Eher Familiendrama als Krimi
Der Huber-Bauer ist tot. Er liegt erschossen mitten im Schweinestall. Was für ein passendes Ende, denn der Toni war wohl ein Saukerl. Es wimmelt nur so von Verdächtigen und jeder hätte ein Motiv. Alois Schön und sein Team bekommen alle Hände voll zu tun…
Ein Heer
von Protagonisten, glaubhaft und durchdacht. Der Vater tot, die Mutter verschwunden, der Sohn…mehrEher Familiendrama als Krimi
Der Huber-Bauer ist tot. Er liegt erschossen mitten im Schweinestall. Was für ein passendes Ende, denn der Toni war wohl ein Saukerl. Es wimmelt nur so von Verdächtigen und jeder hätte ein Motiv. Alois Schön und sein Team bekommen alle Hände voll zu tun…
Ein Heer von Protagonisten, glaubhaft und durchdacht. Der Vater tot, die Mutter verschwunden, der Sohn traumatisiert und die Tochter eine Mörderin? Klassische Verbrecher finden sich hier nicht. Das Schändliche verbirgt sich hinter wohlfeiler Fassade.
„Saukerl“ überzeugt mit einem ausgefeilten Plot, der den Rahmen der konventionellen Mörderjagd ausweitet. Aus Tätern werden Opfer, aus Opfern Täter. Eine Konfliktsituation, die den Leser emotional einbindet und verführt, seinen Fuß auf die falsche Seite zu stellen.
Ulrich Radermachers Erzählstil ist sehr angenehm und vermag mit leisen Tönen zu fesseln. Gut gefallen hat mir auch der bayerische und fränkische Dialekt. Das Privatleben von Alois und seiner Beate nimmt einen breiten Raum ein. Das geht ein wenig zu Lasten der Spannung.
Leider haben mir ein bisschen die falschen Fährten und überraschenden Wendungen gefehlt. Denn es dauert nicht lange bis das Motiv klar ist. Somit bleibt auch die Täterfrage nicht bis zum Ende im Dunkeln. Und vorhersehbare Krimis machen keinen Lesespaß.
Fazit: Solider München-Krimi zu einem heiklen Thema - mit Luft nach oben.