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friederickes Bücherblog
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Berlin
Über mich: 
Als Bücherblog rezensieren wir gerne unabhängig und redaktionell frei Bücher für Verlage und Autoren. Schicke uns bitte vorab eine kurze Anfrage (Buchtitel und Klappentext) per Mail. Verlage dürfen uns ebenfalls gerne kontaktieren. Unsere Schwerpunkte sind: Romane der Zeitgeschichte, Historische Romane, Frauenromane, Liebesromane und Biografien.

Bewertungen

Insgesamt 304 Bewertungen
Bewertung vom 18.09.2024
Zukunft / Eine grenzenlose Welt Bd.3
Roos, Sonja

Zukunft / Eine grenzenlose Welt Bd.3


ausgezeichnet

Ein emotionaler Abschluss der Saga
Die Geschichte:
1904: Den Untergang eines Ausflugsdampfers in New York müssen zahlreiche Menschen mit dem Leben bezahlen. Die Tragödie trifft auch die vier Auswanderer, die wir bisher in ihrer neuen Welt begleiten durften. Unter den Opfern ist Rosie. Ihr Tod stürzt ihren Mann Simon in eine tiefe Krise. Seine Freunde versuchen ihm, und seiner kleinen Tochter, zu helfen und übersehen dabei, dass darüber ihre eigene Beziehung, zu zerbrechen droht. Ob sie das alles bewältigen können?
Das Cover:
Das Cover ist den beiden ersten Bänden angeglichen, ist ausdrucksstark, und sorgt dafür, dass der Wiederkennungswert hoch ist. Eine Buchpräsentation, die in sich stimmig ist.
Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt, wie es weitergeht, und es begann hoch emotional. Schnell war ich wieder in der Geschichte mit vielen bekannten Protagonisten, deren weiteren Lebensweg ich hautnah mitverfolgen durfte. Ich bedaure nun sehr, mich von ihnen verabschieden, zu müssen. Sonja Roos versteht es meisterhaft, mit bildhaft starker Sprache, das Kopfkino, in Gang zu setzen, sodass ich von der ersten bis zur letzten Zeile das Buch schlicht und einfach verschlungen habe. Schicksalsschläge und zeitgeschichtliche Geschehnisse hat die Autorin gekonnt eingewoben. Fragen, die noch offen waren, werden geschlossen, Neues fügt sich ein und alles zusammen rundet die Saga als Ganzes ab. Der Spannungsbogen bleibt konstant hoch und die Schauplätze sind stark in Szene gesetzt.
Mein Fazit: Eine dreiteilige Saga, die von Anfang bis Ende die Aufforderung in eine grenzenlose Welt mitzureisen, aufrechterhält. Es ist das pure Lesevergnügen. Meine ausdrückliche Leseempfehlung spreche ich gerne aus.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 24.08.2024
Wir treffen uns im nächsten Kapitel
Bickers, Tessa

Wir treffen uns im nächsten Kapitel


gut

Etwas anders als gedacht
Die Geschichte:
Erin trauert nach drei Jahren noch sehr um ihre Freundin, die an Krebs verstorben ist. Es geht sogar so weit, dass diese immer noch in ihrem Leben zugegen ist. Ein Neuanfang für Erin kann nicht erfolgen. Spontan kündigt sie ihren Arbeitsplatz und bringt ein paar Bücher in den öffentlichen Bücherschrank, darunter auch versehentlich ihr Lieblingsbuch. Als sie es zurückholen will, entdeckt sie, dass ein Unbekannter ihre zuvor angebrachten Notizen kommentiert hat.
James liebt seinen Job nicht. Macht ihn aber, weil er viel Geld verdienen kann und nicht nachdenken muss. Er kann aus verschiedenen Gründen nicht in die Zukunft schauen. Zufällig entdeckt er im Bücherschrank einen Klassiker mit handschriftlichen Randnotizen. Er kommentiert diese.
Der Kontakt zwischen den beiden Unbekannten weitet sich aus. Was ist, wenn sie erfahren, dass sie sich kennen?

