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Joe hat seinen Bruder seit zehn Jahren nicht gesehen, und das aus dem schlimmsten aller Gründe. Ed sitzt in der Todeszelle. Aber jetzt wurde Eds Hinrichtungsdatum festgelegt und Joe ist wild entschlossen, diese letzten Wochen mit seinem Bruder zu verbringen, egal, was andere Leute denken ...
Geschrieben von Carnegie-Medal-Gewinnerin Sarah Crossan, wirft dieser ergreifende, aufwühlende, großherzige Roman wichtige Fragen auf: Welchen Wert misst man dem Leben bei? Was kann man vergeben? Und wie verabschiedet man sich?
"Erschütternd ... Jeder Leser, der ein Herz hat, wird eimerweise Tränen
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Produktbeschreibung
Joe hat seinen Bruder seit zehn Jahren nicht gesehen, und das aus dem schlimmsten aller Gründe. Ed sitzt in der Todeszelle. Aber jetzt wurde Eds Hinrichtungsdatum festgelegt und Joe ist wild entschlossen, diese letzten Wochen mit seinem Bruder zu verbringen, egal, was andere Leute denken ...

Geschrieben von Carnegie-Medal-Gewinnerin Sarah Crossan, wirft dieser ergreifende, aufwühlende, großherzige Roman wichtige Fragen auf: Welchen Wert misst man dem Leben bei? Was kann man vergeben? Und wie verabschiedet man sich?

"Erschütternd ... Jeder Leser, der ein Herz hat, wird eimerweise Tränen vergießen" Sunday Times Buch der Woche

Gewinner des Deutschen Jugendliterurpreises 2020
Autorenporträt
Crossan, Sarah§Sarah Crossan wuchs in Irland und England auf. Vor ihrer Ausbildung zur Lehrerin für Englisch und Theater in Cambridge studierte sie Philosophie und Literatur. Seit ihrem Abschluss kümmert sie sich um die Förderung von kreativem Schreiben an Schulen. Für ihre Werke wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit der renommierten Carnegie Medal. Bereits zweifach war sie für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.Sarah wohnt mit ihrer Familie in Hertfordshire.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Als Edward des Mordes beschuldigt wird, bricht Joes Familie auseinander und klammert sich über Jahre an die Hoffnung, den Sohn bzw. Bruder aus dem Gefängnis befreien zu können. Jedoch können weder Anwälte noch eilig eingelegte Berufungsverfahren etwas ausrichten: Edward wird hingerichtet. Thematisch greift Crossan kein neues Thema auf, jedoch entfaltet ihre Darstellung ihre ganze Poetik in der Sprachkunst, die, kongenial übersetzt von Cordula Setsman, mit wenigen, aber pointiert gesetzten Worten und in kurzen Kapiteln das Bild einer Familie entstehen lässt, die durch die Mordvorwürfe und die drohende und schließlich auch vollzogene Hinrichtung getroffen und verändert wird. Zudem belässt es Crossan nicht bei der Geschichte um den im Gefängnis sitzenden Edward, sondern flicht in die Geschichte, die angereichert wird um retrospektive Erlebnisse zwischen den Brüdern, eine zarte Liebesgeschichte zwischen Joe und Nell ein, die sich als Tochter des Gefängnisdirektors entpuppt. Dass Crossan zu ihrem Buch durch eine wahre Geschichte inspiriert wurde, verleiht dem Buch zusätzlich eine authentische Dimension und schärft das Bewusstsein für unfaire Rechtsprechungen, die mitunter nicht reversibel sind.

© BÜCHERmagazin, Dr. Sabine Planka

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.11.2019

Ein Leben klauen

Der Titel führt in die Irre, Sarah Crossan nicht: "Wer ist Edward Moon?" ist ein Prosagedicht über Liebe, Jugend und die Todesstrafe.

