Das ist wohl schon jedem von uns passiert: man liegt zur Schlafenszeit in den Federn und bekommt dann kein Auge zu. Verzweifelt wälzt man sich in durchgewühlten Kissen. Da hilft nur Baldrian, Schäfchen zählen oder vor der Glotze hocken, bis die Augen zufallen.
Es ist tatsächlich ein furchtbares
Gefühl: Sobald man das Licht gelöscht hat, kommt unser Gehirn manchmal erst richtig in Trab. Dann…mehrDas ist wohl schon jedem von uns passiert: man liegt zur Schlafenszeit in den Federn und bekommt dann kein Auge zu. Verzweifelt wälzt man sich in durchgewühlten Kissen. Da hilft nur Baldrian, Schäfchen zählen oder vor der Glotze hocken, bis die Augen zufallen.
Es ist tatsächlich ein furchtbares Gefühl: Sobald man das Licht gelöscht hat, kommt unser Gehirn manchmal erst richtig in Trab. Dann suchen uns die unerledigten Dinge des zurückliegenden Tages oder die Pläne für die nächste Zeit heim. Unsere Gedanken arbeiten wie eine nimmermüde Maschine.
Noch mehr Probleme mit diesem Phänomen der Schlaflosigkeit haben Hochbegabte, die quasi von der Rastlosigkeit ihrer Gedanken leben - also Künstler, Schriftsteller, Wissenschaftler und sonstige Geistesarbeiter. Sie finden gerade bei Dunkelheit kaum Ruhe, hier kommen ihnen die kühnsten Idee, die sie dann geradezu befeuern. Und so hat mancher einen Notizblock oder Diktiergerät für Geistesblitze neben dem Bett liegen. Aber auch für sie ist ein gesunder Schlaf wichtig und so hat jeder große Geist sein eigenes Geheimrezept gegen das Einschlaf-Dilemma entwickelt.
Der bekannte Autor Dietmar Bittrich schildert in dem schmalen dtv-Bändchen die wachen Nächte der Genies und versammelt deren mitunter kuriosen Einschlaftricks. So ging Albert Einstein stets mit einem alten Teddybär ins Bett, Karl Marx pflegte vor dem Zubettgehen stundenlang seinen Bart, Charlie Chaplin jonglierte mit Bällen und Regisseur James Cameron hat mitten in der Nacht ständig seinen Schreibtisch aufgeräumt. Der amerikanische Staatsmann Benjamin Franklin dagegen hatte sieben Betten in ebenso vielen Zimmern, sodass der Feingeist umherziehen konnte. Natürlich war und ist Alkohol ebenfalls ein bewährtes Schlafmittel der Kreativmenschen, um den Gedankenstrom zu beruhigen.
Das „Einschlafbuch für Hochbegabte“ ist eine heitere Lektüre, die sich allerdings kaum als Einschlafhilfe eignet. Nach all den Tricks und Kuriositäten findet man erst nach der letzten Seite in den Schlaf … dann aber mit einem Schmunzeln im Gesicht. Na dann gute Nacht!
Manfred Orlick