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Wild Book Heart

Bewertungen

Insgesamt 53 Bewertungen
Bewertung vom 31.07.2016
Die Allee der verbotenen Fragen
Michaelis, Antonia

Die Allee der verbotenen Fragen


ausgezeichnet

Antonia Michaelis ist eine einmalige Autorin.

In dem Buch "Die Allee der verbotenen Fragen" geht es um die Protagonistin Akelei, die eines Tages durch einen Blick in ein Schaufenster erwacht und feststellt, dass sie weder die ist, die sie dachte zu sein, noch das Leben führt, das sie immer führen wollte. Als sie in eben diesem Schaufenster dann den vor 18 Jahren verschwundenen Nachbarsjungen Finn entdeckt, folgt sie ihm kurzerhand und begibt sich auf eine Reise, auf der sie sich mit allerhand Fragen, vor allem sich selbst betreffend, auseinander setzen muss.

Die Geschichte ist zugleich witzig und traurig, sie berührt durchgehend und regt ebenso zum Nachdenken an.

Antonia Michaelis schreibt einfühlsam und warmherzig. Sie traut sich über unangenehme, andere Themen zu schreiben, über die mit Sicherheit nicht Jedermann lesen will. Sie setzt sich mit diesen Themen auseinander, sorgt dafür, dass der Leser dies ebenfalls tut und geht dafür außergewöhnliche, einmalige Wege, die mit Sicherheit auch nicht Jedermanns Sache sind.

Antonia Michaelis erzählt die Geschichte aus der Perspektive eines personalen Erzählers, der abwechselnd die Charaktere Akelei und Johann fokussiert. Sie stiftet Verwirrung, gibt dem Leser einige Fragen auf, so dass dieser das Buch vor Spannung nicht aus der Hand legen will. Auch fantastische Elemente weiß sie in die Geschichte mit einzuweben.

Die Charaktere gelingen der Autorin echt, was für die menschlichen ebenso gilt, wie für die tierischen.

Bewertung vom 31.07.2016
Unrivaled - Gewinnen ist alles / Beautiful Idols Bd.1
Noël, Alyson

Unrivaled - Gewinnen ist alles / Beautiful Idols Bd.1


gut

Der Prolog des Buches "Unrivaled - Gewinnen ist alles" beginnt fesselnd und erzeugt wahnsinnig viel Spannung.

Leider verebbt diese Spannung zunehmend im weiteren Verlauf des Buches, wenn dieses auch durch seine ungewöhnliche Idee reizt.

Die Protagonisten Layla, Tommy und Aster nehmen an einem Wettbewerb teil, der sie inmitten L.A.s unschöne Welt aus Oberflächlichkeiten, Intrigen, skrupellosen Machenschaften und Skandalen katapultiert. Sie müssen sich gegen die anderen Bewerber durchsetzen und Madison Brooks, das neueste und beliebteste Sternchen, in einen Unrivaled-Club locken.

Dass es dabei schwer ist, man selbst zu bleiben, ist klar und so verändern sich die Charaktere im Laufe des Buches sehr. Diese Dynamik in den Charakteren hat mir sehr gut gefallen und auch, dass sie sehr unterschiedlich sind. Insgesamt konnte ich aber leider keinen Bezug zu ihnen herstellen und auch sonst konnte mich das Buch leider nicht berühren.

Alyson Noel verwendet leicht verständliche und flüssige Sprache und erzählt die Geschichte aus der Perspektive eines personalen Erzählers, der die verschiedenen Protagonisten abwechselnd in den Mittelpunkt des Geschehens rückt.

"Unrivaled - Gewinnen ist alles" ist der Auftakt zu einer Trilogie und optisch ein echter Hingucker.

Bewertung vom 31.07.2016
Die kleine Bäckerei am Strandweg / Bäckerei am Strandweg Bd.1
Colgan, Jenny

Die kleine Bäckerei am Strandweg / Bäckerei am Strandweg Bd.1


ausgezeichnet

Ab der ersten Seite berührte mich Jenny Colgan mit ihrer herzerwärmenden, sensiblen Schreibweise. Die Gefühle, die sie im Laufe des Buches bei mir auslöste, waren vielfältig und umfassten beispielsweise Mitgefühl, Trauer, Hoffnung und Freude.