Von Eva-Maria Magel

Alle reden immerzu davon, / wie sehr sie den Geruch von Krankenhäusern hassen, / aber ist je einer von ihnen im Knast gewesen?" Joe stellt eine rhetorische Frage. Es gibt deutlich weniger Menschen, die wissen, wie es in einem Gefängnis riecht als solche, die diese Erfahrung einmal gemacht haben. Dass das Gefängnis ein Ort ist, der auch viel damit zu tun hat, wie wir Gesellschaft, Schuld und Sühne verstehen, hat Monika Osberghaus und Thomas Engelhardt zu ihrem Kinder-Sachbuch "Im Gefängnis" angeregt, das im vergangenen Jahr erschienen ist. Joe Moon aber weiß am Ende wirklich, wie es da ist, wo der Tod naht. Stickig, lichtlos, aber seltsamerweise bis zuletzt voll von einer schalen Art von Hoffnung. Schließlich könnte doch sogar Minuten vor der tödlichen Dosis der Gouverneur oder sogar der Präsident eine Begnadigung aussprechen. Auch Joe hat vage Hoffnung. Sein Bruder Ed, den er zehn Jahre lang nicht gesehen hat, sitzt im Todestrakt eines Gefängnisses in Texas, bis heute dem amerikanischen Hinrichtungsstaat Nummer eins.

Das allein schon ist reichlich viel für einen Jungen, der erst siebzehn ist, und es ist auch viel für die Leser. Sarah Crossan, Jahrgang 1981, die sich vor den ganz harten Themen noch nie gescheut hat, geht mit "Wer ist Edward Moon?" diesmal dahin, wo außer der Frage nach Leben und Tod auch noch die Fragen nach dem Sinn, nach der Gerechtigkeit und nach der Menschlichkeit einer ganzen Gesellschaft gestellt werden.

Das hat, nach ihrem eigenen Bekunden im Nachwort, viel damit zu tun, dass sie als Jugendliche mit fünfzehn Jahren im Religionsunterricht die BBC-Dokumentation "Fourteen Days in May" gesehen hat, die den afroamerikanischen Todeskandidaten Edward Earl Johnson die letzten vierzehn Tage seines Lebens begleitete, ehe der kurz vor seinem 27. Geburtstag am 20. Mai 1987 als Polizistenmörder und Vergewaltiger Verurteilte, der bis zuletzt seine Unschuld beteuerte, in einer Gaskammer hingerichtet wurde. Der Film und die Organisationen, die durch ihn Aufschwung bekamen, haben immer auch darauf hingewiesen, dass nicht nur Fehlurteile, sondern auch rassistische Ressentiments zu den hohen Zahlen von Todesurteilen führen.

Mit Joe, Ed und Angela haben wir es mit dem zu tun, was manche in Amerika "white trash" nennen. Joe ist der Jüngste von einer Reihe von Geschwistern aus unterschiedlichen Beziehungen der alkohol- und drogensüchtigen Mutter, die sich darauf verlässt, dass die Kinder sich umeinander kümmern werden. Derjenige, der sich, auf eine nonchalante, rebellische, warmherzige Art um das jüngste, vernachlässigte bettnässende Kind kümmert, ist Ed. Zehn Jahre später, als er den Hinrichtungstermin bekommt, zählt nun er darauf, dass der Kleine ihm zuhört.

Crossan, Spezialistin für versagende Erwachsene im Allgemeinenen und versagende Eltern, für prekäre Lagen sowieso, hat sich schon seit "Die Sprache des Wassers" (2012) eine eigene Form gesucht, um großen Gefühlen und schwer Erklärbarem buchstäblich Raum zu verschaffen. Sie schreibt Versromane ohne Reim, die mit ihrer Kürze und ihren Leerstellen, der graphischen Nutzung des Weißraums auf den Buchseiten buchstäblich alles in wenigen Absätzen sagen können - weil sie dem Leser die Lücken überlässt. So überlebt diese lyrische Form auch scheinen könnte, sie trifft damit die gebrochenen, aber anspielungsreichen Formen der Instagram- und Chat-Generation gut. "Wer ist Edward Moon?" demonstriert, dass auch die ganz großen Themen in dieser luftigen und freien Darstellungsform geborgen sein können. Zumal der Roman so reich an Haupt- und Nebenpersonal, an Haupt- und Nebenfragen zu Leben, Liebe und Verantwortung ist, die noch lange nachwirken.