Das Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Zwei Menschen und Bücher. Mit dem Titel gut abgestimmt.
Meine Meinung:
Es hat gedauert, bis ich mich in dieses Buch hineingearbeitet hatte, denn Erin und James, haben nicht nur einen schwelenden Konflikt aus vergangener Zeit, sondern müssen zahlreiche und vielleicht zu viele schwere Themen bewältigen, wie Trauer, Schuld, Krebs, Jobverlust, Mobbing und noch einiges mehr. Auch im Umfeld stecken einige ihrer Lieben in der Krise. Eine humorvolle Liebeskomödie, wie im Klappentext beschrieben, ist das sicher nicht. Vielleicht war auch meine Erwartungshaltung zu groß nach dem Hinweis im Klappentext auf PS Ich liebe dich.
Den Grundgedanken, dass zwei Menschen regelmäßig zu einem Bücherschrank gehen, gerne Klassiker lesen und über Randnotizen in Kontakt treten, sich näher kommen, finde ich aber bezaubernd. Die Geschichte wird abwechselnd aus Erins und James Perspektive, in einer leicht lesbaren Sprache erzählt. Gegen Mitte des Buches als sich die Leben alle etwas sortiert und geordnet haben, steigerte sich die Leselust.
Mein Fazit. Eine tiefgründige Geschichte um Verarbeitung schwieriger Lebenssituationen und Neuanfang. Gewürzt mit Zutaten der Literatur. Hier meine Leseempfehlung.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 23.08.2024
Das Mädchen mit dem Heiermann
Bogusz, Tanja

Das Mädchen mit dem Heiermann


sehr gut

Drei Frauen und ihr nicht alltägliches Leben
Die Geschichte:
Die Autorin erzählt vom Leben ihrer Oma, die als Damenringkämpferin auf dem Kiez in Hamburg arbeitet und nach ihrer Trennung von ihrem Mann ihre Kinder lieber ins Heim gibt, als sie in ihrem Umfeld aufwachsen zu lassen. Ihre Tochter Barbara flüchtete später und versteckte sich. Und auch Barbara, die ihre Mutter in ihrem Alltag als Kind sehr vermisst hat, mutet ihrer Tochter zu, sehr viel alleine zu sein, während sie ebenfalls auf dem Kiez arbeitet. Allerdings zieht sie mit Tanja in einen anderen Stadtteil und sorgt dafür, dass diese niemanden erzählt, wo und womit ihre Mutter und ihre Oma ihr Geld verdienen. Daher ist das Mädchen Tanja nicht den üblichen Klischees und Vorurteilen von St. Pauli ausgesetzt. Ihr Weg führt sie später nicht in die Fußstapfen ihrer Mutter.
Das Cover:
Ein schlichtes Cover in zarten Farben mit einem Blick nach St. Pauli in Hamburg. Zusammen mit dem Klappentext eine in sich stimmige Buchpräsentation.
Meine Meinung:
Die Autorin betrachtet nach ihrer Rückkehr das Leben ihrer Familie in Hamburg. Es sind tatsächlich gelebte Leben und die haben mich sehr beeindruckt. Drei Frauen, die in ihrer Zeit einen nicht leichten Lebensweg gegangen sind. Die Autorin erzählte aus der Ich-Perspektive, schon als Kinder, was dem Buch Tiefe gibt, denn Kinderseelen offenbaren schnell ihre innere Befindlichkeit. Irritiert haben mich die Momente, wo ein kleines sechsjähriges Mädchen nicht als solches auf seinen berührenden Alltag und die eingeflossene Zeitgeschichte altersgetreu eingeht, sondern als kluge Erwachsene. Das verflüchtigt sich aber mit zunehmenden erwachsen werden. Die Schauplätze sind bildhaft stark beschrieben. Die Sprache der Autorin vielseitig und teilweise poetisch.
Mein Fazit: Eine Lebensgeschichte von drei Frauen, die sehr interessant ist. Familiärer Zusammenhalt, beruflicher Aufstieg und wie im Klappentext beschrieben, unstillbare Neugier, sind die Zutaten einer spannenden Lebensgeschichte. Gerne gebe ich meine Leseempfehlung.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 14.08.2024
Bei der Laterne woll'n wir stehen
Wendt, Gunna

