Das Buch betrachtet auf zwei Wegen Realität und Perspektive der EU. Es rekonstruiert die Ausgangslage bei der Gründung und den Verlauf von Versöhnung, z.B. durch die Regierungschefs Frankreichs und Deutschlands, und es benennt anhand von Fallbeispielen Felder, in denen die Gesellschaften der
EU-Länder sich mittlerweile verständigen, z.B. Menschenrechte. Dabei hat es Teile einer journalistisches…mehrDas Buch betrachtet auf zwei Wegen Realität und Perspektive der EU. Es rekonstruiert die Ausgangslage bei der Gründung und den Verlauf von Versöhnung, z.B. durch die Regierungschefs Frankreichs und Deutschlands, und es benennt anhand von Fallbeispielen Felder, in denen die Gesellschaften der EU-Länder sich mittlerweile verständigen, z.B. Menschenrechte. Dabei hat es Teile einer journalistisches Reportage, einer Bachelor-Arbeit und einer Predigt. Assmann versucht dabei, die EU positiv zu sehen, ohne naiv oder sentimental zu klingen, was in weiten Teilen klappt. Mir haben die Teile über Museen und Denkmäler in Polen und Frankreich gefallen. Irritiert hat mich die Verwendung des Wortes Altlasten für geschichtliches Erbe, mit dem schwer umzugehen ist. Ich muss gestehen, dass mir die Begriffe, um die es geht, zu unbestimmt und zu weich waren, um darauf die EU neu zu verankern. Habermas's Ideen zu Nation und Religion scheinen mir klarer, weil sie die EU im Systemvergleich erfassen, Assmann dagegen ist näher dran an den Mühen Gedächtnisarbeit und verzichtet auf Systemvergleich.