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goldirs
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Bücher gehören zu meinem Leben, denn ein Haus ohne Bücher ist ein totes Haus.

Bewertungen

Insgesamt 16 Bewertungen
12
Bewertung vom 03.05.2012
Dunkler Wahn
Dorn, Wulf

Dunkler Wahn


sehr gut

Sie liebt. Sie lauert. Sie tötet
Inhalt:
Jan Forstner ist Psychiater an der Klinik in Fahlenberg. Ein Rosenstrauß von einer Unbekannten, Liebesbriefe hinter dem Scheibenwischer und das Gefühl beobachtet zu werden geben ihm zu denken. Der anfängliche Gedanke es handelt sich um eine Schwärmerei einer seiner Patientinnen wird bald zur unheimlichen Gewissheit das es sich um eine Stalkerin handelt. Als der Journalist, der Jan um Hilfe gebeten hat, tot in seinem Auto gefunden wird, ahnt er böses. Hängt der Mord an dem Journalisten mit dem plötzlichen Auftreten der Stalkerin zusammen?

Meine Meinung:

Die wechselnde Sichtweise des Autors bildet einen Teil der Spannungslinie. Nicht nur durch seine Ausdrucksweise, sondern auch durch die sehr realistische und detaillierte Darstellung der Handlungen wird der Leser in den Bann gezogen. Der andere Teil dieser Linie wird von kleinen Akzenten gezeichnet, die sich durch teils nebensächlich erscheinende Handlungen ergeben.
Sein abwechslungsreicher Schreibstil zeichnet sich durch klare Worte und Handlungen aus. Ein für mich sehr angenehmer Schreibstil, der sich flüssig liest. Nebenbei erfährt der Leser auch ein wenig medizinisches Wissen. Begriffe wie Erotomanie (Liebeswahn) und durch Traumatisierung hervorgerufene Dissoziation (Abspaltung von Persönlichkeitsanteilen nach schrecklichen Ereignissen). Obwohl Jan Forstner Psychologe ist, schafft er es nicht, den unheimlichen Schatten zu fassen. Wie Gummi rutsch er immer wieder durch seine Finger, und da helfen auch zuerst die Hinweise von dem örtlichen Pfarrer, dem sich die Täterin in ihrer Beichte anvertraut hat, nicht. Irgendwie scheint es mir ein wenig zu schlapp, das es einem renomierten psychologen wie Jan Forstner nicht gelingen will, das Spiel von „Jana“ – so nennt sich die Frau – zu durchschauen.
Auf Grund der detaillierten Darstellung der Ängste einer Stalkerin und Ihren ausgeprägten Vorstellungen fällt es dem Leser leicht ihr Tun nachzuvollziehen.
Insgesamt ist es Wulf Dorn gelungen, den Protagonisten und die weiteren Figuren sehr lebendig werden zu lassen. Seine Figuren sind eben Menschen wie du und ich, etwas was mir sehr gut gefällt. Dadurch hab ich als Leser das Gefühl mitten drin zu sein und nicht im Zuschauerraum zu sitzen.
Also leidet, fürchtet und lebt der Leser mit dem Protagonisten und darf sich auf ein unerwartetes Ende freuen, dass ich so nicht erwartet hätte.

Fazit:
Ich bin begeistert was für gute Krimiautoren wir in Deutschland haben. Es war mein erster Roman von W. Dorn und wird nicht mein letzter sein. Damit bestätigt er meine Vorliebe für Krimis/Thriller aus dem Inland.
Empfehlenswert !!