Jenny Colgan schreibt zudem ausgeglichen und die Sinne ansprechend. Wenn sie von dem selbst gebackenen Brot der Protagonistin Polly erzählt, läuft wohl jedem Leser das Wasser im Mund zusammen. Wie gut ist es da, dass sich am Ende des Buches verschiedene Rezepte zum Nachmachen befinden!

Die Charaktere sind menschlich und lebendig. Die Autorin hat sie umfassend erschaffen, mitsamt ihrer Probleme und Schwächen, die sie genauso thematisiert, wie die angenehmeren Dinge. Sie hat ihnen einen eigenen Charme verliehen, so dass man nicht umhin kommt, sie spätestens am Ende des Buches ins Herz geschlossen zu haben.

Das Buch "Die kleine Bäckerei am Strandweg" ist der erste Teil einer dreiteiligen Reihe, deren beide weitere Teile hoffentlich ebenfalls ins Deutsche übersetzt werden!
Zugleich ist das Buch aber auch in sich abgeschlossen, so dass es auch für die Liebhaber von Einzelbänden ein Genuss ist.

Bewertung vom 31.07.2016
Morgens in unserem Königreich
Gricksch, Gernot

Morgens in unserem Königreich


ausgezeichnet

Obwohl der Rahmen der Geschichte eher amüsant klingt - Der Protagonist Arne verliert Alles, schließt sich, als diese vor seiner Tür stehen, vorübergehend den "Zeugen Jehovas" an, verliebt sich überraschend dort in die Protagonistin Johanna, woraufhin es noch mehr Schwierigkeiten als Lösungen für diese gibt - und der Autor sie vordergründig auch so darstellt, umfing mich schon nach wenigen Seiten im Hintergrund versteckte und ergreifende Traurigkeit.

Arne verliert Alles, obwohl er kurz davor war, seinen Traum zu verwirklichen, für den er seine Eltern enttäuscht und noch so manch andere Unannehmlichkeit in Kauf genommen hat.
Johanna wurde als Zeugin Jehovas geboren. Was dies für sie genau bedeutete, konnte ich mir vor diesem Buch gar nicht vorstellen. Inzwischen wühlt es mich ganz schön auf.

Gernot Gricksch schreibt lebensnah.
Die Schauplätze, die Charaktere und die Geschehnisse wirken so realistisch, als würde er von wahren Begebenheiten berichten. Gerade deshalb konnte mich diese Traurigkeit umfangen, konnten mich die Geschehnisse um Arne und Johanna so fesseln und mitnehmen.

Zudem schreibt er feinfühlig und regt mit dieser Geschichte zum Nachdenken an.

Gut gefallen hat mir auch, dass die Geschichte in Hamburg spielt und mir die Schauplätze dadurch oftmals bekannt waren.

Bewertung vom 31.07.2016
Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe
Gricksch, Gernot

Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe


ausgezeichnet

Die Geschichte in dem Buch "Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe" ist nicht neu. Die Problematiken, die die Liebe zwischen einem jüngeren Mann und einer älteren Frau mit sich bringt, wurden schon in einigen Büchern aufgegriffen.

Dennoch schreibt Gernot Gricksch darüber auf seine Art und Weise und macht daraus etwas ganz Besonderes:

Robert Zimmermann ist jung, gut aussehend und reich. Zudem etwas naiv. Als er sich in die 16 Jahre ältere Monika verliebt, wirft ihn das komplett aus der Bahn und noch mehr, dass sie sich nicht auf seine Liebe einlassen will. Doch er gibt nicht auf.

Gernot Gricksch erzählt diese Geschichte aus Roberts Sicht. Dementsprechend ist sein Schreibstil zu Beginn des Buches eher einfach, locker und leicht, webt aber zunehmend und wahnsinnig einfühlsam Roberts Emotionen mit ein, so dass ich diese mit ihm mitfühlen und seine ungeheure Entwicklung im Laufe der Geschichte verfolgen konnte.

Gernot Gricksch ist es nicht nur gelungen, mich mit seiner Geschichte zu fesseln, sondern auch damit zu berühren.

Die Charaktere hat er zum Leben erweckt.

Bewertung vom 31.07.2016
Kreuzfahrt
Zindel, Mireille

Kreuzfahrt


sehr gut

Mireille Zindel erzählt die Geschichte um die vier Protagonisten Meret, Dres, Jan und Romy in Form eines Briefes, den Meret an Jan schreibt.
Merets Erzählweise ist in diesem sehr distanziert, obwohl die Ereignisse sie selbst und ihre Emotionen betreffen. Gleichzeitig nahm mich von Anfang an die melancholische Stimmung gefangen, die Meret in sich trägt, aber nicht die Oberhand gewinnen lassen will. Stellenweise war diese aber für mich nicht leicht zu ertragen.

