Der sechste Krimi mit und um den pensionierten Kriminaler Friedrich Gontard braucht ein paar Seiten Anlauf. Im zweiten Kapitel kommt es zu einem rührenden (nicht rührseligen) Wiedersehen zweier Schulfreunde und im vierten Kapitel wird Georg Fuhrmann, einer der beiden, ermordet aufgefunden.
Da
Gontard pensioniert ist muss er die Ermittlungen seinem Nachfolger Udo Schwerdtfeger überlassen. Wie…mehrDer sechste Krimi mit und um den pensionierten Kriminaler Friedrich Gontard braucht ein paar Seiten Anlauf. Im zweiten Kapitel kommt es zu einem rührenden (nicht rührseligen) Wiedersehen zweier Schulfreunde und im vierten Kapitel wird Georg Fuhrmann, einer der beiden, ermordet aufgefunden.
Da Gontard pensioniert ist muss er die Ermittlungen seinem Nachfolger Udo Schwerdtfeger überlassen. Wie immer in solchen Krimi-Konstellationen sind die Nachfolger etwas stümperhaft und Gontard muss ihm gelegentlich auf die Sprünge helfen. Dann aber rollen die Nachforschungen spannend und folgerichtig ab. Der Titel geht auf eine Vers von Gottfried von Straßburg zurück und wird mehrdeutig eingesetzt. Einerseits ist so manches Glück im Roman sehr brüchig, andrerseits ist ein prominenter Verdächtiger der Glücksbuchschreiber Bertram Blenker. Seine Glücksratschläge sind oberflächlich und durchsichtig. Er wird kräftig konterkariert. Ach ja, die Glaskunst des René Lalique geht auch zu Bruch.
Routiniert – und für Gontard-Leser gewohnt – verbindet die Autorin aktuelle Themen mit dem kriminalistischen Geschehen. Hier ist es das Umgreifen des Rechtsradikalismus, oder allgemeiner, der verbreitenen gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit und dem Untertauchen der braunen Schlächter nach 1945.
In den kleinen emotionalen Szenen, gerne mit Tieren, entwickelt die Autorin ihre erzählerische Kraft. Wenn sie Informationen unterbringen will, wird's schnell belehrend, wie im Passus zur NS-Literatur. Ein solider Krimi mit starkem regionalen Bezug, aber auch ernsten und wichtigen Themen.