Bewertung vom 05.03.2012
Milchshake für Blasius
Ehlert, Sascha

Milchshake für Blasius


gut

Blasius ist ein ganz normaler junger Mann mit Träumen aus einem sehr verschlafenen Dorf. Seine Freundin kennt er schon aus den Kindertagen, aufgewachsen als Sandwichkind lebt er noch im Elternhaus und geht seinem Job bei der örtlichen Post nach. Wie jeder junger Mann träumt er vom großen Abenteuer, das ihm auch eines Tages in Gestalt des Pit anspricht. Dieser hat sich verfahren und fragt Blasius nach dem Weg. Von einem Moment auf den anderen ändert sich das langweilige Leben von Blasius. Er gerät in das Frankfurter Milieu, macht Bekanntschaft mit dem berüchtigten Barkley und auf einem Mal geht es um Leben und Tod. Doch über allem schwebt die Ankunft vom „ schönen Marcello“. Wird Blasius den Weg zurück aus dem Milieu finden?
Der Autor schafft es mit Witz und Spannung dem Leser vor Augen zu führen wie schnell sich das Leben ändern kann. Das es manchmal nur ein kleiner Moment ist, der aus uns einen anderen Menschen macht und Kräfte weckt, die wir in uns nicht vermuten. Wenn man an sich glaubt kann man eine Menge erreichen. Danke dafür!
******
Witzig, lebhaft und mit einer guten Portion Spannung führt der Autor aus Erzählersicht den Leser durch diesen Krimi. Unterbrochen wird die Erzählung durch Pits hervorgehobenen Gedanken. Wer Pit ist und was für eine Rolle er spielt erfährt der Leser in Laufe der Handlung. Zu Anfang ein wenig irritierend wird dem Leser schnell klar, in welcher Situation sich dieser befindet. Das Zusammenspiel der Erzählung und die Gedanken dazu machen einen Teil der Spannung aus, die den Leser nicht loslässt. Leise schleicht sich die Spannung ein, trägt den Leser durch die Handlung und beschert ihm dann eine Wendung, die so nicht erwartet wird. Ich möchte nicht zu viel verraten, nur so viel, dass sowohl das Ende wie auch der Wendepunkt perfekt inszeniert sind.
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Der Protagonist des Romans ist ein schüchternen junger Mann der im Laufe der Handlung über sich hinauswächst, ohne dabei seine charmante Naivität zu verlieren. Ein wenig schusselig kommt der Blasius daher, unbeholfen und mit der Portion Glück versehen, wie sie sonst nur Kinder haben. Seine Freundin macht einen ähnlichen Eindruck. Im Kopf entsteht ein Bild vom liebenswerten Mädchen vom Lande, artig und fleißig. Im Gegensatz dazu lassen die Figuren aus dem Milieu eine gewisse Kraft und Autorität spüren, wie sie Gangstern sicher zu Eigen ist. Mit seinem unverwechselbaren Akzent, der eine Mischung aus Amerikanisch und hessischen Dialekt bildet, kommt der Barbesitzer Barkley sogar ein wenig sympathisch daher. Seine so genannte rechte Hand ist der Kleinganove Pencil, der den Namen auf Grund seiner Erscheinung trägt und schmierig und listig auftritt. Pit hingegen macht vom ersten Moment an einen selbstbewussten Eindruck. Auch wenn er Angst vor Barkley und seinen Männern zeigt, scheint er nicht wirklich so herzlos zu sein, wie er gerne den Eindruck vermitteln möchte. Die Charakter sind sehr glaubhaft dargestellt und es ist dem Leser ein leichtes sich seine Lieblingsfigur auszusuchen und in die Rolle dieser zu schlüpfen.
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Mein erstes Buch des Autors war Jackie und ich war erstraunt wie vielseitig Sascha Ehlert schreibt.
Ein gelungener Krimi mit Witz und Charme.

