Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
harakiri
Wohnort: 
Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1075 Bewertungen
Bewertung vom 15.09.2024
Finstere Provence / Commissaire Leclerc Bd.11
Lagrange, Pierre

Finstere Provence / Commissaire Leclerc Bd.11


ausgezeichnet

Albin Leclerc kann es nicht lassen.
Er kann ja aber nun wirklich nichts dafür, dass er immer wieder in die Mordermittlung seiner ehemaligen Kollegen hineingezogen wird.
Aber er hilft ja gerne. Vor allem, weil der neue Fall ein sehr persönlicher ist. Leclerc bekommt Drohbriefe – und stellt fest, dass jemand noch eine Rechnung mit ihm offen hat. Aber wer ist es? Und was hat Leclerc getan?
Zugegeben: auch wenn Lagrange jede Menge Verdächtige präsentiert, ich hatte schnell einen Verdacht. Das tat dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch und ich habe mit Leclerc, seiner Familie und seinen Kollegen mitgefiebert.
Bereits zum 11. Mal begleite ich Leclerc bei seinen Ermittlungen – und wurde wieder angenehm überrascht. Lagranges Schreibstil ist mitreißend, humorvoll (Stichwort Matteo) und emotional. Man kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen, vor allem in die Kollegen, die so langsam ob Leclercs Art resignieren.
Und dann ist da natürlich noch Mops Tyson und die Gespräche zwischen ihm und seinem Herrchen, die schon oft die eine oder andere Erleuchtung in einem Fall gebracht haben.
Fazit: wieder viel zu schnell vorbei – und ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Bewertung vom 15.09.2024
Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13


ausgezeichnet

Zefix - ja, das ist gleich wie nach Hause kommen zum liebsten Polizisten auf Erden: Kluftinger. Und dieses Mal geht es sehr turbulent zu: eine Hundertschaft Polizisten sammelt sich im Wald zu einem Einsatz und auf einmal geht alles schief und es gibt einen Toten. Klufti beginnt fieberhaft zu ermitteln und engagiert sich auch noch politisch.

Gewohnt humorig ist der neue Krimi des Autorenduos. Die Dialoge sind klasse und alles ist wieder sehr anschaulich und flüssig geschrieben. Von der ersten Seite an war ich in der Handlung gefangen und das Tüpfelchen auf dem I war dieses Mal ganz sicher der Wahlkampf. Klufti kommt besser an als sein F(r)ei(u)nd Langhammer? Die Ermittlungen und das Privatleben halten sich ungefähr die Waage und das fand ich sehr gut. Und dass am Ende der Zufall den Fall löst fand ich auch sehr gut gemacht.
Einen Mehrwert bietet das Buch wie immer durch das Lokalkolorit. Den Schriftzug „Sieg“ habe ich bisher noch nie wahrgenommen. Und von der Burg wusste ich bislang auch nichts.
Nachdem Klufti in den letzten Büchern etwas stiefmütterlich behandelt wurde und nicht so gut wegkam, habe ich mich gefreut, meinem Lieblingskommissar wieder in bester Verfassung zu begegnen.
Fazit: Kobr und Klüpfl sind immer wieder ein Garant für tolle Lesestunden. Ihre humorvolle Art macht die Klufti-Krimis zu etwas ganz Besonderem.

Bewertung vom 13.09.2024
Für immer, euer Prince
Haig, Matt

Für immer, euer Prince


sehr gut

Der Labrador-Pakt
Ein Buch aus Sicht eines Hundes geschrieben – eine charmante Idee.
Prince ist ein Labrador und wurde von seiner Familie aus dem Tierheim gerettet. Er versteht es als seine Aufgabe, seine Familie zu beschützen. Nur leider schießt er hier ein wenig übers Ziel hinaus.
Anfangs haben mich die Namen etwas verwirrt, aber ich habe mich dann sehr schnell eingelesen. Prince, der „Wahnsinnswedler“ ist aber auch zu liebenswert. Allerdings startet das Buch gleich mit einem Knaller: der Hund wird zum Tierarzt gebracht und soll eingeschläfert werden. Was ist hier passiert?
Prince erzählt seine Geschichte und wie er seiner Familie, die in großen Schwierigkeiten steckt, hilft. Hier „lernt“ der Leser, Hunde besser zu verstehen. Denn eigentlich kommunizieren diese ja, nur wir Menschen verstehen sie nicht.
Ich lese die Bücher von Matt Haig immer wieder gerne. Seine Schreibweise ist tiefgründig, aber auch humorvoll und anschaulich. Dieses Buch ist nichts, über das man einfach so drüberliest. Bei Haig muss man immer auch etwas zwischen den Zeilen lesen und hier versteckt sich so einiges. Gesellschaftskritik, Familienprobleme und sogar ein kleiner Krimi.
Fazit: Zwar ein rührendes Buch, aber auch eins mit Tiefgang.

Bewertung vom 10.09.2024
Der Spieler (Dühnfort 10)
Löhnig, Inge

Der Spieler (Dühnfort 10)


ausgezeichnet

Dühnfort ist zurück
Und wie. Als designierter Leiter der Operativen Fallanalyse langweilt sich Tino und das wirkt sich auch auf sein Familienleben aus. Als ihn eine schwedische Kollegin um Hilfe bittet und Dühnfort einem Serienverbrecher auf die Spur kommt, lebt er wieder auf. Allerdings hat er keine Handlungsbefugnis und eckt ganz schön an.
Endlich wieder ein Dühnfort. Ich lese zwar die Sandberg-Fälle auch sehr gerne, aber Dühnfort ist halt etwas Besonderes.
Gebannt habe ich auch diesen Fall wieder verfolgt. Dühnfort hat es nicht leicht, aber seine Intuition und sein fester Wille helfen ihm durch diese Situation. Ich fand das Geschehen sehr anschaulich und nachvollziehbar. Dass die Probleme bei der Arbeit sich auch auf das Familienleben auswirken, ist nachvollziehbar. Löhnig schreibt flüssig und mitreißend und in diesem Buch halten sich das Privatleben Dühnforts und der akuelle Fall die Waage. Was anfangs etwas behäbig begann, sich dann aber rasch zu einem spannenden Fall entwickelte. Bei den vielen Namen heißt es aber, gut aufzupassen, damit man sich nicht verhakt.
Viele Verdächtige gibt es und die Wurzeln des Verbrechens liegen weit in der Vergangenheit, was es sehr schwierig macht, den Täter zu fassen. Für den Leser ist dies umso packender.
Der Spieler ist bereits der 10. Krimi aus der Reihe und in sich abgeschlossen. Besser ist es aber, die Vorgängerbände zu kennen, damit man die Hintergründe der familiären und beruflichen Strukturen der Charaktere besser versteht.
Fazit: Frau Löhnig hat es wieder geschafft, dass ich das Buch an einem Tag durchgesuchtet und mich darin verloren habe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


ausgezeichnet

Muss nur noch kurz die Welt retten
Ein Buch, das nachdenklich macht. Das sich um das Leben, die Natur und Tiere dreht und Fragen nachgeht wie: warum sollte ich mich für meinen Körper schämen, wenn er älter wird?
Selten habe ich in einem Buch so viele bemerkenswerte Zitate für mich mitgenommen.

Wir sind in jedem Moment so alt wie nie zuvor, andererseits aber auch jünger, als wir es je wieder sein werden.
Fast alles ist interessant, wenn wir uns nur tief genug darin versenken
Wir sollten uns, während wir in der Gegenwart leben immer schon mit dem Blick aus der Zukunft sehen.
Und das ist nur ein kleiner Auszug aus den vielen schönen Zeilen, die dieses Buch ausmachen.

