Wir werden überleben – auch wenn wir nicht genau wissen warum
Gregg Easterbrook greift in seinem Buch die wohl am meisten diskutierten Möglichkeiten auf wie wir die Menschheit auslöschen können oder zumindest den Zusammenbruch unseres Systems heraufbeschwören könnten.
Könnten – nämlich dann,
wenn wir genau so weitermachen würden, wie wir so manchen Weg begonnen haben.
Und gleich vorweg:…mehrWir werden überleben – auch wenn wir nicht genau wissen warum
Gregg Easterbrook greift in seinem Buch die wohl am meisten diskutierten Möglichkeiten auf wie wir die Menschheit auslöschen können oder zumindest den Zusammenbruch unseres Systems heraufbeschwören könnten.
Könnten – nämlich dann, wenn wir genau so weitermachen würden, wie wir so manchen Weg begonnen haben.
Und gleich vorweg: wir haben noch nie so weitergemacht wie wir begonnen haben – immer traten bisher unvorhergesehene Ereignisse auf, die uns dazu gezwungen haben, den eingeschlagenen Weg zu ändern. Somit sind wir bisher jedem möglichen - und von Philosophen und Wissenschaftlern erdachten - Weltuntergangsszenario entgangen.
Wer aber sagt, dass es genauso bleibt? Kann es nicht sein, dass wir vor der nächsten Katastrophe stehen und wir den vorgezeichneten Weg des Untergangs weiter beschreiten?
Warum das bisher nicht so gewesen ist und warum es auch in den sieben beschriebenen Szenarien nicht so sein wird, versucht der Autor zu beschreiben. Vom wirtschaftlichen Zusammenbruch, über politische Wege die Welt zu zerstören, bis zum Klimawandel oder dem Verhungern der gesamten Menschheit spannt Easterbrook den Bogen.
Warum die Welt sich weigert unterzugehen?
Weil die Menschheit immer wieder Mittel und Wege gefunden hat, um den drohenden Katastrophen auszuweichen – so oder so ähnlich, könnte das Conclusio der ersten dreihundert Seiten lauten. Warum genau die gewählten Beispiele nicht eintreten werden, erklärt uns der Autor allerdings nicht näher.
Auch muten die Ausführungen für europäische Verhältnisse teilweise sehr seltsam an – was am Autor oder auch an der Übersetzung liegen mag – oder vielleicht doch an einer etwas anderen Sozialisation in Amerika.
Bei jedem Kapitel bleibt aber immer ein leicht fader Nachgeschmack – was will uns der Autor wirklich sagen – worauf will er hinaus?
Bleibt die Hoffnung auf den zweiten Teil des Buches: Eine bessere Welt ist näher, als es scheint.
Zuerst geht man als Leser hoffnungsvoll in den nächsten Teil um relativ schnell zu merken, auch hier gibt es keine Erklärung dafür, was wir als Menschheit genau machen um weiter bestehen zu können. Es gibt viele Beispiele dafür, was wir bisher gemacht haben – ob bewusst wie beim Ozonloch oder unbewusst nur um uns wirtschaftlich zu bereichern. Es gibt aber kaum Anregungen wie wir mit unserer Umwelt umgehen sollen, um die im ersten Teil beschriebenen Szenarien abwenden zu können.
Genau genommen bekommt man das Gefühl, dass die bessere Welt, die der Autor im zweiten Teil heraufbeschwören will sehr, sehr weit entfernt von uns allen ist.
Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllt, wenngleich manche Ideen und Ansätze doch zum Denken anregen, auch wenn man vom Autor doch eher im Regen stehen gelassen wird.
3 Sterne