Bewertung vom 28.02.2012
Zwei Kerzen für den Teufel
Gallego García, Laura

Zwei Kerzen für den Teufel


gut

Eigentlich ist Cat ein typischer Teenager mit den üblichen Launen. Mal Zickig und dann wieder liebenswert erinnert sie den Leser sicher an Teenager aus dem realen Leben.
Als Cat nach dem Mord an Ihrem Vater auf sich gestellt ist, entwickelt sie eine ungeahnte Energie, die genährt wird durch Gedanken an die Rache für den Mord an ihrem Vater.
Sie weiß es gibt Engel und auch Dämonen, eine Welt die ihr fremd und doch durch Erzählungen ihres Vaters bekannt ist. Die von der Autorin geschaffene Welt ist der unseren so ähnlich, und doch eine ganz andere. Engel die nicht nur Gutes tun und wollen, Dämonen die nicht nur Böse, sondern auch nett sein können. So wie Angelo, ein Dämon, der sich langweilt und deshalb einwilligt Cat zu helfen. Wer aber jetzt eine schöne Lovestory erwartet wird enttäuscht. Natürlich spielen auch Gefühle eine Rolle, aber diese sind eine schöne Begleiterscheinung und geben dem Buch eine zarte romantische Note. Im Vordergrund der Story steht die Suche nach dem Mörder und Cat schafft es mit Angelos Hilfe im Reich der Engel und Dämonen für Unruhe zu sorgen. Neben Angelo begegnen Cat noch andere Engel und Dämonen mit sehr unterschiedlichen Charakteren und erfährt einiges über ihre Vergangenheit. Abwechslung und Aktion begleiten den Leser durch das Buch. Leider bleiben einige Dinge ungeklärt und als Leser wünscht man sich diese so aufkommenden Fragen beantwortet…..nicht sehr befriedigend.
Insgesamt fand ich den Schreibstil flüssig und das sogenannte Kopfkino wurde durch die recht guten Beschreibungen der Handlungsorte auch aktiviert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.02.2012
Rauhnacht / Kommissar Kluftinger Bd.5
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Rauhnacht / Kommissar Kluftinger Bd.5


sehr gut

Es ist mein erster Kluftinger und nach anfänglichem Zweifel , ob ich das Buch wirklich zu Ende lese ,war ich auf von der Art der Kommissars und seinem Charme gefangen. Erinnert er mich doch ein wenig an Colombo „ ach , eine Frage noch „ . Er ist ein sehr feinfühliger Mensch und auch wenn Dr. Langhammer ihn nervt, spürt man eine gewisse Freundschaft zwischen den Männern. Wie sonst könnte die Zusammenarbeit funktionieren, auch wenn er von dessen Alleingang nicht begeistert ist. Seine Art die Dinge zu benennen , der Umgang mit den Menschen und die Liebe zu seiner Frau machen ihn sehr symphatisch. Für die heutige Zeit sind die Eheleute Kluftinger doch eher als „altmodisch“ zu bezeichnen, aber das ist kein Kritikpunkt, sondern ein Plus in meinen Augen. Es gibt genug oberflächliche Menschen in dieser modernen Welt, dass es gut tut zu lesen wie eine Ehefrau gekränkt sein kann und trotzdem den Stolz auf den Ehemann nicht versteckt. Besonders gefallen hat mir das jeder der Gäste ein Geheimnis hat. Ist es nicht im wirklichen Leben auch so?
Kritik üben kann ich bestenfalls am plötzlichen Ende. Für meinen Geschmack war der Schluss zu schnell da. Ein bischen wie Weihnachten…man weiß genau das es kommt und plötzlich ist es schon soweit. ;-)
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Fazit:
Ich habe mein Herz für diesen Kommissar entdeckt, und es wird nicht mein letzter Kluftinger sein. War es erst nur das Cover was mich neugierig gemacht hat, hat mich der Inhalt überzeugt.
Ein Krimi mit Charme und Humor.

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.02.2012
Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1
Castillo, Linda

Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1


ausgezeichnet

Drei Morde in kurzer Zeit und alle tragen sie die Handschrift, markiert mit einer römischen Zahl, eingeritzt auf dem Bauch. „ Schlächter“ so wurde der Mörder vor 16 Jahren genannt. Die Opfer waren junge Frauen die alle drei verblutet, geschlachtet, und auf grauenvolle Weise
umgekommen sind.
Vor vollendete Tatsachen gestellt muss Katie und ihre Truppe mit dem Sheriff des Nachbarcounty und einem Beamten des BCI ( Bureau of Criminal ) zusammen arbeiten – John Tomasetti. Ein scheinbar unlösbarer Fall. John spürt das Kate etwas verbirgt und die Zusammenarbeit ist auch nicht einfach. Ein weiterer Mord geschieht und der Mörder war diesmal besonders grausam…Kate muss den Mörder fassen, auch wenn sie damit ihr Leben und ihre Karriere auf Spiel setzt.

