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Wild Book Heart

Bewertungen

Insgesamt 53 Bewertungen
Bewertung vom 13.06.2016
Seelenblau
Brandt, Manuela

Seelenblau


sehr gut

"Seelenblau" ist ein "Seelenbuch", ein Buch, das die Sinne und Seele berührt und dafür sorgte, dass ich ruhiger und ausgeglichener wurde.

Manuela Brandt wartet in ihrem Debüt mit einer Geschichte auf, die indianische Traditionen und Weisheiten mit der Sinnsuche unser heutigen unruhigen Zeit verwebt.

Das Leben der 20jährigen Protagonistin Mia ist schon bestimmt: Die gleich bleibende stressige Arbeit, eine Hochzeit im Sommer, Traumhaus und Kinder. Diese Stabilität gibt Mia Sicherheit, füllt sie aber nicht aus, was sie vor der Hochzeit immer unruhiger und angespannter werden lässt. Ihre Kollegin und beste Freundin Lisa schnappt sie sich und fliegt mit ihr gemeinsam in den Urlaub nach Kanada in ein abgelegenes indianisches Dorf, in dem sie nicht nur deren Traditionen und Weisheiten kennen lernt und zunehmend überdenkt, sondern auch Jace.

Anfangs wusste ich nicht so recht, ob ich mich auf die Geschichte einlassen kann, wurde aber zunehmend in ihren Sog gezogen.

Die Geschichte ist aus Mias Perspektive, leicht verständlich, flüssig und wahnsinnig bildhaft geschrieben. Gerade bei der wunderschönen Landschaft, die Manuela Brandt beschreibt, ist dies ein Genuss.

Sehr gut gefallen haben mir auch die indianischen Weisheiten, die den Beginn eines jeden Kapitels zieren.

Am Ende ist mir die Geschichte aber ein wenig zu unnachvollziehbar und klischeehaft geraten. Auch wirft die Autorin hier eine Symbolik ein, die an dieser Stelle zu willkürlich wirkt, weil sie an keiner anderen Stelle des Buches bisher Platz gefunden hatte.

Bewertung vom 08.06.2016
In all den Jahren
Leciejewski, Barbara

In all den Jahren


sehr gut

In dem Buch "In all den Jahren" erzählt die Autorin von der Freundschaft von Elsa und Finn in den Jahren 1990 bis 2010. Jedes Kapitel steht für ein Jahr, angefangen von Elsas und Finns erster Begegnung, die etwas ungewöhnlich verlief, bis hin zu einem Ende, das ich euch nicht verraten werde, um euch die Lesefreude an diesem Buch nicht zu verderben, wenn ihr es einmal selbst lesen möchtet.
Manche Jahre verliefen ereignisreicher als andere. Manche besser als andere. Manche Dinge blieben in all den Jahren gleich, manche veränderten sich und manchen fielen gar ganz weg. Ganz so, wie es Jeder aus seinem eigenen Leben kennt.

Barbara Leciejewski setzt in diesem Buch eine tolle Idee gekonnt um. Ihr gelingt eine authentische Geschichte über Freundschaft und Liebe, die ganz ohne Kitsch auskommt, aber leider nicht ohne die ein oder andere Länge.

Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet. Sie haben Stärken und Schwächen, Geheimnisse und durchlaufen in den zwanzig Jahren, in denen wir sie begleiten, eine Entwicklung.

Die Autorin schreibt flüssig und holt den Leser ab, wo er gerade ist, um ihn in Elsas und Finns Leben eintauchen zu lassen. Sie erzählt die Geschichte aus Elsas Perspektive.

Am Besten gefallen hat mir aber, wie Barbara Leciejewski es schaffte, eine große Palette an Gefühlen, von herzerwärmend über melancholisch zu humorvoll, auf mich überschwappen zu lassen.

Bewertung vom 08.06.2016
Atlas der unentdeckten Länder
Gastmann, Dennis

Atlas der unentdeckten Länder


ausgezeichnet

Dennis Gastmann wurde bereits durch einige ungewöhnliche Bücher, wie beispielsweise "Geschlossene Gesellschaft: Ein Reichtumsbericht" oder "Mit 80 000 Fragen um die Welt", bekannt, auch wenn ich keines davon kannte, bevor ich das Buch "Atlas der unentdeckten Länder" las.