Bei der Laterne woll'n wir stehen


sehr gut

Wie einst lili Marleen…
Die Geschichte:
1914: Lili und Cord ein unzertrennliches Liebespaar. Doch dann sagt er ihr, dass er sich entschlossen hat, in den Krieg zu ziehen. Sie lehnt es ab, auf ihn zu warten, und verlässt Hamburg, denn sie möchte Sängerin werden. Aber Cord kann sie niemals vergessen. Das Leben führt sie an viele Orte und dann hört sie ein Lied, in dem eine Liebe besungen wird, die ihr so bekannt vorkommt. Die Hoffnung, Cord wiederzufinden, wächst.
Das Cover:
Das Cover hat mich sehr angesprochen. Es ist wunderschön und lädt ein, das Buch unbedingt lesen zu wollen.
Meine Meinung:
Ich kenne das berühmte Lied noch sehr gut, das Lale Andersen einst im Radio rauf und runter gesungen hat. Und deshalb war ich sehr gespannt auf die fiktive Geschichte rund um das Lied. Die Protagonisten waren überzeugend in ihren zugewiesenen Charakteren unterwegs, haben mich auch teilhaben lassen, an ihrem Leben und ihren Gefühlen. Gunna Wendt schreibt in einer flüssigen und leicht lesbaren Sprache. Die allseits bekannten Künstler und Literaten sowie die gestreifte Zeitgeschichte sind gut recherchiert mit der Geschichte verwoben. Alle Schauplätze sind bildhaft stark beschrieben. Und auch Askona und der Monte Verità, waren dabei, was mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte, denn ich bin ihnen schon oft in der Literatur begegnet. Paris, war allerdings ganz besonders.
Die Geschichte selbst hat mich nicht so ganz gepackt. Stellenweise zieht es sich und der Spannungsbogen flacht ab. Cord und sein Lebensweg fehlt mir ein bisschen. Dafür sind die Frauen stark und bestreiten auch unter schwierigen Umständen ihr nicht einfaches Leben. Besonders hervorzuheben ist Lili und ihr Bestreben als Sängerin zu arbeiten und der Blick auf die Kunst, die Musik und das Leben der Künstler, in dieser Zeit.
Mein Fazit:
Die Erzählung lehnt sich fiktiv an das berühmte Lied von Lili Marleen an, schildert Sehnsucht und Hoffnung. Lili glaubt, sich selbst in diesem Lied wiederzuerkennen und hofft Cord wiederzusehen. Ich gebe gerne eine Leseempfehlung.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 06.08.2024
Glück für Wiedereinsteiger
Berling, Carla

Glück für Wiedereinsteiger


sehr gut

Die zweite Lebenshälfte und dann?
Die Geschichte:
Der 40. Hochzeitstag von Ronny und Thea steht vor der Tür. Sie wollen eine Party feiern und bringen ihre Einladung den engsten Freunden persönlich vorbei. Als sie sehen, wie die den Beginn der zweiten Lebenshälfte gestalten, kommen sie ins Grübeln. War es das? Kinder sind weg, das Haus leer. Keine Träume mehr? Keine Leidenschaft? Auf ihrer Party verkünden sie, dass sie getrennte Wege gehen. Beide haben alles gut vorbereitet, um den eigenen Traum zu leben. Doch dann….
Das Cover:
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Es zeigt, dass es sich um ein humorvolles Buch handelt. Zusammen mit dem Klappentext ist es eine Buchpräsentation, die mich sofort überzeugt hat.

