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NEW YORK TIMES BESTSELLER. Jonathan Safran Foer's debut--"a funny, moving...deeply felt novel about the dangers of confronting the past and the redemption that comes with laughing at it, even when that seems all but impossible." (Time) With only a yellowing photograph in hand, a young man--also named Jonathan Safran Foer--sets out to find the woman who might or might not have saved his grandfather from the Nazis. Accompanied by an old man haunted by memories of the war, an amorous dog named Sammy Davis, Junior, Junior, and the unforgettable Alex, a young Ukrainian translator who speaks in a…mehr

Produktbeschreibung
NEW YORK TIMES BESTSELLER. Jonathan Safran Foer's debut--"a funny, moving...deeply felt novel about the dangers of confronting the past and the redemption that comes with laughing at it, even when that seems all but impossible." (Time) With only a yellowing photograph in hand, a young man--also named Jonathan Safran Foer--sets out to find the woman who might or might not have saved his grandfather from the Nazis. Accompanied by an old man haunted by memories of the war, an amorous dog named Sammy Davis, Junior, Junior, and the unforgettable Alex, a young Ukrainian translator who speaks in a sublimely butchered English, Jonathan is led on a quixotic journey over a devastated landscape and into an unexpected past. As their adventure unfolds, Jonathan imagines the history of his grandfather's village, conjuring a magical fable of startling symmetries that unite generations across time. As his search moves back in time, the fantastical history moves forward, until reality collides with fiction in a heart-stopping scene of extraordinary power. "Imagine a novel as verbally cunning as A Clockwork Orange, as harrowing as The Painted Bird, as exuberant and twee as Candide, and you have Everything Is Illuminated . . . Read it, and you'll feel altered, chastened--seared in the fire of something new." -- Washington Post "A rambunctious tour de force of inventive and intelligent storytelling . . . Foer can place his reader's hand on the heart of human experience, the transcendent beauty of human connections. Read, you can feel the life beating." -- Philadelphia Inquirer
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Autorenporträt
JONATHAN SAFRAN FOER is the author of the novels Everything is Illuminated and Extremely Loud and Incredibly Close, and a work of nonfiction, Eating Animals. His books have won numerous awards and have been translated into 36 languages. He lives in Brooklyn, New York.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.09.2004

Die Komödie des begabten Kindes
Jonathan Safran Foer in der American Academy
Als 1979 der Bestseller „Das Drama des begabten Kindes” von Alice Miller erschien, war Jonathan Safran Foer gerade zwei Jahre alt. Er wuchs in Washington DC auf und wusste weder, von welchen Gefahren ein begabtes Kind umstellt ist, noch ahnte er, dass er selber einmal ein Erfolgsbuch schreiben würde. Später ging er auf eine private High School, dann an die Princeton University, studierte dort Philosophie und belegte Kurse in Creative Writing. Dabei wurde er von Joyce Carol Oates und Jeffrey Eugenides adoptiert.
Seit im Frühjahr 2002 sein Romandebüt „Everything is illuminated” (deutsch: Alles ist erleuchtet, 2003) erschien, ist Jonathan Safran Foer ein Erfolgsautor. Derzeit schreibt er ein Libretto für die Staatsoper in Berlin, am Donnerstagabend eröffnete er das Herbstprogramm der American Academy am Wannsee mit einer denkwürdigen Lesung. Angekündigt war nichts als der Titel seines zweiten, gerade in der Rohfassung fertiggestellten Romans, der im Frühjahr 2005 erscheinen soll: „Extremely loud and incredibly close”.
Jonathan Safran Foer ist inzwischen 27, aber am Pult scheint ein schmaler, überwacher College-Boy zu stehen, der es nicht erwarten kann, sein Referat zu halten. Kaum hat er die ersten Sätze seines Manuskripts gelesen, ist jemand noch Jüngerer im Raum: Oscar, ein sehr begabtes Kind, neun Jahre alt. Es ist der Ich-Erzähler des Romans, und es sprudelt seine Sätze aus sich heraus, als müsse es eine Wette gewinnen, in der der Quotient aus Silbenzahl und Sekundenzahl eine Hauptrolle spielt. Das Kind erzählt, wie es seinem Vater Löcher über Kosmologie und Zeugung in den Bauch fragt, und wie der Vater die New York Times mit rotem Stift liest und in jedem Artikel irgendeinen Fehler findet.
Das begabte Kind ist stolz darauf, einen Vater zu haben, der klüger ist als die New York Times und schreibt gerne Briefe an Prominente, zum Beispiel an eines seiner Idole, den Physiker Stephen Hawking. Es betreibt Archäologie im Central Park. Und es hat eine Mutter, der es lieber nicht erklärt, wie vielen Personen es Nachschlüssel der Wohnung gegeben hat. Das altkluge Kind ist wahrscheinlich eine ziemliche Nervensäge.
Aber vor allem ist es komisch. Der 27-jährige Autor, sein Bauchredner, tut alles, um Oscar der Alice-Miller-Welt zu entführen. In Foers Welt spielt sich das Drama des begabten Kindes nicht als Tragödie ab, sondern als Komödie. Die Pointendichte seiner Oscar-Suada steht der eines Entertainers auf einem Kreuzfahrtschiff nicht nach.
In Foers Erstling suchte ein junger amerikanischer Schriftsteller in der Ukraine nach den Spuren einer Frau, von der die Familienlegende wissen will, sie habe seinen jüdischen Großvater vor den Nazis gerettet. Schon in diesem Roman waren die Stimmenimitationen aus der Gegenwart des Amerikaners und seines ukrainischen Übersetzers stärker als die Mimikry mit dem Epischen, mit einer Schtetl-Chronik aus alten Zeiten.
Wenn das Eingangskapitel nicht täuscht, hat Foer sich in seinem zweiten Roman auf den Kern seines Talents konzentriert: die Auflösung der Erzählung in der rhetorischen Performance. Die Ermunterung zum Rollenspiel, zum Auftreten, zur Selbstdarstellung im amerikanischen Schulsystem dürfte dazu mehr beigetragen haben als der Bücherschrank der Eltern. Nicht nur Oscar, auch sein Autor ist eher ein Kind der elektronischen Medien und sich überlagernden musikalischen Tonspuren als eine Leseratte.
Die rhetorische Virtuosität läuft nicht leer. Immer dichter mischen sich schwarze Flocken in das Pointengestöber, beginnen Worte wie „the worst day” und Imperfektformen den Vater ins Jenseits zu rücken. Gehirn und Phantasie des begabten Kindes laufen auf Hochtouren, um eine Leerstelle zu füllen. Am Ende dieses ersten Kapitels hat das Gehirn die Erinnerung an die Stimme des Vater auf dem Anrufbeantworter abgerufen. Im letzten Satz ist Oscar selbst am Apparat, am anderen Ende der Vater. Es ist kurz nach 9 Uhr morgens. Das Datum kennt jeder, darum muss es nicht genannt werden.
Gewiss, das ist ein Cliffhanger wie aus dem Creative-Writing-Kurs. Aber diese traurig-komische Suada eines begabten Kindes könnte eine ernst zu nehmende Antwort der amerikanischen Literatur auf den 11. September 2001 werden.
LOTHAR MÜLLER
Jonathan Safran Foer
Foto: Marion Ettlinger
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