Das Theater als Kunstform stammt aus dem alten Griechenland und hat bis in die Gegenwart die vielfältigsten Formen und Ausprägungen entwickelt. Die vorliegende „Theatergeschichte“ gibt einen Überblick über die Geschichte des europäischen Theaters über einen Zeitraum von rund 2500 Jahren. Dabei
greift der Historiker und Theaterwissenschaftler Günter Erken jene Stationen heraus, die die europäischen…mehrDas Theater als Kunstform stammt aus dem alten Griechenland und hat bis in die Gegenwart die vielfältigsten Formen und Ausprägungen entwickelt. Die vorliegende „Theatergeschichte“ gibt einen Überblick über die Geschichte des europäischen Theaters über einen Zeitraum von rund 2500 Jahren. Dabei greift der Historiker und Theaterwissenschaftler Günter Erken jene Stationen heraus, die die europäischen Theatertraditionen besonders geprägt haben. Insgesamt 18 solche Situationen, die Neues und Veränderungen mit sich gebracht haben, beleuchtet er in einzelnen Kapiteln.
Den Anfang macht natürlich das griechische Theater des 5. Jahrhunderts v. Chr., von dem entscheidende Impulse für das europäische Theater ausgingen. Weitere Höhepunkte in der Theatergeschichte waren das Theater der italienischen Renaissance (Ende des 15. Jahrhunderts) und das englische Theater der Shakespeare-Zeit. Sehr ausführlich beleuchtet der Autor die Wege zum bürgerlichen Theater im 17./18. Jahrhundert, hier mit besonderem Blick auf Amsterdam, London und Paris. Danach widmet er sich dem deutschsprachigen Theater von der Wanderbühne bis zur Weimarer Klassik.
Die Entwicklungen des europäischen Theaters in den letzten beiden Jahrhunderten werden schließlich in sechs Kapiteln verfolgt, wobei das westeuropäische Theater von 1918 bis 1945 einen breiten Raum einnimmt. Aber auch das russische Theater der Revolution wird kurz abgehandelt. Im Schlusskapitel „Zum Theater der Gegenwart“ setzt sich Erken u.a. auch kritisch mit dem Regietheater auseinander und er stellt die provokative Frage „Was bleibt von der Theatergeschichte?“.
Die Theatergeschichte in einem Band (auf knapp 300 Seiten) ist sicher keine allumfassende Darstellung, aber ein kompakter Überblick von den Wurzeln des europäischen Theaters bis zur Gegenwart. Anhand der Meilensteine der europäischen Theatertradition vermittelt es viel Wissenswertes, nicht nur für bisherige Theater-Laien sondern auch für jeden am Theatergeschehen Interessierten. Zur weiteren Vertiefung findet man am Ende ein sehr umfangreiches (15seitiges) Literaturverzeichnis, das in die einzelnen Kapitel unterteilt ist. Außerdem bereichern zahlreiche historische SW-Abbildungen den gut lesbaren Text. Ein farbiger Bildteil (16 Seiten) zeigt vor allem historische Bühnenentwürfe und rundet diesen Überblick (auch für Studium und Schule geeignet) ab.