Meine Meinung:
Der Klappentext versprach eine interessante Lektüre und hielt sein Versprechen. Wunderbare Protagonisten mit ihren leicht überzogenen Charakteren, zeigen alle möglichen Facetten, den Beginn der zweiten Lebenshälfte zu gestalten. Diese Geschichte wird von Carla Berling in einer frechen, direkten und unterhaltsamen Sprache präsentiert. Eine Komödie eben. Einzig, die etwas zahlreichen Umweltbelehrungen hätten etwas weniger sein können, auch wenn es Protagonistin Thea in ihrem Alltag wichtig war. Wunderbare Schauplätze, die ich zum Teil auch gut kenne, laden ein, die Protagonisten zu begleiten. Der Spannungsbogen bleibt durchgängig hoch, sodass ich das Ende des Buches rasch anstrebte.
Mein Fazit: Ein Buch über die zweite Hälfte des Lebens. Man darf schmunzeln und lachen, aber auch nachdenklich werden. Es steckt neben dem Humor eine ganze Menge Wahrheit drin. Meine Empfehlung ist gewiss.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 05.08.2024
Hallo, du Schöne
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


sehr gut

Eine etwas andere Familiengeschichte

Die Geschichte:
William Waters kennt Zusammengehörigkeit nicht von der Familie, sondern nur vom Basketballplatz. Am College lernt er Julia Padavano kennen. Julia und ihre drei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein können, zeigen ihm, was es heißt, eine Familie zu haben. Er wird ein Teil davon und erlebt Liebe und Fürsorge ebenso wie das Chaos. Sie geben sich in allen Krisen Halt. Doch seine innere Einsamkeit bringt vieles in der gesamten Familie durcheinander, die Schwestern auch auseinander, bis ein Schicksalsschlag den Zusammenhalt einfordert.
Das Cover:
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Es ist sehr schön, und bildet mit dem Klappentext eine stimmige Buchpräsentation.
Meine Meinung:
Es dauerte, bis ich mich in die Geschichte hineingearbeitet hatte. Da war zunächst das Schicksal von William Waters und dann die Familie Padavano. Vier Schwestern und die Eltern, allesamt Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Sie und auch weitere Figuren sind fein gezeichnet, kehren ihr Innerstes nach außen. Es geht um Veränderungen innerhalb einer Familie, um Liebe, Krankheit, Depressionen, Suizid, Zusammenhalt, auseinanderdriften, sich wiederfinden.
Zunächst beginnt die Geschichte etwas zäh, was sich aber nach und nach ändert und dieses Buch zu einer tiefgründigen und besonderen Lektüre macht. Was mir nicht so gut gefallen hat, sind die Perspektivwechsel, die die gleichen Vorkommnisse, die ich schon kannte, aus einer anderen Sicht erneut erzählt haben. Gut beschriebene Schauplätze machten es leicht bildhaft dabei zu sein.
Mein Fazit: Eine Familiengeschichte, die alles in sich vereint, was das Leben zu bieten hat. Von der Autorin ausdrucksstark erzählt. Gerne gebe ich meine Leseempfehlung.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 18.07.2024
Nostalgia Siciliana (eBook, ePUB)
Di Stefano, Patrizia

Nostalgia Siciliana (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sizilien und die Erinnerungen
Die Geschichte:
Tita lebt in Berlin. Sie erhält die Nachricht von Tode ihres Onkels und fährt nach Sizilien und auch emotional zurück in die Vergangenheit. Ihr Vater Gianni verließ einst die Heimat, um als Gastarbeiter in Berlin sein Glück zu finden. Er verliebte sich und wurde erfolgreich, indem er Tiefkühlpizzas produzierte. Auf dem Landgut Magni findet Tita ihren Kindheitssommer und viele Erinnerungen.

