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Die Stadt der Engel, des Wahnsinns und der Träume. Los Angeles ist die Stadt der erfüllten und unerfüllten Sehnsüchte. Keine Stadt der Welt ist medial so allgegenwärtig wie diese, keine produziert so viele Mythen und Legenden. Und keine kann zugleich so hart, brutal und zerstörerisch sein. Jan Brandt bringt diesen schillernden Kosmos auf unerhörte Weise zum Sprechen. Er erzählt von Menschen, denen er auf Streifzügen begegnet ist: von Neohippies bis zum Starkoch, vom Start-up-Unternehmer und einer jungen Auftragsdichterin bis zum Gangsta-Rapper. Es sind Geschichten von Glücksrittern, die…mehr

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Produktbeschreibung
Die Stadt der Engel, des Wahnsinns und der Träume. Los Angeles ist die Stadt der erfüllten und unerfüllten Sehnsüchte. Keine Stadt der Welt ist medial so allgegenwärtig wie diese, keine produziert so viele Mythen und Legenden. Und keine kann zugleich so hart, brutal und zerstörerisch sein. Jan Brandt bringt diesen schillernden Kosmos auf unerhörte Weise zum Sprechen. Er erzählt von Menschen, denen er auf Streifzügen begegnet ist: von Neohippies bis zum Starkoch, vom Start-up-Unternehmer und einer jungen Auftragsdichterin bis zum Gangsta-Rapper. Es sind Geschichten von Glücksrittern, die versuchen, trotz aller Widerstände den amerikanischen Traum zu leben. In >Stadt ohne Engel< verbinden sich literarische Reportagen mit Essays, persönliche Begegnungen und Beobachtungen mit Zeitungsartikeln. Twitter-Meldungen und Facebook-Nachrichten verschmelzen zu einem kollektiven urbanen Rauschen. Es ist ein Buch über die vielleicht wahnsinnigste Metropole der Welt - und über einen Autor, den es wegzieht vom Schreibtisch in der Stipendiatenvilla, weg von der Arbeit am Roman und hinein in diese pulsierende Stadt.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Jan Brandt, geboren 1974 in Leer (Ostfriesland). Sein Roman >Gegen die Welt< (DuMont 2011) stand auf der Shortlist des Deutschen Buch-preises und wurde mit dem Nicolas-Born-Debütpreis ausgezeichnet. Bei DuMont erschienen außerdem >Tod in Turin< (2015), >Stadt ohne Engel< (2016), >Der magische Adventskalender< (2018) und >Ein Haus auf dem Land/Eine Wohnung in der Stadt< (2019).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.12.2016

Helden des Glücks
L.A.-Crashkurs: Jan Brandts literarische Reportagen über die "Stadt ohne Engel"

Das Wesen dieser Stadt erschließe sich nicht durch Reiseführer, sondern nur vor Ort, sagt der Historiker Justin Jampol über Los Angeles: "Man nimmt das einfach in sich auf, man absorbiert das. Und gleichzeitig gibt man dabei etwas von sich ab. Das ist wie eine Form von Osmose." Da haben wir so etwas wie das Motto des vorliegenden Buches, und es ist eine schön über Eck gespiegelte Situation, in der es zur Sprache kommt. Jampol, der mit seinem kuriosen "Wende-Museum" den Bürgern von Los Angeles seit anderthalb Jahrzehnten den Ostblock und die Mauer zu erklären versucht, spricht zu dem Gast aus Berlin, der im Sommer 2014 drei Monate als Stipendiat der Villa Aurora damit verbringt, wie ein Berserker Geschichten aus und über L.A. zu sammeln.

Die Andacht, mit der deutsche Kulturverschickte im High-End-Stadtteil Pacific Palisades sonst gern auf den Spuren von Lion Feuchtwanger (ihm gehörte einst die Villa Aurora), Theodor W. Adorno oder Thomas Mann (dessen soeben von der Bundesrepublik erworbene Exilvilla wird künftig wohl ein Debattierclub, siehe F.A.Z. vom 18. November) wandeln, ist Jan Brandt erfreulicherweise fremd. Alte Exil-Anekdoten kommen in diesem mit Lust, Tempo und Raffinesse erzählten Reportage-Band nur en passant zur Sprache. Dem Autor geht es vielmehr um die Frage, ob es trotz der krassen sozialen Spaltung der Stadt ein allen Bewohnern gemeinsames Lebensgefühl gibt. Er findet es in der tatsächlich existierenden Zuversicht, dass der Weg zum Glück hier jedem offensteht. Wer den Durchbruch nicht schafft, hat es eben nicht energisch genug versucht. Höherer Beistand hilft da wenig; Engel haben nichts zu melden in Los Angeles. Obwohl Brandts Aufenthalt erst gute zwei Jahre zurückliegt, erweist sich das Buch auch als Zeitkapsel: Wir sehen die Vereinigten Staaten ante Trump. Die Höflichkeit stellte damals noch eine der wichtigsten Tugenden dar.