Aufgrund dieser und dem Unglücklich Sein der anderen Charaktere, entstehen widersprüchliche Gefühle zwischen Meret, Dres, Jan und Romy, die zu einem Beziehungs-Hin-und-Her, einer Beziehungs-Kreuzfahrt führen, bei der sich manche Motive, manche Emotionen erst später offenbaren.

Die Protagonisten wurden authentisch ausgearbeitet, auch wenn Dres beispielsweise zunächst eher blass erscheint und Romy unsympathisch. Letztendlich entspricht dies aber auch der anfänglichen Wahrnehmung Merets.

Diesen cleveren Aufbau der Geschichte und ihr unerwartetes, überraschendes Ende finde ich sehr gelungen!

Bewertung vom 13.06.2016
Rebellion / Das Feuerzeichen Bd.2
Haig, Francesca

Rebellion / Das Feuerzeichen Bd.2


gut

Bei dem Buch "Das Feuerzeichen - Rebellion" handelt es sich um den zweiten Band einer Trilogie, die die Grundidee einer dystopischen Welt beinhaltet, in der Zwillinge in Alphas und Omegas unterteilt sind. Die Alphas sind an der Macht, während die Omegas wie der Abschaum der Gesellschaft behandelt werden.

Diese neuartige Idee im Genre Dystopie finde ich, wie auch schon im ersten Teil, originell und spannend und habe mir, entsprechend des Endes dieses, eine entsprechende Fortsetzung erhofft, die ich in diesem Buch jedoch nicht vorfand. Vielmehr gewann ich den Eindruck, dass der zweite Band als eine Art Lückenfüller zum Finale der Trilogie fungiert, was wohl daran lag, dass die Handlung nicht wirklich voran geht und auch die Spannung über weite Strecken ausbleibt.

Die Charaktere konnte ich in diesem Teil besser kennen lernen, was mir sehr gut gefallen hat.

Francesca Haig schreibt bildhaft und sehr detailverliebt, worunter allerdings der Spannungsaufbau leidet.

Die Emotionen wollten in diesem Band leider auch nicht so recht auf mich überschwappen.

Bewertung vom 13.06.2016
Der Herr des Feuers
Leschek, Adrian

Der Herr des Feuers


sehr gut

Adrian Leschek schreibt flüssig und lebhaft. Er erzählt die Geschichte um den Protagonisten Dolch aus der Perspektive eines personalen Erzählers, der meistens von den Geschehnissen um Dolch, hin und wieder aber auch von denen um den Antagonisten oder um andere Charaktere berichtet.

Dolch ist Assasine und mordet im Namen des Glaubens. Der Antagonist, ein verkrüppelter Mönch, ist sein neuster Auftrag, kann dies aber verhindern. Es entbrennt eine Verfolgungsjagd, die mich ungeheuer fesseln konnte und mich so manches Mal zum Nachdenken anregte.

Thematisch liegen dem Buch die Kriege zwischen Religion und Wissenschaft zu Grunde.

Die Charaktere sind echt.
Dem Autoren ist es gelungen, ihnen Leben einzuhauchen, eine Entwicklung erleben zu lassen und zudem ihre Emotionen auf mich überschwappen zu lassen.

Leider konnte mich das Ende des Buches nicht von sich überzeugen, da es im Vergleich zum restlichen Buch weniger ausgearbeitet und abrupt erschien.

Bewertung vom 13.06.2016
Die Traumknüpfer
Wahl, Carolin

Die Traumknüpfer


gut

Das Buch "Die Traumknüpfer" überzeugt durch neue, fantastische und hervorragend ausgereifte Ideen, gerät an einigen Stellen jedoch zu vorhersehbar.

Carolin Wahl schreibt einnehmend und herrlich bildhaft. Ihr gelingt es, jede Szenerie lebendig werden zu lassen. Allerdings verliert sie sich meiner Meinung nach zu sehr in Details, worunter die Spannung an einigen Stellen des Buches leidet.

Auch fehlt es den Charakteren an Leben. Sie bleiben eher blass, drehen sich mehr im Kreis, als sich weiter zu entwickeln und konnten mich deshalb auch kaum berühren.