Das Cover:
Ein wunderschönes nostalgisches Cover. Es gefällt mir sehr gut. Eine sehr stimmige Buchpräsentation.
Meine Meinung:
Das Buch hat mich nicht so richtig erreicht. Das lag aber nicht an Sizilien und nicht an der Geschichte der Familie. Aber der Reihe nach. Es geht einmal um Gianni, den Vater von Tita. Und dann geht es um Tita selbst. Drum herum sind zahlreiche Protagonisten, alles Familienmitglieder, die einen großen Anteil haben. Es ist eine wahre Geschichte und deshalb bewerte ich die einzelnen Figuren nicht, denn es ist ihr Leben, das sie gelebt haben.
Eigentlich mag ich es, wenn etwas gut eingebaute, auch erklärte Sprache der jeweiligen Region, oder dem Land durchblitzt und Atmosphäre verbreitet. Aber weniger ist in diesem Fall immer mehr und dieses Buch hatte für mich eindeutig zu viel italienische Sprache in allen Bereichen, was ich nur bedingt verstehen konnte. Der Lesefluss wurde immer wieder gestört und vieles habe ich inhaltlich nur erraten können, da ich die Sprache nicht spreche. Die Erzählung erfolgt eigentlich über zwei Zeitebenen, wobei in der Rückblende auf die erste Zeitebene nochmals zwischen der Jugendzeit von Gianni und seinen späteren Besuchen in der Heimat, als Tita noch klein war, unterschieden wird. Etwas anstrengend aufgeteilt. Sehr gut gefallen hat mir allerdings die Beschreibung Siziliens. Ich konnte sehr gut mitreisen. Sehr interessant fand ich auch das facettenreiche Leben in Berlin. Viele Plätze sind mir selbst auch noch bekannt.
Mein Fazit: Eine schöne nostalgische Familiengeschichte, die einlädt, mit nach Sizilien, zu reisen. Dass es mich nicht ganz erreicht hat, ist individuell.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 18.07.2024
Mühlensommer
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


weniger gut

Landleben und Erinnerungen
Die Geschichte:
Als Maria gerade unterwegs ist, um mit ihren Kindern und Freunden ein langes Wochenende zu genießen, ruft ihre Mutter an. Der Vater hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Sie braucht Hilfe, den auf dem Hof müssen die Tiere und die Oma versorgt werden.
Als sie ankommt, erwartet sie nicht nur eine Äpfel schälende Großmutter, sondern auch viele Erinnerungen an ihre Jugend. Etwas später, als ihr Bruder dazukommt, ist die Familie nach langer Zeit wieder zusammen und alte Konflikte brechen auf.
Das Cover:
Das schlichte Cover mit seinem landwirtschaftlichen Motiv hat mich sehr angesprochen. Ich finde die Buchpräsentation stimmig.
Meine Meinung:
Ich musste ein paar Tage nachdenken, nachdem ich das Buch gelesen hatte. Warum? Die Protagonisten haben mich überhaupt nicht berührt und nicht überzeugt. Maria, die eigentliche Hauptfigur, schweift immer wieder und viel zu lange in Szenen ihrer Kindheit, in die Schulzeit und dem harten Leben für Mensch und Tier auf dem Bauernhof ab. Die beschriebenen Geburten der Tierwelt, der Schlachtungen und Entsorgung ungewünschter Katzen, habe ich selbst genauso auch erlebt. Aber dies zur heutigen Zeit, so krass zu beschreiben, hätte ich unbedingt reflektiert. Der eigentlichen Geschichte helfen die Rückblicke, überhaupt nicht voranzuschreiten, im Gegenteil, sie kommt viel zu kurz. Auch die Konflikte mit dem Bruder und den Eltern lassen den Spannungsbogen relativ schnell wieder in sich zusammenfallen.
Wie schon angedeutet. Ich komme selbst von Land, kenne auch das Leben dort bis ins kleinste Detail. Aber die Aneinanderreihung von autobiografischen Anekdoten aus der Kinderzeit machen noch keinen spannenden Roman. Die Idee zu diesem ersten Buch der Autorin ist im Biergarten entstanden, so konnte ich lesen und ist ein Verlagsbuch. Ich verstehe nicht.
Mein Fazit: Die Grundidee hätte mit einem anderen Konzept viel besser ungesetzt werden können. Das ist meine persönliche Meinung und sie ist individuell. Ich wünsche dem Buch alles Gute.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 18.07.2024
Die Lichter der Stadt / Fräulein Gold Bd.6
Stern, Anne

Die Lichter der Stadt / Fräulein Gold Bd.6


ausgezeichnet

Mit meiner geliebten Hulda erneut in Berlin unterwegs
Die Geschichte:
Im Jahr 1929 arbeitet Hulda in der Mütterberatungsstelle in Schöneberg. Dort betreut sie eine junge Schauspielerin und lernt eine völlig andere Welt, die der Künstler kennen. Die Weltwirtschaftskrise zeigt sich auch am Theater und fordert die dort Aktiven heraus. Auch politische Veränderungen schicken die Vorboten. Hinzu kommt eine Einbruchserie im Viertel und Huldas Freunde sind betroffen. Sie stellt Nachforschungen an.

