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45 Jahre lang fotografierte Herr Wagner aus Berlin-Schöneberg sich und seine Frau am Abend des 24. Dezember: 45 Jahre lang die gleiche Wohnung, der gleiche Tisch, die gleiche Perspektive. Nur der Weihnachtsbaum war jedes Jahr anders geschmückt. Mit Selbstauslöser wurde 45 Jahre lang alles dokumentiert. Berichtet wird auch, wo die Weihnachtseinkäufe getätigt wurden, wie viel man sich das Fest hat kosten lassen und welche Wünsche offen blieben. So wird dieses vergnügliche Weihnachts-Geschichtsbuch zu einer Entdeckungsreise durch die Welt des städtischen Kleinbürgertums. Unter den…mehr

Produktbeschreibung
45 Jahre lang fotografierte Herr Wagner aus Berlin-Schöneberg sich und seine Frau am Abend des 24. Dezember: 45 Jahre lang die gleiche Wohnung, der gleiche Tisch, die gleiche Perspektive. Nur der Weihnachtsbaum war jedes Jahr anders geschmückt. Mit Selbstauslöser wurde 45 Jahre lang alles dokumentiert. Berichtet wird auch, wo die Weihnachtseinkäufe getätigt wurden, wie viel man sich das Fest hat kosten lassen und welche Wünsche offen blieben. So wird dieses vergnügliche Weihnachts-Geschichtsbuch zu einer Entdeckungsreise durch die Welt des städtischen Kleinbürgertums.
Unter den Weihnachtsbüchern nimmt dieses private Fotoalbum zweifellos eine besondere Stellung ein. Eine rührende Familienchronik der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts - und zugleich eine skurrile Geschichte des beliebtesten deutschen Festes.
Als skurrilstes Weihnachtsbuch im "Guiness Buch der Rekorde"!
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.12.1999

1940: Wagners Weihnachten
Bomben auf den Berliner Dom

Richard Wagner war Reichsbahn-Inspektor. Bereits vor der Jahrhundertwende begeisterte er sich für die Fotografie. Seine Krügeners Flachdelta-Kamera kostete 1903 immerhin einen ganzen Monatslohn. Fünfundvierzig Jahre lang, von 1900 bis zum Ende des Krieges, haben Wagner und seine Frau jedes Weihnachtsfest, das sie seit 1911 zumeist in ihrer Zweieinhalbzimmerwohnung im Bayerischen Viertel begingen, abgelichtet. Die entstandene Serie hält nicht nur auf einzigartige Weise Wandlungen des Schenkens und Konsumierens, den zeitgenössischen Nippes und das allmähliche Altern des Paares fest. Auch die Zeitgeschichte drängt sich ins Bild am Gabentisch. Bald zwingt Kohlemangel dazu, in Mänteln zu feiern, bald finden sich auf der Wandkarte Gebietsgewinne des deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg verzeichnet. Noch 1921 hängt der Kaiser überm Sofa. 1927 wurde ein "AEG Progress" geschenkt, 1937 ein "Volksempfänger".

Das nebenstehende Bild hält die ersten Weihnachten fest, die in Berlin unmittelbar vom Krieg bestimmt waren. Ab dem 28. August 1940 erfolgten britische Bombenangriffe auf die Stadt, am 21. Dezember wurde der Berliner Dom getroffen. An jenem Weihnachtsabend war von elf Minuten vor Fünf bis elf Minuten nach Neun des darauffolgenden Morgens zu verdunkeln.

F.A.Z.

Dieses und zahlreiche weitere Weihnachtsbilder Wagners finden sich in: Birgit Jochens, Deutsche Weihnacht. Ein Familienalbum 1900-1945, Nicolai Verlag, Berlin 1996.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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