Nach einem Prolog der Marke Gänsehaut, war ich mehr als gespannt auf das was mich erwartet!
Die Story wird aus der Sicht der Hauptdarstellerin Kate erzählt. An die Ich Form des Romans musste ich mich erst gewöhnen. Aber schon nach wenigen Seiten fand ich Zugang zu Kate und so auch zum Roman. Eine fantastische Story, die flüssig und spannend erzählt wird. Kates Charaktereigenschaften würde ich als sensibel und willensstark bezeichnen, aber trotzdem spürt man dass sie alleine ist und sich nach Zuwendung, Anerkennung oder Jemandem sehnt. Die Autorin beschreibt Kates Gefühl so klar, das sich der Leser sehr gut in sie hineinversetzten kann. Natürlich hat auch dieser Roman weitere Figuren und damit weitere sehr unterschiedliche Charaktere.

John Toamsetti, BCI Agent – macht erst einen arroganten und überheblichen Eindruck, der sich im Laufe des Romans aufhebt. Clock – Police Officer in Painters Mill. Gewissenhaft, ehrlich und ein guter Freund. Er arbeitet gerne mit Kate zusammen, mag sie und ihre Art. Dann Mona – Telefonistin und Mädchen für fast alles auf dem Revier. Sie ist Kate eine große Hilfe bei der Arbeit, erledigt sie doch viele kleine Aufgaben mit Liebe und Hingabe zum Job. Außerdem der Bürgermeister, es scheint er ist ein richtiges Ekel. Kate hat es nicht einfach mit Ihm und seinen Ratsmitgliedern. Damit nicht genug ist da noch der Sheriff, mehr Politiker als Polizist und dazu ein Freund der Medien...sehr zu Kates Leidwesen.

Die Beschreibung der Autorin vom Ort des Geschehens ist sehr genau und mit viel Liebe zum Detail. Es fällt einem nicht schwer sich die Orte vor Augen zu führen und sich dort wieder zu finden. Die Kälte und der Schnee lassen den Leser frieren und dazu die Spannung sind eine gute Mischung. Gerne habe ich mit Kate einen heißen Kaffee auf dem Revier getrunken. In der zweiten Hälfte kommt eine Spur Romantik auf, die sich aber immer wieder mal verliert. Die Frage „ werden sie nun ein Paar oder nicht“ stellt sich dem aufmerksamen Leser und bis zur Antwort ist es ein spannender Weg.
Der Leser erhält einen Eindruck vom Leben in der Amish Gemeinde und ihren Sitten und Bräuchen. Für die meisten der Leser dürfte das neu und somit interessant sein – so wie für mich. Die unterschiedlichen religiösen Ansichten in einem Thriller zu verarbeiten finde ich sehr gut. Das Gefühlschaos von Kate steht nach meiner Meinung für viele in unsere Gesellschaft. Eine so entstandene Barriere zur Familie zu überwinden, erfordert Mut.

Interessant sind auch die römischen Ziffern die der Mörder den Opfern in den Bauch ritzt. Zwischen den Zahlen der Opfer die in Painters Mill gefunden werden und den Opfern der Vergangenheit ist ein großer Abstand. Es stellt sich nicht nur dem Leser sofort die Frage ob die Fälle zusammenhängen, ein Nachahmungstäter am Werk ist und was ist mit den Ziffern dazwischen? Gibt es eventuell weitere Opfer? Ein großer Spannungsfaktor der den Leser durch das Buch begleitet.
Fazit:
Ein hervorragendes Buch mit einem ansprechenden Cover, das neugierig macht.
Ein gelungener Thriller den ich sehr empfehlen kann.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.02.2012
Jackie
Ehlert, Sascha

Jackie


gut

Jackie von Sascha Ehlert

Schon als Kind war es Jacquelines größter Traum auf der Bühne zu stehen. Gewalt und Enttäuschungen haben sie ihr ganzes Leben begleitet und sie in den Wahn getrieben. Sie schafft sich ihre eigene perfekte Welt, aber zu welchem Preis?
Ihr starker Wille ist die Quelle der Kraft die sie brauchte um zu flüchten. Jaqueline kroch auf allen Vieren durch den Wald. Eine junge Frau auf der Flucht vor Ihrem Peiniger und dem Ort, den sie einst so geliebt hat, das Theater.