Der Schreibstil des Autors nahm mich von Anfang des Buches an gefangen. Dennis Gastmann schreibt wunderbar witzig und sarkastisch und zugleich fesselnd und kritisch.
Er schafft es den Leser zugleich über die "unentdeckten Länder" zu informieren und ihn großartig zu unterhalten. Des Weiteren regt er ihn an, genau hinzusehen und zu hinterfragen.

Die intensive Recherche, die nötig war "unentdeckte Länder", von denen ich größtenteils noch nie gehört hatte, zu entdecken und Andere daran teilhaben zu lassen, verdient Anerkennung.

Ebenso sein mitreißendes Sprachtalent und die ungewöhnlichen Ideen, die hinter seinem Buch stecken.

Ich war mit ihm unterwegs, wobei mir manche Reiseziele wesentlich besser gefallen haben, als Andere und konnte mir alle Reiseziele und die Menschen, die Dennis Gastmann unterwegs getroffen hat, bestens vorstellen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.06.2016
Zeit der Liebe in Thunder Point / Thunder Point Bd.1
Carr, Robyn

Zeit der Liebe in Thunder Point / Thunder Point Bd.1


weniger gut

Dies ist das erste Buch, das ich von Robyn Carr gelesen habe.

Es spielt in dem kleinen, malerischen Küstenstädtchen Thunder Point und ist der Auftakt einer neuen Reihe der Autorin um dieses Städtchen und seine Bewohner. In jedem Teil der Reihe werden andere Charaktere im Mittelpunkt stehen, die man im ersten Teil schon einmal näher kennenlernen darf.

Die zentrale Geschichte des Buches dreht sich aber um die Protagonisten Hank Cooper, den es rastlos von Ort zu Ort zieht, und Sarah Dupre, die versucht sich und ihrem Bruder, um den sie sich seit dem Tod ihrer Eltern kümmert, ein neues Zu Hause zu finden. Werden die Beiden zueinander finden?

Die Autorin malt mit ihren Worten Bilder, wodurch man sich alles wahnsinnig gut vorstellen kann, was sie gerade beschreibt.

Gut gefallen hat mir auch, dass Robyn Carr sich nicht zu sehr auf Hank und Sarah fokussiert, sondern sie jedem Charakter liebevoll ausgearbeitet seinen Platz in der Geschichte gibt. Dennoch konnte ich eine gewisse Distanz zu den Charakteren nicht überwinden.

Es kommt immer wieder zu Sprüngen in der Handlung, was mich jedes Mal an mir zweifeln und zurück blättern und nachlesen ließ, ob ich eventuell etwas falsch verstanden oder in der Zwischenzeit vielleicht vergessen hatte. Zum Beispiel steht Sarah eben noch an der Theke, lehnt sich aber im nächsten Moment auf ihrem Barhocker zurück.

Außerdem fehlte mir ein wenig die Spannung, die die Geschichte antreibt.

Bewertung vom 08.06.2016
Wolke 7 ist auch nur Nebel
Andeck, Mara

Wolke 7 ist auch nur Nebel


sehr gut

Als bekennender Kritiker von reinen und allzu kitschigen Liebesgeschichten habe ich mit dem Buch "Wolke 7 ist auch nur Nebel: Moyas Liebesexperiment" eine originelle, andere Liebesgeschichte gefunden, bei der ich (fast) Nichts zu beanstanden hatte!

Die 18-jährige Protagonistin Moya ist kein typischer Teenager, der sich dem erstbesten, gut aussehenden Typen an den Hals wirft und sich sofort unsterblich in ihn verliebt, wie er dem Leser aktuell gerne in Jugendbüchern angeboten wird. Moya glaubt nicht an die große Liebe und die Gründe, die sie dafür hat, regen durchaus zum Nachdenken an und räumen auf mit dem Traum vom perfekten Partner.

Die Autorin webt immer wieder wissenschaftliche Fakten über die Liebe in ihre Geschichte ein. Sie sorgte dafür, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte, amüsierte mich und überraschte mich mit so mancher Wendung.

Die Charaktere sind liebevoll und realistisch, mitsamt ihrer Eigenheiten und ihrem persönlichen Charme ausgearbeitet.

Mara Andeck schreibt leicht verständlich und flüssig. Sie spielt mit mehreren Perspektiven und sorgt für Abwechslung beim Lesen, beispielsweise durch To-Do-Listen, Informationsschreiben zum Love Test, Protokollen und Emails, was ich sehr gelungen fand. Allerdings wiederholt die Autorin zu Beginn des Buches sehr häufig vor allem Moyas Einstellung zur Liebe.

Am Ende des Buches wartet ein eigenes Liebesexperiment auf den Leser.