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Jesus predigte den freien Menschen, aber die Kirche hat diese Freiheit abgelehnt. Als Christus zur Zeit der Inquisition wiederkehrt, schliesst ihn der Grossinquisitor für immer aus der christlichen Gemeinschaft aus. Dostojewskis Poem, nach Sigmund Freud eine der Höchstleistungen der Weltliteratur, hat in unserer Zeit noch an Aktualität gewonnen.

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Produktbeschreibung
Jesus predigte den freien Menschen, aber die Kirche hat diese Freiheit abgelehnt. Als Christus zur Zeit der Inquisition wiederkehrt, schliesst ihn der Grossinquisitor für immer aus der christlichen Gemeinschaft aus. Dostojewskis Poem, nach Sigmund Freud eine der Höchstleistungen der Weltliteratur, hat in unserer Zeit noch an Aktualität gewonnen.
Autorenporträt
Peter Matic ( 24. März 1937 in Wien) ist ein österreichischer Schauspieler.

Matics Schauspielkarriere startete 1960 am Theater in der Josefstadt in Wien. Nach kurzen Stationen in Basel und München kam er 1972 an die Staatlichen Schauspielbühnen in Berlin und blieb dort bis zu deren Schließung 1994. Seitdem gehört er zum Ensemble des Wiener Burgtheaters.

Als Synchronsprecher leiht er seine einprägsame Stimme u.a. Scott Glenn (Das Schweigen der Lämmer), Joel Grey (Remo), Nigel Hawthorne (Demolition Man), Ian Holm (u.a. Brazil) und Ben Kingsley (deutscher Standardsprecher seit Gandhi).

Fjodor M. Dostojewski wurde am 11. November 1821 in Moskau geboren und starb am 9. Februar 1881 in St. Petersburg. 1849 wurde er wegen angeblich staatsfeindlicher Aktivität im Petraschewski-Kreis zum Tode verurteilt, dann zu vier Jahren Zwangsarbeit in Sibirien begnadigt. 1859 kehrte er nach St. Petersburg zurück.

Albert Bolliger studierte während 3 Jahren in Paris bei André Marchal und Jean Langlais. Er konzertierte und unterrichtete auf allen 5 Kontinenten. Längere Lehraufträge erfüllte er in den USA, in Mexiko und Taiwan. Seit vielen Jahren spezialisiert er sich auf historische Orgeln. Seine CDs haben in der internationalen Presse ein ausgezeichnetes Echo gefunden und sind mehrfach ausgezeichnet worden.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.03.2011

DAS HÖRBUCH
Fluch der Freiheit
Peter Matic liest Dostojewskis
Legende vom Großinquisitor
Wer gern über Natur und Bestimmung des Menschen nachdenkt, der kommt an Fjodor Michailowitsch Dostojewskis Legende vom Großinquisitor nicht vorbei. Sie findet sich in dem Roman „Die Brüder Karamasow“, den Dostojewski Ende der 1870er Jahre schrieb. Es geht um die menschliche Existenz in einer Welt, der Gott gestorben ist. Wie soll man da leben? Die Schicksale von drei Brüdern werden erzählt. Einer von ihnen, der Nihilist Iwan, trägt seinem jüngeren Bruder, dem Novizen Aljoscha, die Geschichte vom Großinquisitor vor. Die Erfindung ist einfach und wuchtig. Im 16. Jahrhundert erscheint Christus noch einmal in Menschengestalt auf der Erde, in Sevilla, auf dem Platz vor der Kathedrale. Er heilt einen Blinden, erweckt ein siebenjähriges Mädchen von den Toten. Man erkennt den Erlöser. Der Großinquisitor, ein asketischer Greis von scharfem Verstand, lässt Christus unverzüglich verhaften und in das Verlies des Heiligen Tribunals bringen. Als es Nacht geworden ist in Sevilla, besucht er den Gefangenen: „Weshalb denn kamst Du, uns zu stören?“ Er rechnet nicht mit einer Antwort, ja, er bestreitet Christus das Recht, „dem von Dir früher schon Gesagten irgend etwas hinzuzufügen“.
Es folgt ein menschenfreundlich klingender Monolog über die Unfähigkeit des Menschen zur Freiheit. Nur wenige seien in der Lage, über Gut und Böse zu entscheiden. Die Mehrheit sei damit überfordert, Christus habe ihnen zu viel zugemutet. Man müsse die Herde von der Last der „persönlichen und freien Entscheidung“ befreien, die Vielen zur Arbeit zwingen und die freien Stunden so organisieren, „dass ihnen das Leben wie ein Kinderspiel, mit Kinderliedern, Chorgesängen und unschuldigen Tänzen“ erscheint.
Peter Matic liest die Parabel zurückhaltend, eindringlich, ohne dem Hörer eine Deutung aufzuzwingen. Der autoritäre Greis wirkt nicht unsympathisch. Die Fragen nach der Bestimmung des Menschen sind nicht entschieden. Sind sie entscheidbar? Der Gefangene nähert sich „dem Alten und küsst ihn sachte auf seine blutleeren neunzigjährigen Lippen“ und geht aus dem Verlies.
JENS BISKY
FJODOR M. DOSTOJEWSKI: Der Großinquisitor. Aus dem Russischen übertragen von Albert Bolliger. Gelesen von Peter Matic. Sinus Verlag, Kilchberg 2010. 75 Min, Booklet 80 S., 24,80 Euro.
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»Die Episode des Großinquisitors ist eine der Höchstleistungen der Weltliteratur.« SIGMUND FREUD »Es gibt keinen Zweifel: Wer sich eine Bibliothek mit Weltliteratur in Form von Hörbüchern aufbauen möchte, kommt an dieser Edition nicht vorbei.« WDR 3 »Hier wird fündig, wer an Hörbuchproduktionen Freude hat, die nicht schnell hingeschludert sind, sondern mit einer Regie-Idee zum Text vom und für den Rundfunk produziert sind.« NDR KULTUR »Mehr Zeit hätte man ja immer gern, aber für diese schönen Hörbücher [...] besonders.« WAZ »Die Hörbuch-Edition 'Große Werke. Große Stimmen.' umfasst herausragende Lesungen deutschsprachiger Sprecherinnen und Sprecher, die in den Archiven der Rundfunkanstalten schlummern.« SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK