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Ein DADA-Feuerwerk: Sämtliche DADA-Texte Hugo Balls1916 drangen aus dem Cabaret Voltaire in Zürich die ersten schrillen Laute des DADA: Künstler wie Hans Arp, Tristan Tzara, Marcel Janco und Richard Huelsenbeck experimentierten auf der Kleinkunstbühne, doch im Zentrum stand der Vater und Initiator dieses anarchischen Anti-Kunstbetriebs Hugo Ball: Er schrieb die ersten richtungweisenden Manifeste, er erfand die berühmten Lautgedichte, die bis auf den heutigen Tag als Inbegriff des Dadaismus gelten. Schon nach wenigen aufreibenden Monaten des Cabaretbetriebs zog sich Ball ins Tessin zurück. Mit…mehr

Produktbeschreibung
Ein DADA-Feuerwerk: Sämtliche DADA-Texte Hugo Balls1916 drangen aus dem Cabaret Voltaire in Zürich die ersten schrillen Laute des DADA: Künstler wie Hans Arp, Tristan Tzara, Marcel Janco und Richard Huelsenbeck experimentierten auf der Kleinkunstbühne, doch im Zentrum stand der Vater und Initiator dieses anarchischen Anti-Kunstbetriebs Hugo Ball: Er schrieb die ersten richtungweisenden Manifeste, er erfand die berühmten Lautgedichte, die bis auf den heutigen Tag als Inbegriff des Dadaismus gelten. Schon nach wenigen aufreibenden Monaten des Cabaretbetriebs zog sich Ball ins Tessin zurück. Mit der Galerie Dada kehrte er dann noch einmal für kurze Zeit nach Zürich und zum Dadaismus zurück. Während Balls Weggefährten DADA zu einem Credo erhoben, von dem sie ihr Künstlerleben lang zehrten, blieb es für Ball nur Episode - doch seine Kreativität in diesen acht, neun Monaten war enorm, ein kurzer heftiger Rausch, aus dem ein vielfältiges dadaistisches uvre entstand: neben Manifesten und Lautgedichten gehören dazu ein bruitistisches Krippenspiel, der DADA-Roman »Tenderenda der Phantast« - beide erst nach Balls Tod aus dem Nachlass veröffentlicht - sowie Zürcher Notate aus seinem Tagebuch »Die Flucht aus der Zeit«. Sämtliche DADA-Texte Hugo Balls, die bisher nur verstreut publiziert sind, erscheinen hier erstmals gesammelt in einem Band.
Autorenporträt
Hugo Ball, geb. 1886 in Pirmasens, war während des Ersten Weltkrieges Mitbegründer der Dada-Bewegung in Zürich, überzeugter Pazifist und scharfer Zeitkritiker. Der enge Freund Hermann Hesses war dessen erster Biograph. Hugo Ball starb 1927 in Montagnola/Schweiz.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.09.2011

Balla-Balla

Mit Gerechtigkeit hat die Abstraktion nichts am stilisierten Hut. Für die Rekordsumme von sechzig Millionen Dollar wurde vor drei Jahren Kasimir Malewitschs "Suprematist Composition" aus dem Jahre 1916 versteigert. Und die Abstraktion in der Poesie? Hugo Balls "Katzen und Pfaue" zum Beispiel: "baubo sbugi ninga gloffa"? Interessiert keine Seele mehr. Ein paar Witze sind geblieben: "O Großpapa, o Graspopo / Wir sind bald wie, wir sind bald wo?", das Lautgedicht "Zug der Elefanten" steht in manchem Schulbuch. Aber sonst? Dabei war die Negation ein und dieselbe. Ebenfalls im Jahre 1916 eröffneten Hugo Ball und Freunde in Zürich das Cabaret Voltaire, wo getanzt, gespielt, geurlautet wurde, dass man in die Wände klatschte. Alles stand plötzlich zur Disposition. "Warum kann der Baum nicht Pluplusch heißen, und Pluplubasch, wenn es geregnet hat?", fragte man. Aber das kann er doch, war im selben Jahr bei Ferdinand de Saussure zu lesen. Doch die Zürcher waren auf Anarchie gebürstet: "Wir werden immer ,gegen' sein." Hugo Ball trötete in seinem "literarischen Manifest": "Wir wollen den Appetit verderben an aller Schönheit." Jetzt eröffnet es diese, nun ja doch, schöne Ausgabe der Ballschen Dada-Werke. Das sind neben wenigen Balla-Balla-Gedichten ein Krippenspiel und das Absurditätsrequiem "Tenderenda der Phantast", welches "das große Sterben" umtänzelt und seine Rezension gleich mitbringt: "Herrliches liegt hier verschüttet in einem Wust unvergorener, abstrakt verbliebener Rednerei." (Hugo Ball: "Zinnoberzack, Zeter und Mordio". Alle Dada-Texte. Hrsg. von Eckhard Faul. Wallstein Verlag, Göttingen 2011. 144 S., br., 14,90 [Euro].) oju

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»Das Abenteuer Sprachspiel fasziniert immer noch.« (Michael Braun, ZEIT Online, 06.07.2018)