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Eingeteilt in zwei Handlungsstränge erzählt uns Jaqueline aus ihrer Sicht die Geschichte ihres Lebens als Kind, ein Kind das sich auf die Bretter der Welt träumt und als junge Frau, die in ihrem Wahn genau diese geschaffen hat wie sie sich diese vorstellt. Thrillerelemente vermischen sich mit Horrorelementen. Den Spannungsbogen hat der Autor direkt von der ersten Seite an gespannt, und hält diesen gekonnt bis zum Schluss aufrecht. Der Leser stolpert von einer Szene in die nächste und hat kaum eine Chance die vorangegangenen Szenen im Kopf zu ersetzen. Perfekt inszeniert spielt sich ein Drama vor den Augen des Lesers ab und lässt einen nicht so schnell wieder los. Selten hat ein Buch in meinem Kopf so lange nachgeklungen wie dieses. Der Showdown lässt sich erahnen, allerdings ist man als Leser versucht, diese so entstehende Bild von sich zu schieben.

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Gewalt und Hohn sind die ständigen Begleiter der Jaqueline als Kind. Entstellt durch ein Feuermahl im Gesicht ist sie dem Spott der anderen Kinder ausgeliefert. Schnell begreift sie, dass es nur einen Weg gibt, dieser Grausamkeit zu begegnen. Liebe und Zärtlichkeit spielen in ihrem Leben keine Rolle, der Tod ist etwas ganz normales für Jaqueline. Die Figur der kindlichen Jaqueline ist in einer Weise dargestellt, das ich nicht weiß ob ich mich vor ihr fürchten, oder Mitleid haben sollte? Von Ärzten missbraucht, den Mitmenschen verachtet und verhöhnt, zieht sich Jaqueline in ihre eigene Welt zurück. Die Last auf den kleinen Schultern könnte nicht größer sein. Der mütterliche Instinkt sagt mir natürlich sofort, hier braucht jemand Hilfe und genau das sind die Empfindungen wenn ich die Geschichte der Jaqueline als Kind lese: beschützen – behüten. Das Gefühl eingreifen zu müssen ist stark.
Während die Figuren aus der Kindheit der Jaqueline schnell verblassen, heben sich die erwachsenen Figuren hervor. Da ist die Theater Diva mit ihren Allüren, der nette Hauptdarsteller dem Jaqueline gerne ein Lächeln schenkt und wieder zurückbekommt, ein Theaterchef der nie mit Ihrer Arbeit zufrieden ist und sie nur schikaniert. Eine besondere Rolle ist dem Bühnenbildner zugedacht, von dem Jaqueline gedacht hat das wenigstens er sie nicht verachten würde. Aber es kommt alles ganz anderes als erwartet. Jaqueline ist erschrocken als sie seinen wahren Charakter erkennt, weiß dies aber sehr schnell für sich zu nutzen.

Sie alle finden sich zum großen Showdown wieder zusammen, den Jackie – wie sich Jaqueline als junge Frau nennt – vorbereitet.

Den Leser erwartet ein bühnenreifes Ende!

Es gibt keine Figur in diesem Roman, mit der ich mich als Leser identifizieren oder ihr Wirken nachvollziehen konnte. Faszinierend und abstoßend zugleich hat mich die Geschichte in den Bann gezogen.

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Der Roman ist als TB beim Titus Verlag erhältlich. Die 148 Seiten sind mit einigen gelungenen Illustrationen von Jose A. M. Vilchez vervollständigt.
Der Verlag gibt eine Altersempfehlung von 18 Jahren an.

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Fazit:
Kurz gesagt: Gruselig faszinierende Geschichte um eine junge Frau.
Zu empfehlen ist es nur Lesern mit starken Nerven.

