Ich schließe den Buchdeckel und bin zutiefst berührt.. Nach einem etwas schwierigen Einstieg in Der "tiefe Fall der Cecelia Price", ist es der Autorin gelungen mich mehr und mehr in den Bann der Geschichte zu ziehen. Eine Geschichte, die tief in die Seele junger Menschen blickt und ein Thema anspricht, über das man nicht gern öffentlich redet: Drogenmissbrauch.

Ebenso ist dieses Buch gleichzeitig ein spannender Krimi, der nicht nur Jugendliche begeistern dürfte. Die ungekünstelte Sprache, knappe und pointierte Beschreibungen, die der Fantasie Raum geben und doch alles Nötige vermitteln. Die gelungenen Beschreibungen und der klar strukturierte Aufbau dieses Romans ziehen den Leser von Beginn an in den Bann. Es fühlt sich so an, als ob man selber dabei wäre, ganz nah an den Geschehnissen dran und sie miterlebt.. Erst nach und nach offenbart sich einem die ganze Geschichte. Von zahlreichen Krimis, auch Erwachsenenkrimis, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, ist dieser einer der sehr guten. Sicherlich passt er sich seiner Zielgruppe, den Jugendlichen, in Sprache und Ton an. Aber er ist so intelligent geschrieben, dass er zahlreiche peinliche Erwachsenenkrimis, Regionalkrimis und Thriller blass werden lässt.
Die Autorin setzt von Anfang an einen hohen Spannungsbogen und hält diesen bis zum Showdown durch. Mehr als einmal wird die ganze Geschichte umgestoßen, und bleibt doch logisch und folgerichtig. Die Charaktere sind glaubwürdig und authentisch. Mit dem Protagonistin Cecelia konnte ich mich sofort identifizieren, sie verstehen. Doch auch die anderen Personen sind alle lebensecht gezeichnet

„Der tiefe Fall der Cecelia Price“ ist ein Buch, das bewegt, das Gefühle aufrührt, das Gedanken durcheinander wirbelt. Das hinterfragt, mitnimmt und sich fest einbrennt. Das Lesern auf gefühlvolle und eindringliche Art und Weise eine Sicht aufs Leben vermittelt. Und uns dazu anhält die Augen etwas mehr zu öffnen für Schwierigkeiten, Gefühle und Tabuthemen. Denn kein Problem wird dadurch gelöst dass man es tot schweigt.
Ein sehr empfehlenswertes Buch für alle Altersklassen.
Fiore hat alles richtig gemacht: Eine interessante Protagonistin, eine spannende, schlüssige Handlung, authentisches Verhalten ihrer Figuren und eine gelungene Auflösung am Ende des Romans, die man nicht schon in tausend anderen Büchern gelesen hat. Rundum ein gelungener Thriller, der sowohl für Mädchen, als auch Jungen geeignet ist - und auch Erwachsene begeistern wird.

Bewertung vom 18.06.2015
Allein kann ja jeder / Villa Zucker Bd.1
Profijt, Jutta

Allein kann ja jeder / Villa Zucker Bd.1


sehr gut

Der Schreibstil der Autorin ist einfach göttlich! Mit viel Schwung, Ideen und Humor hat sie einen tollen Sommer- und Gute-Laune-Krimi-Roman erschaffen. Ich habe auf jeden Fall sehr viel Spaß beim Lesen gehabt. Ich bin sofort in die Geschichte reingekommen. Der flüssig und angenehm zu lesende Schreibstil, machen das ganze sehr anschaulich.
Die Geschichte wird sehr gut aufgebaut, es entwickelt sich ein Gefühl, wie wenn ich alles selber miterlebe und so baut sich eine gewisse Spannung auf. Beim Lesen frage ich mich: wie sich das ein oder andere wohl entwickelt oder dann auflösen soll. Die Spannung zieht sich jedenfalls durch die gesamte Geschichte. An keiner einzigen Stelle kam Langeweile auf. Es gibt auch herrlich skurrile Schmunzelmomente. Und das Beste: wann weiß nicht bereits nach wenigen Seiten, wie die Handlung weitergeht.

Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Dazu trug die abwechslungsreiche Handlung, aber auch der gekonnte Schreibstil der Autorin bei. Sie fand für jede Situation die passenden Worte und Metapher, ob für humorvolles Geplänkel zwischen den Protagonisten, ernste Aussprachen oder Situationen, wo es darauf ankam, die Lage zu entschärfen. Die unterschiedlichen Stimmungen kamen sehr gut rüber. Der Ablauf der Handlung war folgerichtig. Es gibt in der Erzählung viele Kleinigkeiten, die sie zu etwas Besonderem machen.