Grace ist ein bemerkenswerter Charakter, den man einfach mögen muss. Auch Antonio hat mir imponiert. Haig schildert seine Protagonisten mit allen Ecken und Kanten – und macht Lesern Mut.
Die Geschichte ist schnell zusammengefasst – Grace wird durch paranormale Kräfte dazu auserwählt, die Natur auf Ibiza zu retten – aber nicht schnell gelesen. Und vor allem auch nicht schnell vergessen. Normalerweise mag ich paranormale Phänomene in Büchern nicht so gerne, aber hier hat es einfach gepasst.
Fazit: ein richtiges Wohlfühlbuch, das sich mit vielen Themen auseinandersetzt und in dem man Kraft findet, wenn man welche nötig hat.

Bewertung vom 28.08.2024
Stürmisch die Nacht (MP3-Download)
Ohlandt, Nina; Wielpütz, Jan F.

Stürmisch die Nacht (MP3-Download)


ausgezeichnet

vorab: ich bewerte das Buch, das hier nicht gelistet ist.

Aus der Jahreszeitenreihe
John Benthien macht Urlaub – und muss diesen unterbrechen als im Hafenbecken eine Leiche gefunden wird. Die Anzahl der Verdächtigen ist klein, aber niemandem ist etwas zu beweisen. Und dann taucht eine zweite Leiche auf und der Zufall hilft Benthien beim Ermitteln.
Ich mag die Benthien-Reihe sehr gerne und auch die Jahreszeiten verfolge ich vom ersten Band an. Da das Buch nur 200 Seiten hat, muss es gleich voll durchstarten und das tut es auch. Der Sturm und der Schnee tragen zudem zur düsteren Atmosphäre bei.
Wie in den Serienbüchern entführt uns die Autorin in die raue, aber malerische Landschaft Norddeutschlands, genauer gesagt auf die Insel Sylt. Schön fand ich, dass Johns Vater auch Anteil an den Ermittlungen hatte. Wer Krimis mit einem starken regionalen Bezug und einer packenden Handlung schätzt, wird hier voll auf seine Kosten kommen.
Fazit: Keine Seite langweilig, immer voll im Geschehen – der neue Krimi um John Benthien.

Bewertung vom 27.08.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Sabine Yao ist wieder da
Ich mochte die Rechtsmedizinerin schon in ihrem ersten Buch sehr gerne, jetzt hat sich meine Meinung gefestigt.
Wie hängen das Verschwinden eines 8-jährigen Jungen und die ungewöhnlichen Todesfälle, die das Team für Extremdelikte in der Rechtsmedizin klären müssen, zusammen? Ich konnte es mir nicht vorstellen, war aber von der ersten Seite an wieder gleich in der Handlung gefangen.
Die Handlung verläuft auf zwei Ebenen, eben jener mit dem verschwundenen Jungen und den Fällen in der Rechtsmedizin. Beide Stränge haben es in sich und wechseln miteinander ab. Kurze Kapitel sorgen dafür, dass man immer noch schnell eins weiterlesen möchte, damit die Cliffhanger weitergehen.
Dass die ganzen Fälle Bezüge zu echten Kriminalfällen haben, macht das Ganze noch prickelnder. Und da diese teilweise so knifflig sind, dass man mit dem Team mitfiebert, ist zudem ein Bonbon. Am Ende werden auch die mysteriösten Fälle gelöst.
Ein wenig zu kurz kommt das Privatleben von Sabine. Man weiß quasi nur, dass sie eine Schwester hat, die es nicht einfach hatte im Leben. Hier erhoffe ich mir im nächsten Band noch etwas mehr Persönliches.
Fazit: Schon immer mal wissen wollen, was es für kuriose Rechtsmedizinfälle in Deutschland oder anderswo gibt? Dann auf jeden Fall diesen Thriller lesen und voll auf seine Kosten kommen.