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Anmerkung:
Ich würde es begrüßen, wenn Bücher.de der Altersempfehlung nachkommen würde!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.02.2012
Alle Rache will Ewigkeit
McDermid, Val

Alle Rache will Ewigkeit


gut

Alle Rache will Ewigkeit ist ein ungewöhnlicher Kriminalroman, denn die Protagonistin und die meisten der weiblichen Figuren sind lesbisch. In einem von Frauen bestimmten Roman ist es mir zu Anfang schwer gefallen die Figuren einzuordnen bzw. auseinander zu halten. Der eigentliche Handlungsstrang um die Aufklärung des Mordes ist der Autorin gut gelungen. Mich hat gestört das die verschiedenen Liebesbeziehungen der Frauen zum Teil sehr stark im Vordergrund stehen.
In meinen Augen hat die Autorin zu viel Aufmerksamkeit dem Leben und Lieben der Frauen gewidmet, wobei die eigentliche Story gelitten hat. Allerdings vermute ich, dass es Absicht der Autorin war, dem Leser die Problematik der Frauen näher zu bringen.
Charlie Flint wird von Ihrer ehemaligen Professorin Corinna Newsam gebeten den Mord an Ihrem Schwiegersohn Philipp zu untersuchen, denn sie hat einen schlimmen Verdacht und denkt das unschuldige Menschen verurteilt wurden.
Bei Ihren Untersuchungen gerät Charlie immer tiefer in den Sog der Erinnerungen. Bestätigt sich Corinnas Verdacht und es handelt sich um einen Serienmörder bzw. Mörderin. Aber wie soll Charlie das beweisen? Es scheint unmöglich!
Der aus verschiedenen Perspektiven erzählte Roman ist etwas träge im Spannungsaufbau. Das Buch besteht aus zwei Handlungssträngen, zum einen aus der eigentlichen Story der Mordaufklärung und zum anderen aus den Berichten Jays aus ihrem eigenen Buch. Zuerst war ich zwar etwas irritiert von Jays Erzählungen, aber schnell war klar, dass sie ein wichtiger Teil des Romans sind, da sich darin die Erklärungen von diversen Handlungen der Figuren, insbesondere von Jay, verbergen.
Jay ist Magdas neue Liebe, der Tochter von Corinna Newsam, Charlies befreundeten Professorin die ihr den Auftrag zur Aufklärung gegeben hat. Jay ist eine sehr undurchsichtige Figur, die dem Leser Einblicke in ihre Vergangenheit gibt durch das immer wieder zitierte Buch an dem sie schreibt. Ansonsten macht Sie einen sehr verbissen, entschlossen und verschlossen Eindruck, in ihrer Liebe zu Magda wiederum handelt sie sehr sensibel . Magda hat es nicht einfach nach dem Mord an ihrem Mann, den Gerichtsverhandlungen und den nun folgenden Auseinandersetzungen mit der Familie, die ihr neues Leben nicht akzeptieren wollen oder können.
Der Spannungsbogen erfährt erst im dritten und letzten Teil des Buches einen dezenten Höhepunkt.
Eigentlich ist Charlie mit Ihren Nachforschung fast am Ende, als ihr ein Gedanke kommt, der sie noch einen letzten Versuch unternehmen lässt.
Das Ende ist nicht wirklich überraschend, denn dem aufmerksamen Leser sollte schon vorher der Verdacht um die Täterin gekommen sein. Hier kann ich ohne viel zu verraten von einer Täterin sprechen, denn es sind im ganzen Buch nur eine Handvoll Männer aufgeführt, von denen nur einem mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Nick ist ein mit Charlie befreundeter Polizist der ihr bei den Ermittlungen hilft. An Charlies Seite begegnet dem Leser Maria, ihre langjährige Partnerin.
Maria ist der ruhende Pol in Charlies Leben, denn Charlie selbst macht auf mich einen unsicheren Eindruck, und das nicht nur in der Liebe. Sie macht sich mit Selbstzweifel das Leben schwer und überträgt dies auch auf ihre Ermittlungen.
Wirklich identifizieren konnte ich mich in diesem Buch mit keiner der Figuren, denn weder Charakter noch Wirken eine der Figuren konnte mich überzeugen.
Fazit:
Ein Buch das nicht langweilt, aber auch nicht vom Hocker reißt. Die Story selber hat ihren Reiz,
aber für meinen Geschmack zu viel Liebe und Getue um die Frauenliebe. Oder ist es in anderen Romanen auch so dass die Liebe hervorgehoben wird, dem Leser aber als völlig normal erscheint da es sich um Paare von Mann und Frau handelt? Soll das Buch zum Nachdenken anregen?
Es war mein erstes Buch von Val McDermit, und gern geb ich ihr eine weitere Chance mich zu überzeugen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.01.2012
Der König geht tot / Vincent Jakob Bd.2
Heinrichs, Kathrin

