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Wir befinden uns in einer historisch einmaligen Situation. Die Corona-Pandemie verändert unser Land grundlegend - und sie zeigt uns in aller Schärfe, was gut und was schlecht ist. Viele Menschen befürchten, dass sich die Ungleichheit in Deutschland durch Corona weiter vertiefen wird. Mit der fortschreitenden Privatisierung des Sozialstaates vollzieht sich seit Langem eine immer rasantere soziale Spaltung des Landes: Ganze Regionen sind abgehängt, gleichzeitig ist Wohnraum in den Ballungszentren für Normalverdiener oft nicht mehr bezahlbar. Die Bewältigung von Lebensrisiken wird mehr und mehr…mehr

Produktbeschreibung
Wir befinden uns in einer historisch einmaligen Situation. Die Corona-Pandemie verändert unser Land grundlegend - und sie zeigt uns in aller Schärfe, was gut und was schlecht ist. Viele Menschen befürchten, dass sich die Ungleichheit in Deutschland durch Corona weiter vertiefen wird. Mit der fortschreitenden Privatisierung des Sozialstaates vollzieht sich seit Langem eine immer rasantere soziale Spaltung des Landes: Ganze Regionen sind abgehängt, gleichzeitig ist Wohnraum in den Ballungszentren für Normalverdiener oft nicht mehr bezahlbar. Die Bewältigung von Lebensrisiken wird mehr und mehr dem Einzelnen überlassen. Große Teile der Mittelschicht kämpfen nicht mehr um den Aufstieg, sondern gegen den sozialen Abstieg. Die Gesellschaft ist gespalten, was Einkommen und Wohlstand betrifft, aber auch im Denken und Fühlen der Menschen. Die Corona-Krise wirkt wie ein Vergrößerungsglas für soziale Ungleichheiten, sie hat uns aber auch die Kraft und die Möglichkeiten von Staat und Gesellschaft gezeigt. Wenn es gut geht, erweist sich das Virus als ein Weckruf für starke Sozialsysteme, wenn nicht, wird es den Beginn einer beispiellosen Spaltung der Gesellschaft markieren. Denn ohne eine rasche Trendumkehr besteht die Gefahr, dass uns "der Laden irgendwann auseinanderfliegt". Dieses Buch zeigt die notwendigen Reformen und ihre Machbarkeit ganz konkret auf. Denn eine angemessene medizinische Versorgung, eine auskömmliche Rente, eine menschenwürdige Pflege, eine bessere Absicherung von Selbstständigen und ein Aufwachsen ohne Armut und Mangel für jedes Kind sind keine naiven Utopien, sondern realistische Ziele, die in anderen Ländern zum Teil schon erfolgreich umgesetzt wurden.
Autorenporträt
Verena Bentele holte als Biathletin und Skilangläuferin von 1995 bis 2011 vier Weltmeistertitel und wurde zwölf Mal Paralympics-Siegerin. 2011 schloss sie ein Magisterstudium in den Fächern Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaften und Pädagogik ab. Bereits vor Ende ihrer sportlichen Karriere begann sie, sich auf hoher Ebene sozialpolitisch zu engagieren. Von 2014 bis 2018 war sie die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung. Seither leitet sie als Präsidentin den größten deutschen Sozialverband VdK.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.03.2021