"Moonrise" heißt das Buch im Original, und das trifft die Sache eher. Denn es geht nicht nur um den Untergang des großen Bruders, sondern auch darum, wie Joe, selbst in seiner übergroßen Trauer, wachsen und erkennen kann. Denn daran, wer und vor allem was wohl Edward Moon sei, lässt Crossan, nachdem ihr Ich-Erzähler und mit ihm der Leser eine Weile geschwankt hatten, keinen Zweifel mehr: Edward, das ist der große Bruder, an dem manches unerklärlich sein oder gewesen sein mag. Als er aber Joe, kurz bevor die Zeit des Wartens um ist, nach langen Konflikten und Zögern einen Brief schreibt, in dem er seine Unschuld beteuert und zum ersten Mal berichtet, wie sich die Begegnung mit dem getöteten Polizisten zugetragen hat, zweifelt Joe nicht mehr an der Unschuld des Bruders. Und auch der Leser kann es kaum mehr. Erst recht nicht, wenn, aus dem Mund des Benefiz-Verteidigers, dargelegt wird, dass der Gouverneur, der als Einziger noch kurz vor der Hinrichtung begnadigen könnte, den Ablehnungsbescheid schon vorsorglich aus dem Drucker ließ, noch bevor der Anwalt überhaupt vorsprechen konnte.

Edward Moon also hat keine Chance, und Crossan gelingt es, das gleichzeitige Wissen um diese Chancenlosigkeit und das Hoffen bis zuletzt in eine Form zu bringen. Cordula Setsman, die schon die vorigen Bücher von Crossan ins Deutsche übersetzt hat, muss diesmal noch eine amerikanische Färbung in das Roadmovie legen, ohne klischeehaft zu werden, und auch das gelingt. "Wir sind das Gute und das Schlechte und das Dumme", sagt Nell, die neue Liebe, die Joe gefunden hat. Man glaubt es ihr.

Sarah Crossan: "Wer ist Edward Moon?"

Aus dem Englischen von Cordula Setsman. Mixtvision, München 2019. 357 S., geb., 17,- [Euro]. Ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Spannende und zutiefst bewegende Lektüre."
Boys&Books

"Sehr emotionaler Roman."
Sabine Klohn, Evangelischer Buchberater

"Dieser aufwühlende, großherzige Roman wirft wichtige Fragen auf."
Thomas Linden, Deutschlandfunk

"Eine Geschichte, die lange nachwirkt."
Angela Sommersberg,, Kölnische Rundschau

"Ein tiefgründiger Roman."
Heike Manssen, Hannoversche Allgemeine

Ich habe geweint und mitgelitten, und trotzdem fand ich es sprachlich so toll, ein Buch, welches wirklich gelesen werden muss!
anettsbuecherwelt.blogspot.com

Berührend, traurig und schlichtweg großartig.
www.diebuchbloggerin.de

"Die dichte Sprache [transportiert] ungeheuer viel Inhalt. Sehr empfehlenswert!"
Monika Graf, Buchprofile/medienprofile

"Spannende und zutiefst bewegende Lektüre über Familienbande, Schuld und Gerechtigkeit."
Tanja Hattermann, Boys & Books

"Sarah Crossan beweist mit diesem Versromanerneut, wie meisterhaft sie mit wenigen Worten große Geschichten erzählen kann."
Luchs-Jury, Zeit

"Sarah Crossan beweist mit diesem Versroman erneut, wie meisterhaft sie mit wenigen Worten große Geschichten erzählen kann."
Katrin Hörnlein, Die Zeit

"(...) spricht (...) ein Thema an, über das es sich lohnt, genauer nachzudenken."
Isabella Krebs, Buchkultur

"Ein poetisches Stück Literatur."
Tanja Lindauer, Magazin Bücher

"Von Trennung, Trauer, Tod und einem ungleichen Rechtssystem in den USA erzählt die Autorin und berührt."
Cornelia Stahl, bn.bibliotheksnachrichten

"Eine Geschichte über die Bedeutung von Familie, über das Abschiednehmen sowie über gesetzliche Willkür, die Leben zerstört. Das Buch ist ergreifend und fesselt bis zur letzten Seite."
Jury Jugendliteraturpreis, www.jugendliteratur.org

Geschrieben aus der Ich-Perspektive Joe`s wird auch dieser Roman wieder ein Highlight poetischer Prosakunst aus der Feder der wunderbaren Sarah Crossan sein
Anja Kuypers, www.kapitelreise.de
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