Der König geht tot / Vincent Jakob Bd.2


ausgezeichnet

Ein Kölner auf einem sauerländer Schützenfest? Das kann nicht gut gehen. Das muss auch Vincent Jacob, Lehrer an der katholischen Privatschule in Stichlingen, einem kleine Ort im Sauerland, schmerzlich erfahren, als er am nächsten Morgen aufwacht. Sein Kopf schmerzt und die Erinnerungen sind wie kleine Puzzleteile, durcheinander und wollen nicht passen.
Vincents Freund Max hatte es sich zur Aufgabe gemacht Ihn in das heimische Schützenleben einzuführen. Glaube, Sitte, Heimat lautet das Motto der Schützenbruderschaft. Wäre da nicht die Tatsache, dass der Mann, der Schützenkönig werden wollte, plötzlich tot ist, hätte es auch ein schönes Fest werden können.

Wie schon im ersten Buch erzählt uns Vincent Jacob aus seiner Sicht die Geschehnisse um das Schützenfest und die damit verbundenen Aufregungen. Inzwischen ist Vincent mit den Bürgern des Ortes schon vertrauter und man begegnet ihm mit einem Lächeln. Nachdem Vincent und einige andere Besucher des Festes den „ König“ schwer verletzt am Straßenrand gefunden haben und dieser seinen Verletzungen erliegt, kommen bei Vincent und seinem Freund Max zweifle auf, ob es wirklich ein Unfall war. Der Detektiv in Vincent erwacht und macht sich auf die Suche nach Erklärungen. Auf seinem Weg nimmt er den Leser mit an schöne Schauplätze, und wie nicht anders erwartet, enttäuscht die Autorin auch in diesem Krimi den Leser nicht. Detailliert und fast schon liebevoll wird die Umgebung beschrieben und es ist dem Leser ein leichtes sich diese Schauplätze vorzustellen. Mit Witz und einer Portion Spannung wird der Leser Zeuge, wie Vincent Jacob sich an des Rätsels Lösung ran pirscht. Auch diesen 2. Fall löst Vincent Jacob mit der ihm eigenen Zerstreutheit und Taktik auf und der Leser kann aufatmen.
Es ist schon erstaunlich wie anschaulich die Autorin das Schützenfest und seine Gegebenheiten beschrieben hat, ich vermute sie hat so ihre eigenen Erfahrungen gemacht. Wenn man selber schon mal das „ Glück“ hatte an einem Schützenfest teil zu nehmen, werden sie verstehen was ich meine. Ich konnte jedenfalls mein Lachen nicht unterdrücken und Erinnerungen wurden wach.

Natürlich begegnen dem Leser auch in diesem 2. Fall das Lehrerkollegium, die Nonne aus dem Sekretariat mit dem Fußballtick, die Vincent in den Ferien gerne verheiraten möchte und Max, der Taxifahrer ist inzwischen Vincents bester Freund. Wie alle Figuren in diesem Roman ist auch die Figur der jungen Tierärztin wieder sehr gelungen dargestellt. Selbstbewusst und charmant umgarnt sie den Lehrer.
Es ist als lebt man als Leser mitten in diesem Dorf, die Figuren werden einem sehr vertraut
und man darf am Dorfklatsch teilhaben. "Stell dir vor, Vincent und die Frau Doktor sind ein Liebespaar!"

Den Krimi ist als 188 Seiten starkes Taschenbuch erhältlich und hat wie sein Vorgänger ein schlichtes Cover. Klar dargestellt mit Titel und einer einfachen Zeichnung der Schützenhalle.

