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CanYouSeeMe

Bewertungen

Insgesamt 265 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2024
Und alle so still
Fallwickl, Mareike

Und alle so still


ausgezeichnet

"Und alle so still" ist ein Roman der Autorin Mareike Fallwickl, welcher als großer feministischer Gesellschaftsroman beworben wird. Das erhöht die Ansprüche an das Buch deutlich. Die Autorin hat bereits mehrere Bücher, darunter auch Bestseller geschrieben, dieses Buch ist jedoch das erste, das ich von ihr lese.

Die Thematik dieses Buches ist scheinbar leicht zu beschreiben, dann jedoch so weitschweifig, ausladend und vieles umgreifend, dass eine kurze Zusammenfassung nicht adäquat scheint. Fallwickl schreibt in einer unbestreitbar feministischen Perspektive, teils utopisch anmutend bezüglich der Solidarität unter weiblich gelesenen Personen. Es werden viele verschiedene Themen aufgegriffen, Feminismus wird systemisch betrachtet und macht somit sehr viele einzelne Themen auf - darunter leidet die Tiefe in den einzelnen Bereichen, wie z.B. sexualisierte Gewalt, Ausbeutung marginalisierter Gruppen, geschlechtergebundene Care-Arbeit, und so vieles mehr.

Der Schreibstil der Autorin war mich mich zu Beginn etwas holprig, innerhalb der ersten Kapitel bin ich jedoch gut in die Story hineingekommen. Die Handlung wird aus den Perspektiven drei verschiedener Personen erzählt: Elin, Nuri und Ruth. Dazu kommen personifizierte Einschübe einer Pistole, einer Gebärmutter und der medialen Berichterstattung. Dieses Stilmittel hat mich positiv überrascht und konnte interessante Perspektiven zum Gesamteindruck ergänzen.

Auch wenn dieses Buch keine formvollendete Abhandlung über Missstände und Ungerechtigkeiten ist, mitunter den roten Faden aus den Augen verliert und nicht immer klar ist, welche Message im Endeffekt neben // so wie es ist kann es nicht bleiben // übrig bleiben soll - ich habe dieses Buch sehr gern gelesen und konnte es nicht aus den Händen legen! Daher gebe ich trotz kleiner Mängel volle Punktzahl für ein mitreißendes und bewegendes Buch!

Bewertung vom 01.04.2024
That Girl (eBook, ePUB)
Santos de Lima, Gabriella

That Girl (eBook, ePUB)


gut

"That Girl" von Autorin Gabriella Santos de Lima hatte meine Neugier mit dem interessanten Klappentext, der ein brandaktuelles Thema für viele junge Frauen aufgreift. Protagonistin ist Influencerin Tess, aus deren Sicht die Handlung geschildert wird. Tess war mir von Beginn an sympathisch, wenn auch ein wenig zu naiv und eindimensional geschildert. Dennoch habe ich sie gern durch das Buch begleitet.
Der Schreibstil des Buches war für mein Empfinden überraschend einfach und teils schon etwas zu platt. Dennoch hat er sich sehr angenehm und flüssig lesen lassen. Die Charaktere in diesem Buch neigen jedoch von Zeit zu Zeit dazu ausufernde Monologe zu führen, was teils etwas zu viel des Guten für mich war.
Die Story an sich wurde durch regelmäßige Postings und Chats, sowie Auszügen aus den Romanen der 'Protagonistin aufgelockert, was für mich in diesem Kontext ein gelungenes Stilmittel darstellte.
Die Story insgesamt hat mir gut gefallen, sie hat viele Themen aufgegriffen, u.a. Fatshaming, Body-Positivity und natürlich überwiegend der Druck, der auf scheinbar perfekten Influencer:innen lastet, die einem bestimmten Genre zugeordnet werden. Das ist natürlich alles nicht neu, bringt jedoch dennoch eine interessante Perspektive, die für meinen Geschmack allerdings nicht ihr volles Potenzial entfalten konnte. Ich glaube, dass noch viel möglich gewesen wäre mit dieser spezifischen Thematik im Setting dieses Buches. So bleibt die Geschichte etwas fad und ähnlich blass wie die Farben des Buchcovers. Jedoch finde ich das Buch insgesamt gelungen, auch wenn etwas Luft nach oben bleibt. Ich fand den Inhalt angenehm zu verfolgen, trotz der leicht oberflächlichen Abhandlung viele relevante Aspekte eingearbeitet, die zum Nachenken angeregt haben. So sehr wird das Buch vermutlich nicht in mir nachhallen können.

Bewertung vom 27.03.2024
You'd be Home Now
Glasgow, Kathleen

You'd be Home Now


ausgezeichnet

"You'd be Home Now" von Autorin Kathleen Glasgow ist ein Buch, von dem ich nicht erwartet habe, dass es mich so sehr catcht. Ich habe es innerhalb eines Tages durchgelesen, konnte es einfach nicht aus der Hand legen und wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht!
Dies ist das erste Buch der Autorin, das ich gelesen habe. Der Schreibstil, in Übersetzung durch Maren Illinger, hat mir sehr gut gefallen. Er lies sich schnell ung zügig lesen, ohne dabei zu anspruchslos und platt zu sein. Die Sprache hat auch gut zum Setting und zur Zielgruppe des Buches gepasst.
Protagonistin Emory ist mir sofort ans Herz gewachsen, als Leserin konnte ich mich gut in sie hineinfühlen. Die Beziehung zu ihrem Bruder ist meiner Meinung nach gut und authentisch dargestellt. Es gefällt mir, dass dieses Buch ein durchaus schwerwiegendes Thema, Drogensucht, auf diese einfühlsame und ehrliche Art und Weise aufgreift. Dabei gelingt es der Autorin jedoch nicht zu pathetisch zu sein und vor allem die Situation der Angehörigen gelungen herauszuarbeiten. Es hat mich gefreut, das vor allem gesellschaftskritische und keine individuell anklagenden Aspekte diesem Buch zu grunde liegen.
Insgesamft habe ich dieses Buch sehr gern gelesen, es hat auch nach dem Lesen noch einen Widerhall und wird mich vermutlich auch noch weiter beschäftigen. Eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.03.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


sehr gut

"Wir werden jung sein" ist der zweite Roman, den ich von Autor Maxim Leo gelesen habe. Nachdem ich "Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße" vor allem auch wegen des humorvollen Schreibstils, dem interessanten Protagonisten und moralischen Überlegungen sehr gelungen fand, hatte ich ähnliche Ansprüche an dieses Buch - und sie wurden nicht enttäuscht.

Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen, passt sich den Eigenheiten der verschiedenen Protagonist:innen jedoch nur mäßig an. Dennoch war der Lesefluss ungestört.
Die Handlung des Buches wird größtenteils aus fünf verschiedenen Perspektiven geschildert: vier Patient:innen, die unwissentlich durch eine Medikamentenebenwirkung verjüngt wurden, und der zugehörige Arzt. Einige wenige Male wird auch die Perspektive eines Mitglieds des Ethik-Beirates geschildert. Diese unterschiedlichen Perspektiven haben das Lesen sehr kurzweilig und abwechslungsreich gemacht, was mir gut gefallen hat.
Andererseits waren dadurch für jede Perspektive nur beschränkt Möglichkeiten für tiefergehende Ausführungen, so dass einige Handlungsstränge für mein Empfinden zu oberflächlich oder rasant dargestellt wurden. Ich hätte mich über mehr Zeit mit den vier Personen und damit auch mit mehr Auseinandersetzung mit den individuellen Folgen der unfreiwilligen Verjüngung gefreut. Das ist für mich der größte Kritikpunkt an diesem Buch.
Der Autor spricht sehr viele interessante Verwicklungen, sowie ethische Übrlegungen an, die dem geschilderten Szenario folgen könnten. Dies waren auch für mich spannende Gedankenspiele über Werte und Normen der Gesellschaft.

Besondere Erwähnung muss natürlich auch das liebevoll gestaltete und gut zu Buch und Titel passende Cover finden. Der Gesamteindruck ist sehr harmonisch.

Bewertung vom 21.03.2024
Das andere Tal
Howard, Scott Alexander

Das andere Tal


ausgezeichnet

"Das andere Tal" ist der Debüt-Roman von Autor Scott Alexander Howard - und ein gelungener noch dazu. Das Setting finde ich extrem spannend: Ein Dorf, dessen Nachbardörfer um 20 Jahre zeitversetzt leben. Das ergibt eine spannende Welt mit interessanten Gedankenspielen. Die von Howard geschaffene Welt ist düster und bedrückend - die Dörfer umgeben streng gesicherte Zäune, Fluchtversuche enden mit dem Tod, die Gendarmerie patroulliert stetig.
Die Handlung hat mir vor allem im ersten Teil sehr gut gefallen. Ich bin schnell in die Geschichte reingekommen und konnte mich gut mit Protagonistin Odile Ozanne zurechtfinden. Im zweiten Teil sind beinahe 20 Jahre vergangen - ein Zeitsprung, den ich auf den ersten Seiten noch nicht mitbekommen habe und ein wenig verwirrt durch den Inhalt geholpert bin. Dann hat es jedoch *klick gemacht. Die Handlung des zweiten Teils ist für mein Empfinden etwas träger und ein klitzekleines bisschen langatmiger.
Sprache und Schreibstil haben mir jedoch zu jedem Zeitpunkt zugesagt und ich wollte nur zu gern wissen, wie es mit Ozanne weiter geht und wie sich ihr leben entwickeln wird. Dabei werden lebensbeeinflussende Fragen behandelt, Howard lässt immer wieder philosophische Gesanken einfließen, womit die gesamte Story an Tiefgang gewinnt.
Insgesamt hat mich "Das andere Tal" trotz kleiner Schwächen auf voller Linie überzeugen können - absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.03.2024
The Queen Will Rise (MP3-Download)
Niehoff, Marie

The Queen Will Rise (MP3-Download)


gut

The Queen Will Rise von Marie Niehoff ist in der Hörbuchfassung von Dagmar Bittner und Sven Macht gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecherin und des Sprechers kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit waren diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Die Handlung wird aus zwei Perspektiven geschildert und bei der Unterscheidung dieser haben die beiden Sprecher:innen sehr geholfen. So hat jede Perspektive einen eigenen Charakter bekommen. Das gefällt mir immer gut.
"The Queen will rise" ist der zweite Band der Reihe um Protagonistin Florence. Nachdem der erste Band mich nur bedingt überzeugen, aber durch einen gekonnten Cliffhanger zum Weiterlesen motivieren konnte, habe ich mich also an den zweiten Band gewagt. Wie bereits erwähnt haben die beiden Sprecher:innen das Buch sehr gut vertont, Schreibstil und Sprache der Autorin sind jedoch auch sehr angenehm und passend zu Genre und Zielgruppe des Buches.
Die Handlung ist für mich in diesem Buch eindeutig das größte Manko. Für mich waren beinahe alle Drehungen und Wendungen vorhersehbar, so dass ich nur wenig Spannung beim Lesen hatte. Dennoch hab ich die Story um die Beziehung von Flo und Ben gern verfolgt. Auch hier hätte ich mir mehr Tiefe und weniger abrupte und teils wenig nachvollziehbare Handlungen gewünscht.
Ich hatte das Gefühl, dass sich große Teile der Handlung sehr hingezogen haben, zum Ende hin wurde es dann wieder ein wenig zu dicht und gedrängt. Insgesamt hätte ich mir deutlich mehr Informationen zur Welt an sich, zum roten Regen, den Hintergründen zur Feindschaft zwischen Menschen und Vampiren, ... gewünscht. Hier war ganz viel Potential, das leider nur mäßig genutzt wurde.
Die Gestaltung der Charaktere hingegen hat mir gut gefallen. Auch wenn ich es erstaunlich finde, dass ein gar nicht so junger Vampir so viel Wankelmut inne haben kann. Dennoch habe ich alle Charaktere in mein Herz geschlossen. Auch die Nebencharaktere haben eine ausreichende Tiefe um nicht zu platt zu wirken.
Ich hätte mich sehr gefreut, wenn dem Ende ein paar Seiten mehr gewidmet worden wären, denn so wirkte alles sehr gehetzt und unausgereift.
Insgesamt ist "the Queen will rise" ein solides, jedoch etwas unausgereiftes Buch. Ich bin gespannt, was wir in Zukunft von der Autorin lesen dürfen.

Bewertung vom 02.03.2024
Hunting Souls Bd.1
Köpke, Tina

Hunting Souls Bd.1


ausgezeichnet

"Hunting Souls - Unsere verräterischen Seelen. Bis dass der Tod uns endlich scheidet?" von Tina Köpke ist in der Hörbuchfassung von Rebecca Veil und Louis Friedemann Thiele gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimmen der Sprecherin und des Sprechers kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit waren diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Ich finde es immer toll, wenn einzelne Charaktere von verschiedenen Sprecher:innen gesprochen werden, denn so bekommen sie noch einmal mehr Tiefe und Persönlichkeit. Außerdem hilft es enorm die einzelnen Perspektiven und Charaktere voneinander zu unterscheiden.
Dieses Buch ist der erste Band eines Enemies-to-lovers-Zweiteilers und macht Dank des offenen Endes wirlich neugierig auf das abschließende Buch. Das Setting dieses Buches gefällt mir hervorragend, ich lese gern rund um übernatürliche Wesen und so konnte ich mich schnell in die Welt von Protagonistin Katrina einfinden. Die Handlung hat mir gut gefallen, auch wenn mir einige Wendungen zu vorhersehbar waren - anderes hingegen hat mich überrascht. Der Spannungsbogen war gut aufgebaut und ich möchte nun wirklich nicht mehr all zu lang auf den zweiten Teil warten müssen.
Sprache und Schreibstil waren angenehm zu hören. Ich hätte mich gefreut, wenn noch mehr Informationen zur übernatürlichen Welt vorhanden gewesen wären, vielleicht kommt dies im folgenden Buch...
Insgesamt hat mich dieses Buch positiv überrascht und ich hoffe der zweite Teil kann mithalten.

Bewertung vom 19.02.2024
Leuchtfeuer
Shapiro, Dani

Leuchtfeuer


sehr gut

Zugegebenermaßen hat mir das Cover von "Leuchtfeuer" gar nicht gefallen - ich finde das Blumenmotiv äußerst nichtssagend und es scheint auf den ersten Blick nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun zu haben. Dennoch hat mich der Klappentext ausreichend neugierig auf den Inhalt des Buches gemacht.
Dani Shapiro erzählt die Story in verschiedenen Zeitebenen aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Zeitebenen folgen nicht linear aufeinander, sondern springen ohne erkennbares System hin und her. Wechsel der Zeitebene und Perspektive sind sehr gut gekennzeichnet und somit nachvollziehbar. Schreibstil und Sprache haben mir sehr gut gefallen, sind flüssig und leicht zu lesen.
Auch wenn es in "Leuchtfeuer" um Auswirkungen von unausgesprochenen und verdrängten Geheimnissen geht, ist die Freundschaft zwischen Ben Wilf und Waldo Shenkman mein unumstrittenes Highlight dieses Buches. Die Handlung selbst ist aus verschiedenen Perspektiven geschildert, spielt in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Autorin Dani Shapiro schafft es in einer unaufdringlichen, stillen und dennoch eindringlichen Art und Weise die Geschichte zweier Familien zu erzählen, dabei zugleich große Sinnfragen und die kleinen Momente zu beleuchten. All das in einem sehr amerikanischen Vortort-Setting. Hier und da sind mir jedoch einige Handlungsstränge zu sprunghaft, wenig erklärliche Lücken zwischen Zeitebenen oder eine etwas oberflächliche Abhandlung.
Insgesamt konnte mich das Buch jedoch völlig in den Bann ziehen, ich habe es gern gelesen, hatte dabei einige Charaktere mehr ins Herz geschlossen als andere und war schlussendlich wirklich traurig, dass das Buch zu Ende war.

Bewertung vom 10.02.2024
Klarkommen
Hartmann, Ilona

Klarkommen


gut

"Klarkommen" von Ilona Hartmann ist in der Hörbuchfassung von Jodie Ahlborn gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecherin kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt.
Die Essenz des Buches lässt sich vermutlich mit Fomo, Fear of missing out, und der zeitlgeichen Ernüchterung, dass nicht alles ist, wie es scheint, zusammenfassen. Die Erzählstimme des Buches und ihre Freund:innen lebten in einer Kleinstadt/einem Dorf, ziehen nach der Schule in eine Großstadt. Als Person, die in einer Großstadt aufgewachsen ist und nie irgendwo anders gelebt hat, kann ich die damit einhergehenden Wünsche/Lebensrealitäten nur bedingt nachvollziehen. Das Grundkonzept: woanders ist mehr, besser und sowieso intensiver, kenne ich dennoch.
Die Kapitel sind teilweise sehr kurz, was dem Buch eine ganz eigene Kurzweiligkeit verleiht und die Geschwindigkeit, mit der die Handlung an mir als Leserin vorbeizieht, erhöht. Das hat mir gut gefallen. Sprache und Schreibstil passen zur Szenerie, lassen sich gut und flüssig lesen. Zwischenzeitlich fehlte mir etwas Stringenz, die Kapitel waren mir inhaltlich zu sprunghaft, jedoch habe ich immer wieder zügig zurück in die Story gefunden.
"Klarkommen" ist ein dringend notwendiger Realitätsabgleich, der schonungslos die Differenz zwischen Vorstellung und Realität wiedergibt. Dennoch wird sich vermutlich nur eine spezifische Zielgruppe in dieser geschilderten Lebensrealität wiederfinden können.
Insgesamt hat mir "Klarkommen" gut gefallen. Ich habe einige wenige Anknüpfungspunkte zu meinem Leben, konnte dadurch besser Verstehen. Andererseits wird es Menschen mit anderen biografischen Hintergründen vermutlich viel mehr aus der Seele sprechen. Es ist ein gutes, solides Buch, das mich jedoch nicht vom Hocler gehauen hat und verm utlich nur wenig nachklingen wird.

Bewertung vom 25.01.2024
Star Bringer
Wolff, Tracy;Croft, Nina

Star Bringer


gut

Star Bringer von Nina Croft und Tracy Wolff ist in der Hörbuchfassung von Martha Kindermann, Carlos Benz, Madiha Kelling-Bergner und Sandra Voss gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecher:innen kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit waren diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Ich finde es immer toll, wenn einzelne Charaktere von verschiedenen Sprecher:innen gesprochen werden, denn so bekommen sie noch einmal mehr Tiefe und Persönlichkeit. Außerdem hilft es enorm die einzelnen Perspektiven und Charaktere voneinander zu unterscheiden.
Ich habe ein wenig gebraucht, bis ich in die Story hineingefunden habe, vor allem lag es an den vielen verschiedenen Charakteren, aus deren Perspektiven die Handlung geschildert wird. Es handelt sich hier vornehmlich um ein Fyntasy/Sci-Fi-Jugendbuch, dementsprechend sind auch die Charaktere vornehmlich jünger (und scheinbar in einer Phase des sexuellen Erwachens?). Was mich tatsächlich arg gestört hat waren die, aus meiner Perspektive, oberflächlichen Liebesbeziehungen. Hier hat mir etwas Vorlauf gefehlt, der die so starken Gefühler der Protagonist:innen etwas mehr erklärt. Außerdem gab es für meinen Geschmack etwas zu viel Sex, die Handlung wäre auch prima ohne ausgekommen. Die beiden romantischen Beziehungen, die sich an Bord der Starlight entwickeln sind sich zudem so ähnlich, dass es hier wirklich unoriginell und einfallslos wirkt. Schade, denn eigentlich bin ich von Tracy Wolff anderes gewohnt.
Die Handlung an sich hat mir gut gefallen, die dargestellte Welt ist interessant und ich habe alle Infos, die es dazu gab aufgesogen. Andererseits zieht sich die Handlung teils sehr. Ein Umstand, der es mir ab und an durchaus erschwert hat weiter zu lesen. Sprache und Schreibstil passen gut zu einem Jugendbuch.
Insgesamt ist "Star Bringer" ein solides Jugendbuch. Es ist zudem scheinbar der Auftakt einer Reihe, denn das Buches endet mit einem gewaltigen Cliffhanger....