Ein Kölner im Sauerland als Lehrer? Das soll eine gute Idee sein? Vincent Jacobs heißt dieser Kölner und bekommt sehr zu seinem eignen Erstaunen eine Stelle als Lehrer an einer katholischen Schule in einem kleinen Ort mitten im Sauerland. Es braucht etwas Zeit und so manches sauerländer Bier bis
Vincent sich mit Ort und Menschen vertraut gemacht hat und einigen Bekanntschaften langsam zur…mehrEin Kölner im Sauerland als Lehrer? Das soll eine gute Idee sein? Vincent Jacobs heißt dieser Kölner und bekommt sehr zu seinem eignen Erstaunen eine Stelle als Lehrer an einer katholischen Schule in einem kleinen Ort mitten im Sauerland. Es braucht etwas Zeit und so manches sauerländer Bier bis Vincent sich mit Ort und Menschen vertraut gemacht hat und einigen Bekanntschaften langsam zur Freundschaft wachsen. Dann muss Vincent erkennen, dass der Tod seines Vorgängers wohl doch kein Unfall war wie die Kollegen ihm erzählt haben. Die Idee der Autorin aus Vincent einen Hobby Detektiv zu machen finde ich gelungen und auf amüsante Weise umgesetzt. Gemeinsam mit Vincent konnte ich mich als Leser langsam mit dem neuen „Hobby“ vertraut machen.
Der in der Ich-Form geschriebene Krimi ist spannend und witzig zugleich.
Nachdem der Leser mit Vincent den Ort und die Menschen kennengelernt hat, seinen neuen Arbeitsplatz erkundet und erste Begegnungen mit seinen Kollegen und Kolleginnen hatte, stellen sich die ersten Fragen bezüglich des Unfalls seines Vorgängers. Hier beginnt die Spannung zu wachsen und zusammen mit Vincent kommt der Leser ins grübeln. Es hat mir sehr gut gefallen, wie die Autorin die Umgebung in Worte fasst und als aufmerksamer Leser der diese kennt, findet man sich im Gedanken an selben sehr schnell wieder. Erinnerungen werden geweckt und ich habe das Gefühl, das es Absicht der Autorin ist, genau diese Verbindung zwischen Leser und Buch herzustellen. Für mich kann ich sagen, gelungen! Locker und witzig geschrieben erlebt der Leser Vincents ersten Fall und die Spannung kommt nicht zu kurz. Zwar nicht als Prickeln und Gänsehaut, aber mit einer Leichtigkeit, die sich bis zum Schluss gerade und ruhig durch das Buch zieht.
Die Figuren im Umfeld des Protagonisten sind von der Autorin sehr gut aufgezeigt. Es gibt den schrulligen Lehrerkollegen, den guten Kumpel in Gestalt des Taxifahrers Max, der anscheinend ein Geheimnis mit sich herumträgt. Außerdem die Schwester im Sekretariat der Schule mit dem Fußballtick (wer erwartet so etwas von einer Nonne?) oder die charmante Tierärztin, Single und schlagfertig im Wort. Eine Vielzahl an Figuren begegnen dem Leser und jede hat ihre Stärken und Schwächen und damit so deutlich dargestellt, das man als Leser den Eindruck bekommt, es handelt sich um die eigenen Nachbarn. Keine der Figuren bleibt im Hintergrund und es gibt für jeden Leser einen Charakter, in dem er sich finden kann.
Der Krimi von K. Heinrichs ist in Taschenbuch Format und wird von einem eher unauffälligen Cover geziert. Mit schlichten Aussagen und von einer Zeichnung untermalt, sind die 250 Seiten in dem grün-schwarz-weißen TB ein echtes Lesevergnügen für Freunde des Sauerlandes und leichter Krimikost.
Fazit:
Ich bin ohne große Erwartung in diesen Krimi gegangen und war umso überraschter, wie unterhaltsam und mit der richtigen Dosis Spannung versehen, mich diese Buch gefesselt hat. Für Sauerlander Krimifans ein Muss und allen anderen sei gesagt; zu empfehlen wenn es mal keine grausam zugerichteten Leichen oder blutrünstige Mörder sein sollen!