Die Personen, Situationen und Handlungen sind sehr lebensnah, wie aus dem Leben gegriffen: mal ruhig, mal turbulent, dann wieder verrückt, total unglaublich oder einfach nur sau-dumm-gelaufen. Doch nach und nach tauchen weitere teils skurrile, dickköpfige, charakterstarke und sympathische, aber vor allem originelle Protagonisten auf. Sie alle bereichern die Geschichte, wirken unglaublich lebendig und man fühlt sich mit ihnen verbunden. Die Figuren sind insgesamt authentisch geschildert. Sie harmonieren trotz aller Querelen miteinander und wirken wie aus dem Leben gegriffen. Ihre Wünsche, Sorgen und Befürchtungen werden sehr nachvollziehbar gezeichnet.

Auf den ersten Blick klingt das Buch eher wie eine seichte Urlaubslektüre. Das ist es aber ganz und gar nicht! Das Buch bietet zwar gute Unterhaltung, schlägt aber auch sehr viele ernste Untertöne an und ist auch ein Krimi in dem es einen spannenden Fall zu ermitteln gibt, also nicht nur, dass die Generationsprobleme zutage treten und sehr feinfühlig von der Autorin beschrieben werden. Jutta Profijt versteht dies alles sehr schön zu schildern, ohne dass es auch nur an irgendeiner Stelle kitschig wird und behält bis zum Schluss die Spannung des aufzulösenden Mordes bei.

Bewertung vom 18.06.2015
Ein zauberhafter Sommer (Restexemplar)
Bomann, Corina

Ein zauberhafter Sommer (Restexemplar)


sehr gut

In Bohmanns Roman lebt aber ebenso die Hoffnung. Eine Hoffnung und der Appell, das Leben in die eigene Hand zu nehmen. Sich nicht allen Gegebenheiten klaglos und unabänderlich hinzugeben, sondern ab und zu mutig zu sein und nicht nur die Welt in Frage zu stellen, sondern auch sich selbst. Als Wiebke dies verstanden hat, wird sie belohnt.
Ich jedenfalls war von der Geschichte ganz und gar gefesselt und habe mich immer sehr auf die abendliche Lektüre gefreut. Zu verdanken ist dies vor allem der fesselnden, aber keineswegs trivialen, Sprache der Autorin. Und der Tatsache, dass sie neben der ganz persönlichen Geschichte von Wiebke , auch unauffällig Larissas Geschichte in diesen großartigen Roman eingeflochten hat.

Als ich die Leseprobe gelesen hatte, wurde ich auf schon direkt auf den Inhalt neugierig. Er versprach immerhin eine spannende Sommerlektüre. Und ich kann sagen, dass ich das Lesen auch nicht wirklich bereut habe. Bohmann ist wieder ein superspannender Roman gelungen, der verschiedene Themenaufgreift und in einer wunderschöne Geschichte verknüpft. Man könnte auf den ersten Blick meinen, dass dies zu viel des Guten ist und so viel gar nicht in einer Geschichte passieren kann, aber hier funktioniert es meiner Meinung nach hervorragend.

Der Schreibstil von Corina Bomann ist sehr flüssig und leicht verständlich. Sie bewegt durch zahlreiche detaillierte Beschreibungen und erschafft eine bildhafte Geschichte, die sehr anspruchsvoll ist. Der liebevolle und sagenhafte Schreibstil wirkt sehr bildhaft und angenehm. Die Charaktere werden sehr anschaulich beschrieben und die Autorin haucht ihnen durch die lebendige Darstellung Leben ein. Die Charaktereigenschaften, ihre Vorlieben und eben das, was ihre Persönlichkeit ausmacht. Durch die stichwortartige und humorvolle Charakterisierung der einzelnen Personen wird der Leser sofort darauf eingestimmt, wer ihn im Buch erwartet: scheinbar ganz normale Menschen mit Stärken und Schwächen, die Autorin erzählt in Ihrem leichtem, humorvollen und alltagstauglichen Erzählstil die Geschichte einer Frauenfreundschaft, die sich in den gemeinsamen Wochen intensiviert. Ich fühlte mich schnell mit den Frauen vertraut und fand sie allesamt mehr oder weniger sympathisch - jede hat gute, aber auch negative Eigenschaften, jede ist auf ihre Art verletzlich. Es ist schön mitzuerleben, wie die Freundinnen miteinander umgehen: offen und manchmal etwas voreilig, wobei dann auch mal in das eine oder andere Fettnäppfchen getreten wird. Dennoch ist unschwer erkennbar, wie eng sie miteinander verbunden sind.


Dieser Roman hat alles, was eine gute Sommerlektüre braucht - wunderschöne Kulisse, sympathische, wenn auch grundverschiedene Freundinnen, eine romantische Seite, ein wenig Spannung, da man ja erst nach und nach hinter die Geheimnisse kommt, die jede der beiden erstmal hütet

Die Geschichte ist etwas ganz Besonderes, ist es überhaupt nicht langatmig, sondern richtig schön und auf jeden Fall zu empfehlen. Mich hat das Buch sehr bewegt, es gab Phasen, da konnte ich nicht aufhören zu lesen, da es mich interessierte und fesselte, wie es weiter gehen würde. Es war wirklich eine wunderbare Geschichte von Leidenschaft und Liebe, aber auch von Selbstzweifeln, Trauer und außergewöhnlichen Lebensmomenten!