Seine Themen findet der Autor an jeder Straßenecke: ein Mord um eines Skateboards willen, Enthemmungspartys mit Ansage, Schauspieler, die als Kellner arbeiten. Wir begegnen liebenswerten Clowns und Helden, die den amerikanischen Traum leben: dem Caterer aus Wuppertal, dem die Promis vertrauen, oder dem Rapper aus den Slums, der Youtube dem Knast vorzieht. Nicht alle Reportagen sind gleich stark: Der Besuch im Themenpark "Universal Studios Hollywood" beispielsweise fällt ab gegenüber dem bezaubernden Kapitel über eine vierzehnjährige Auftragsdichterin. Die von dieser Nachwuchspoetin mit dem Elan der Jugend herausgehauenen Zeilen faszinieren den sich plötzlich alt und behäbig vorkommenden Autor, der seine Krise meistert, indem er sich als Mentor des begabten Teenagers versucht.

Zu den besten Stücken gehört die vor der Teilnahme an fragwürdigen Seminaren nicht zurückschreckende Reportage über die bei Digitalavantgardisten beliebte Full Circle Church in Venice, die direkt aus Dave Eggers' "Circle"-Roman zu stammen scheint. Es wird deutlich, dass man den neoliberalen Silicon-Valley-Kapitalismus durchaus mit Max Weber erfassen kann, wenn man den Protestantismus durch New-Age-Spiritualität ersetzt.

Dass sich Brandt seinen Themen mit Haut und Haar ausliefert, macht das Besondere, Gewagte dieser Texte aus. Weil sie trotz breiter Recherche im Kern stets auf Gesprächen aufbauen, ist ihnen eine ungewöhnliche Spontaneität eigen. Das funktioniert nur, weil der Autor - Stichwort Osmose - stets etwas von der eigenen Biographie hinzufügt, sich als Beobachter mitbeobachtet. Im esoterischen Full-Circle-Seminar etwa fühlt er sich als Eindringling: "Ich bin die Lücke im Kreis, anwesend, aber nicht verbunden." Doch gerade deshalb gelingt es ihm, einen Teil der hier umherwabernden Energien dingfest zu machen: Es geht offenbar darum, körperliche und seelische Bedürfnisse, an denen der Siegeszug des Technischen ins Stocken geraten könnte, aus dem Weg zu räumen.

Was so entsteht, ist eine souveräne Stadterzählung, ein geradezu reliefartiges Abbild der glitzernden Höhen und bedrohlichen Tiefen dieser zwischen Drogenwahnsinn, Paradiesunschuld und knallhart kalkulierter Traumfabrikation changierenden Metropole. Das unterscheidet sich fundamental von Christa Wolfs Los-Angeles-Memoiren "Stadt der Engel", die vor allem der Selbstverortung dienten. Es geht hier mehr um die Welt im Ich als um das Ich in der Welt. Und doch ist "Stadt ohne Engel" wie schon die Literaturbetriebsfarce "Tod in Turin" (2015) auch Teil des postmodern selbstreflexiven Großerzählprojekts Jan Brandts.

Der Protagonist inszeniert sich - nah an der Wirklichkeit, aber dennoch schelmenhaft - als Autor eines erfolgreichen Debüts ("Gegen die Welt"), der nun endlich seinen großen Auswandererroman schreiben will. Doch kaum sitzt er an Lion Feuchtwangers Schreibtisch, muss er resigniert feststellen: "Mir fällt nichts ein." Das stimmt natürlich ganz und gar nicht, nur bekommen wir eben einen Metaroman geliefert, der aber gleichwohl einen langen Erzählbogen aufweist und sogar eine verkappte Liebesgeschichte enthält. So treffend die Reportagen journalistisch sind, ist Jan Brandt in erster Linie nämlich doch ein literarischer Arrangeur.

OLIVER JUNGEN.

Jan Brandt: "Stadt ohne Engel". Wahre Geschichten aus Los Angeles.

DuMont Buchverlag, Köln 2016. 384 S., geb., 22,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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