Solidarität
statt Eigennutz
VdK-Präsidentin Verena Benteles
Ideen für grundlegende Reformen
Wenn sich jemand damit auskennt, was es bedeutet, wenn man sich zwischen dem Zoobesuch mit den Enkelkindern und dem Einkauf von Obst oder Hustensaft entscheiden muss, weil das Geld einfach nicht reicht, dann ist das der VdK. Deutschlands größer Sozialverband mit mehr als zwei Millionen Mitgliedern wird seit 2018 von der ehemaligen Biathletin und mehrfachen Paralympics-Siegerin Verena Bentele geführt. Sie hat soeben ein kleines Büchlein geschrieben, das sehr konkret aufzeigt, wie die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland so weiterentwickelt werden könnten, dass nicht ständig individuelle Freiheitsansprüche gegen den Solidaritätsgedanken ausgespielt werden.
Benteles Vision für den neuen Sozialstaat sollen verständlich, einfach und lösungsorientiert sein – und genau das macht den Reiz des Buches aus. Hier werden sehr komplexe Sachverhalte mit voller Absicht sehr geschickt aufs Wesentliche reduziert. Stabile Sozialsysteme helfen nicht nur dem Einzelnen, sie machen ein ganzes Land stark, lautet Benteles Motto. Ihre Vorschläge sind nicht neu, aber würden im Zusammenspiel die Republik nachhaltig verändern: Alle rein in die Gesetzliche Krankenversicherung, Abschaffung der Privaten Krankenversicherung, alle rein in die gesetzliche Rentenversicherung, Pflegevollversicherung, Kindergrundsicherung und Corona-Vermögensabgabe sind einige Stichworte. Kostet alles erst mal Geld, ist aber machbar und macht das Land gerechter, so die Botschaft.
Gegen all die skizzierten Vorschläge können Ökonomen und Politiker problem- und endlos Argumente vorbringen, wie sie es seit Jahrzehnten tun. Womöglich kommen in diesen Pandemie-Zeiten aber einiges ins Grübeln, ob ein funktionierender Sozialstaat und das Solidaritätsprinzip nicht die beste Idee für den Zusammenhalt der Gesellschaft sein könnten. Das wäre schon mal ein Anfang.
ROBERT PROBST
Verena Bentele, Philipp Stielow, Ines Verspohl: Wir denken neu. Damit sich Deutschland nicht weiter spaltet. Europa-Verlag, München 2021. 136 Seiten, 12 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Solidarität
statt Eigennutz

VdK-Präsidentin Verena Benteles
Ideen für grundlegende Reformen

Wenn sich jemand damit auskennt, was es bedeutet, wenn man sich zwischen dem Zoobesuch mit den Enkelkindern und dem Einkauf von Obst oder Hustensaft entscheiden muss, weil das Geld einfach nicht reicht, dann ist das der VdK. Deutschlands größer Sozialverband mit mehr als zwei Millionen Mitgliedern wird seit 2018 von der ehemaligen Biathletin und mehrfachen Paralympics-Siegerin Verena Bentele geführt. Sie hat soeben ein kleines Büchlein geschrieben, das sehr konkret aufzeigt, wie die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland so weiterentwickelt werden könnten, dass nicht ständig individuelle Freiheitsansprüche gegen den Solidaritätsgedanken ausgespielt werden.

Benteles Vision für den neuen Sozialstaat sollen verständlich, einfach und lösungsorientiert sein – und genau das macht den Reiz des Buches aus. Hier werden sehr komplexe Sachverhalte mit voller Absicht sehr geschickt aufs Wesentliche reduziert. Stabile Sozialsysteme helfen nicht nur dem Einzelnen, sie machen ein ganzes Land stark, lautet Benteles Motto. Ihre Vorschläge sind nicht neu, aber würden im Zusammenspiel die Republik nachhaltig verändern: Alle rein in die Gesetzliche Krankenversicherung, Abschaffung der Privaten Krankenversicherung, alle rein in die gesetzliche Rentenversicherung, Pflegevollversicherung, Kindergrundsicherung und Corona-Vermögensabgabe sind einige Stichworte. Kostet alles erst mal Geld, ist aber machbar und macht das Land gerechter, so die Botschaft.

Gegen all die skizzierten Vorschläge können Ökonomen und Politiker problem- und endlos Argumente vorbringen, wie sie es seit Jahrzehnten tun. Womöglich kommen in diesen Pandemie-Zeiten aber einiges ins Grübeln, ob ein funktionierender Sozialstaat und das Solidaritätsprinzip nicht die beste Idee für den Zusammenhalt der Gesellschaft sein könnten. Das wäre schon mal ein Anfang.

ROBERT PROBST

Verena Bentele, Philipp Stielow, Ines Verspohl: Wir denken neu. Damit sich Deutschland nicht weiter spaltet. Europa-Verlag, München 2021. 136 Seiten, 12 Euro.

DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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