Fazit:
Ich habe mich auf diesen 2. Fall des Hobby Detektivs Vincent Jacob gefreut und wurde nicht enttäuscht. Er hat mir sogar noch besser gefallen und ich kann die Krimis von K. Heinrichs sehr empfehlen. Genießen sie leichte Krimilektüre auf witzige Art.

Bewertung vom 28.01.2012
Ausflug ins Grüne / Vincent Jakob Bd.1
Heinrichs, Kathrin

Ausflug ins Grüne / Vincent Jakob Bd.1


sehr gut

Ein Kölner im Sauerland als Lehrer? Das soll eine gute Idee sein? Vincent Jacobs heißt dieser Kölner und bekommt sehr zu seinem eignen Erstaunen eine Stelle als Lehrer an einer katholischen Schule in einem kleinen Ort mitten im Sauerland. Es braucht etwas Zeit und so manches sauerländer Bier bis Vincent sich mit Ort und Menschen vertraut gemacht hat und einigen Bekanntschaften langsam zur Freundschaft wachsen. Dann muss Vincent erkennen, dass der Tod seines Vorgängers wohl doch kein Unfall war wie die Kollegen ihm erzählt haben. Die Idee der Autorin aus Vincent einen Hobby Detektiv zu machen finde ich gelungen und auf amüsante Weise umgesetzt. Gemeinsam mit Vincent konnte ich mich als Leser langsam mit dem neuen „Hobby“ vertraut machen.
Der in der Ich-Form geschriebene Krimi ist spannend und witzig zugleich.
Nachdem der Leser mit Vincent den Ort und die Menschen kennengelernt hat, seinen neuen Arbeitsplatz erkundet und erste Begegnungen mit seinen Kollegen und Kolleginnen hatte, stellen sich die ersten Fragen bezüglich des Unfalls seines Vorgängers. Hier beginnt die Spannung zu wachsen und zusammen mit Vincent kommt der Leser ins grübeln. Es hat mir sehr gut gefallen, wie die Autorin die Umgebung in Worte fasst und als aufmerksamer Leser der diese kennt, findet man sich im Gedanken an selben sehr schnell wieder. Erinnerungen werden geweckt und ich habe das Gefühl, das es Absicht der Autorin ist, genau diese Verbindung zwischen Leser und Buch herzustellen. Für mich kann ich sagen, gelungen! Locker und witzig geschrieben erlebt der Leser Vincents ersten Fall und die Spannung kommt nicht zu kurz. Zwar nicht als Prickeln und Gänsehaut, aber mit einer Leichtigkeit, die sich bis zum Schluss gerade und ruhig durch das Buch zieht.

Die Figuren im Umfeld des Protagonisten sind von der Autorin sehr gut aufgezeigt. Es gibt den schrulligen Lehrerkollegen, den guten Kumpel in Gestalt des Taxifahrers Max, der anscheinend ein Geheimnis mit sich herumträgt. Außerdem die Schwester im Sekretariat der Schule mit dem Fußballtick (wer erwartet so etwas von einer Nonne?) oder die charmante Tierärztin, Single und schlagfertig im Wort. Eine Vielzahl an Figuren begegnen dem Leser und jede hat ihre Stärken und Schwächen und damit so deutlich dargestellt, das man als Leser den Eindruck bekommt, es handelt sich um die eigenen Nachbarn. Keine der Figuren bleibt im Hintergrund und es gibt für jeden Leser einen Charakter, in dem er sich finden kann.

Der Krimi von K. Heinrichs ist in Taschenbuch Format und wird von einem eher unauffälligen Cover geziert. Mit schlichten Aussagen und von einer Zeichnung untermalt, sind die 250 Seiten in dem grün-schwarz-weißen TB ein echtes Lesevergnügen für Freunde des Sauerlandes und leichter Krimikost.

Fazit:
Ich bin ohne große Erwartung in diesen Krimi gegangen und war umso überraschter, wie unterhaltsam und mit der richtigen Dosis Spannung versehen, mich diese Buch gefesselt hat. Für Sauerlander Krimifans ein Muss und allen anderen sei gesagt; zu empfehlen wenn es mal keine grausam zugerichteten Leichen oder blutrünstige Mörder sein sollen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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