Das Cover:
Das Cover von Hulda ist an die Bücher davor angepasst. Stark und ansprechend. Eine Leseaufforderung, die stimmig ist.
Meine Meinung:
Wie bei allen anderen Bänden war es mir eine Freude, mit Hulda in Berlin unterwegs zu sein. Sehr schnell war ich mit allen wiederkehrenden Protagonisten vertraut und die neu Hinzugekommenen haben sich mit starken Charakteren eingereiht. Es ist wie liebe Bekannte zu treffen. Über die Sprache von Anne Stern habe ich in den vorausgegangenen Bänden, so viel gesagt. Es macht Spaß, ihre Geschichten zu verschlingen. Exzellent recherchierte und perfekt eingearbeitete Zeitgeschichte machen auch diese ganz besondere Geschichte aus. Der Streifzug durch Berlin, so bildhaft stark beschrieben, führt in diesem Band auch in mein Kiez und an viele weitere Schauplätze der Stadt, die mir sehr vertraut sind. Hinter die Kulissen der Theaterwelt, in schwierigen Zeiten zu blicken, ist besonders. Der Spannungsbogen ist bis zur letzten Seite hoch.
Mein Fazit: Es ist jedes Mal ein Genuss mit Hulda durch die Zeit und Berlin zu schreiten. Es ist und bleibt ein Lesevergnügen der besonderen Art. Eine absolute Leseempfehlung.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 18.07.2024
Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt
Jacobs, Anne

Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt


sehr gut

Ein gelungener Auftakt zur neuen Saga
Die Geschichte:
In Dingelbach einem kleinen Dörfchen am Fuße des Taunus führt Marthe Haller ihren kleinen Dorfladen. Sie hat drei Töchter, die ihr dabei helfen. Der Dorfladen ist auch der Treffpunkt für Klatsch, Tratsch und neueste Nachrichten. Als Frieda die mittlere Tochter, in Frankfurt Schauspielerin werden will, gibt es einige Hürden zu überwinden. Einige weitere Familien erleben besondere Schicksale der Zeit. Konflikte zwischen dörflicher Tradition und Verlockungen der Großstadt stehen sich immer wieder gegenüber.
Das Cover:
Ein wunderschönes Cover in zarten Farben, mit dem Dorfladen, den drei Schwestern und dem Obst, hat mich sehr angesprochen. Zusammen mit dem Klappentext eine perfekte Einladung, das Buch lesen zu wollen.
Meine Meinung:
Eine neue Buchreihe mit der Tuchvilla zu vergleichen geht nicht. Es ist eine völlig andere Geschichte, auf die ich mich gerne eingelassen habe. Anfangs tat ich mich allerdings ein bisschen schwer. Es dauerte und zog sich etwas hin, die zahlreichen Dorfbewohner in ihren ersten Aktionen kennenzulernen. Auch werden sie mit dem Zunamen voraus eingeführt. Aber, tolle, fein ausgearbeitete Charaktere schreiten mit ihrem Leben durch das Buch. Sie gestatten, mit ihnen, mitzufühlen. Anne Jacobs ist eine wunderbare Erzählerin. Sie schreibt in einer leicht verständlichen und spannenden Sprache. In diesem Buch ist freilich Mundart und gleichzeitig Umgangssprache der Zeit mit eingebunden, sodass es zwar den Zeitgeist und das Lokalkolorit sehr gut widerspiegelt, aber etwas gewöhnungsbedürftig ist. Gut recherchierte Zeitgeschichte, Themen wie Frauenrechte und andere sind perfekt eingebunden.
Die Schauplätze sind bildhaft stark beschrieben. Mit zahlreichen Perspektivwechseln nimmt die Geschichte Fahrt auf und hält den Spannungsbogen bis zum Schluss hoch.
Mein Fazit: Ein gelungener Auftakt der Saga. Ein Buch, das mit sehr gefallen hat. Ich freue mich auf den zweiten Teil und gebe sehr gerne meine Leseempfehlung.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog