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Soames ist ein typischer der Vertreter der großbürgerlichen Familie Forsyte. Rücksichtslos hält er fest, was ihm gehört: sein Geld, seine Frau und natürlich seinen guten Ruf. Doch der Besitz ist bedroht. Seine schöne Frau Irene findet bei dem Architekten Philip Bosinney Verständnis und Liebe. Der Nobelpreisträger John Galsworthy zeichnet ein Panorama der Londoner Gesellschaft um 1900 über vier Generationen hinweg. Mit großer Einfühlungskraft lässt der versierte Hörbuch-Interpret Thomas Dehler die Figuren lebendig werden.

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Produktbeschreibung
Soames ist ein typischer der Vertreter der großbürgerlichen Familie Forsyte. Rücksichtslos hält er fest, was ihm gehört: sein Geld, seine Frau und natürlich seinen guten Ruf. Doch der Besitz ist bedroht. Seine schöne Frau Irene findet bei dem Architekten Philip Bosinney Verständnis und Liebe. Der Nobelpreisträger John Galsworthy zeichnet ein Panorama der Londoner Gesellschaft um 1900 über vier Generationen hinweg. Mit großer Einfühlungskraft lässt der versierte Hörbuch-Interpret Thomas Dehler die Figuren lebendig werden.
Autorenporträt
Galsworthy, John
John Galsworthy (1867-1933) erfuhr schon zu Lebzeiten Ruhm und Anerkennung (u. a. durch die Verleihung des Literaturnobelpreises 1932). Er gehörte zu den Bestsellerautoren seiner Zeit. Allein im deutschen Sprachgebiet erreichten seine Romane Auflagen von Hunderttausenden. Der Londoner Anwaltssohn wuchs in gesicherten Verhältnissen auf. Nach einem Jura-Studium sammelte er erste Berufserfahrung als Barrister. 1891 begab er sich auf eine dreijährige Weltreise, während der er Joseph Conrad kennenlernte. In seinen Romanen und Dramen kritisiert er den Materialismus des Großbürgertums und des Adels - oft auf amüsante, lockere Art und Weise. Ein Jahr vor seinem Tod erhielt John Galsworthy für seine vornehme Schilderungskunst, die in "Die Forsyte Saga" ihren höchsten Ausdruck findet, den Literaturnobelpreis.

Wolf, Luise
Luise Wolf (1860-1942) war eine deutsche Literaturübersetzerin. Luise wandte sich beruflich der Literatur zu. Nach eigenen schriftstellerischen Versuchen war sie seit den 1890er Jahren besonders als Übersetzerin literarischer und kunsthistorischer Werke aus dem Englischen, Französischen und aus skandinavischen Sprachen tätig. Am 28. Oktober 1942 wurden Luise Wolf und ihre Schwester Julie in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Sie starb noch im selben Jahr an einem Schlaganfall.

Schalit, Leon
Leon Schalit wurde 1884 in Wien geboren, wo er auch später als Übersetzer, Journalist und Schriftsteller tätig war. Als Publizist lebte er längere Zeit in England. In den 30er Jahren war Schalit Vorstandsmitglied des österreichischen P.E.N. Er schrieb mehrere Artikel und eine Monographie über John Galsworthy. Im Jahr 1938 unterstützte die Witwe Galsworthys seine Flucht vor den Nationalsozialisten nach London. Dort starb er 1950.

Dehler, Thomas
Thomas Dehler hat als Schauspieler bei verschiedenen TV-Ereignissen mitgewirkt ("Luther", "Tatort", "In aller Freundschaft" u. a.). Er ist ein gefragter Sprecher für Rundfunk-Hörspiele des SWR, MDR und BR.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Was für ein Roman, was für ein Mammutwerk - und was für eine Leseleistung. Über 40 Stunden lang tauchen wir mit dem Sprecher Thomas Dehler Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in die obere Mittelschicht Englands ein, begleiten die Familie Forsyte über vier Generationen hinweg, erleben die unterschiedlichsten Charaktere und den ständigen Kampf zwischen Tradition und Moderne. Im Mittelpunkt steht Soames Forsyte, ein typischer Vertreter des wohlhabenden Bürgertums, der rücksichtslos seinen Besitzstand zu wahren trachtet - und zu diesem Besitz zählt er auch seine schöne Frau Irene. Es ist eine unglückliche Ehe. Irene findet Verständnis und Liebe beim Architekten Philip Bosinney. 1932 bekam der Autor den Nobelpreis "für die vornehme Schilderungskunst, die in ‚The Forsyte Saga' ihren höchsten Ausdruck findet". Genau das muss man mögen: Der Roman sprüht nur so vor aristokratisch anmutenden, oft nicht enden wollenden Umschreibungen. Thomas Dehler meistert die Herausforderung der überlangen Settings gekonnt und ist das wichtige Element, das aus dem Hörbuch das bessere Buch macht. Ohne ihn wäre der Zugang zum Stoff weniger angenehm.

© BÜCHERmagazin, René Wagner (rw)

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.11.2017

Die Saga
vom Besitz
Der junge Mann, der sich mit June verloben sollte, hatte beim Antrittsbesuch die Tanten mit einem verstaubten, formlosen Ding verunsichert, das er auf dem Kopf trug. Keinem Forsyte wäre es je in den Sinn gekommen, zu solchem Anlass einen weichen, grauen und obendrein nicht neuen Hut zu tragen. Eine der Tanten hatte sogar versucht, das Ding vom Stuhl zu scheuchen, da sie es in ihrer Kurzsichtigkeit für eine Katze hielt. Es war dieser Hut, der in der Familie für ein Gefühl der Bangigkeit sorgte, als sie zur Verlobung Junes mit dem Architekten Philip Bosinney, der kein Vermögen besaß, zusammentrafen. Und ihre Bangigkeit war nicht unbegründet. Die Familie mit ihrem ausgeprägten Sinn für Besitz sah dramatischen Konflikten entgegen, verwirrender Schönheit, rebellischen Naturen, Künstlern.
John Galsworthy hat für seine „vornehme Schilderungskunst“ in den Romanen der „Forsyte-Saga“ 1932 den Literaturnobelpreis erhalten, in den Sechzigern machte eine 26-teilige BBC-Serie die Familie populär, 2003 inszenierte Leonhard Koppelmann ihre Schicksale als Hörspiel, wofür er freilich raffen, straffen, streichen musste. Gut 2000 Minuten länger ist die ungekürzte Lesung Thomas Dehlers. Er lässt die Sätze schwingen, gibt ihnen Raum zum Atmen – und schafft damit jene Atmosphäre der Ironie, die Galsworthys Prosa so auszeichnet wie das Streben nach Besitz die Forsytes. Ohne Musik und Geräusche entsteht auf diese Weise ein Klangraum, in dem jede der Dutzenden Figuren angemessen auftreten kann, in dem jede Verwechslung mit dem Leben oder der Sozialreportage ausgeschlossen ist. Galsworthy wollte von Menschen erzählen, nicht von Fortschritten, Telefon, Flugzeug, Kino. Er hoffte, den besseren Mittelstand Englands in seinen Romanen wie unter Glas zu bewahren. Und so ist es nicht nur richtig, dass Thomas Dehler nicht hetzt und auf Effekte, Pointen schielt, sondern zugleich ein ungeheurer Spaß für Hörer. Nach den Geschichten dieser Familie wird rasch süchtig, wer glaubt, dass Schönheit, Besitz, Menschen noch längst keine alten Hüte sind.
JBY
John Galsworthy: Die Forsyte Saga. Übersetzt von Luise Wolf und Leon Schalit. Gelesen von Thomas Dehler. Audiobuch, Freiburg 2017. 30 CDs, 128 Euro.
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