Bewertung vom 25.08.2024
Zwei in einem Leben
Nicholls, David

Zwei in einem Leben


ausgezeichnet

Eine Wanderung quer durchs Großbritannien.
Marnie und Michael sind beide Singles. Eine gemeinsame Freundin überredet sie zu einer Wanderung. Die beiden kommen sich näher, haben aber beide noch mit ihren Altlasten zu kämpfen. Werden sie es schaffen, sich dennoch aufeinander einzulassen?
Spritzige Dialoge und eine mitreißende Schreibweise machen diesen Roman aus. Die Kapitel wechseln zwischen Marnie und Michael ab und nehmen den Leser mit in ihre Gedanken und Gefühle. Mit jeder Etappe des Wanderweges kommen sie sich näher und es war schön, hier dabei sein zu können.
Marnie und Michael waren mir gleich sympathisch und ich konnte mich gut in beide einfühlen. Michael, der insgesheim noch an seiner Ehefrau hängt und Marnie, die in ihrer Ehe auch mehr als unglücklich war. Keine perfekte Grundlage für neue Beziehungen, aber die Gespräche, die die beiden führen, helfen bei der Verarbeitung.
Fazit: Ein wunderbarer Roman, den ich kaum aus der Hand legen konnte.

Bewertung vom 21.08.2024
Die Frauen jenseits des Flusses
Hannah, Kristin

Die Frauen jenseits des Flusses


ausgezeichnet

Frances Mc Grath ist Krankenschwester. Als ihr Bruder im Vietnam-Krieg fällt, beschließt sie, sich freiwillig für den Sanitätsdienst zu melden. Was sie hier erlebt, ist alles andere als einfach. Dennoch lernt sie, zu überleben und zu funktionieren.
Ein klasse Buch! Ich war von Anfang an in der Handlung gefangen und finde, dass die Autorin die Schrecken und Gräuel der Zeit sehr gut eingefangen und geschildert hat. Kaum jemand weiß, wie es den Schwestern damals ging und Hannah gibt diesen Frauen eine Stimme.
Der Autorin gelingt es sehr gut, die inneren Konflikte und die unerschütterliche Stärke der Frauen darzustellen. Die Figuren sind vielschichtig und authentisch, und ihre Entwicklungen sind sowohl glaubwürdig als auch inspirierend. Frances Entwicklung mitzuerleben hat mir viel Spaß gemacht. Von der fast schüchternen Jugendlichen zur reifen Frau.
Auch Liebe gab es in den Lagern und die braucht Frances auch dringend. Auch hier schildert Hannah sehr eindrücklich was der Krieg und der Schrecken mit den Menschen machen.
Sehr gut fand ich auch die historische Recherche und die Darstellung des täglichen Lebens während des Krieges. Sie sind eindrucksvoll und lassen die Leser die Qualen und den Mut der Protagonisten hautnah miterleben.
Fazit: was Hannah hier wieder abliefert ist ganz groß. Sehr beeindruckend und packend. Ein Buch, das man nicht so schnell vergisst.

Bewertung vom 21.08.2024
Stalker - Er will dein Leben.
Strobel, Arno

Stalker - Er will dein Leben.


ausgezeichnet

Als Eric Sanders eine Rolle im Tatort bekommt, scheint sein Berufsleben in die richtige Spur zu geraten. Doch sein Erfolg lockt auch Neider auf den Plan und was relativ harmlos beginnt steigert sich bald zu einem Fall von Gewalt.

Arno Strobel ist immer ein Garant für spannende Lesestunden. So auch in seinem neuen Psychothriller, der keiner Reihe angehört. Während des Lesens konnte ich mich gut in Eric hineinversetzen und habe gebannt seine Jagd nach seiner Vergangenheit verfolgt.

Strobel hält den Leser mit vielen Wendungen und überraschenden Einfällen auf Trab. Allein die Idee, dass sein Protagonist einen Mord gestehen soll, von dem dieser nichts weiß, ist erfrischend anders als alles was es sonst so auf dem Thriller-Markt gibt.

Mit dem Ende war ich nicht ganz zufrieden, aber es passt sehr gut zu Strobel.

Fazit: Ein Buch, das sich liest wie eine Achterbahnfahrt.