Die beste aller Welten
„Wie grausam hat mich Panglos [Hauslehrer und Metaphysiker] hintergangen, dass er mir vordemonstrierte, die Welt sei die beste.“ (37) Candide, Protagonist der gleichnamigen satirischen Novelle, erfährt, ebenso wie sein Hauslehrer, auf seinen Reisen durch die weite Welt das
Gegenteil dieser Weltanschauung. Das Buch ist eine Satire auf den grenzenlosen Optimismus der…mehrDie beste aller Welten
„Wie grausam hat mich Panglos [Hauslehrer und Metaphysiker] hintergangen, dass er mir vordemonstrierte, die Welt sei die beste.“ (37) Candide, Protagonist der gleichnamigen satirischen Novelle, erfährt, ebenso wie sein Hauslehrer, auf seinen Reisen durch die weite Welt das Gegenteil dieser Weltanschauung. Das Buch ist eine Satire auf den grenzenlosen Optimismus der Philosophie von Leibniz.
Das Buch ist 1759 in Paris erschienen; die deutsche Übersetzung stammt aus dem Jahr 1776. Der Stoff ist aktuell. Die Suche nach einer besseren Welt motiviert seit Jahrhunderten Schriftsteller, Politiker und Theologen. Dennoch sind (dauerhaftes) Glück und Vollkommenheit eine Utopie, für Menschen unerreichbar, wie schon Nagib Machfus in seiner Parabel „Die Reise des Ibn Fattuma“ deutlich gemacht hat.
Candide, und nicht nur er, erleben Krieg, Vertreibung, Vergewaltigung, Inquisition, Erdbeben und Sklaverei. Voltaire propagiert Pessimismus und Skeptizismus und erweist sich als heftiger Kritker von Adel, Klerus und Kriegsführern. Ein sorgenfreies Leben gibt es nicht. Dennoch zeigt er zum Schluss auf, wie man [Mensch] aus der Not eine Tugend machen kann. Da der Mensch so ist, wie er ist, ist das Buch auch in der heutigen Zeit zu empfehlen.