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Tabor Süden ermittelt zum 20. Mal
Nach dem Brandanschlag auf die Münchner Detektei Liebergesell ist deren Zukunft ungewiss. Gegen den Willen seiner Chefin nimmt Tabor Süden dennoch den Auftrag an, einen Geschäftsmann zu suchen. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf Affären und Lügen, auf Menschen, die geübt sind im Wegschauen und Schweigen. Auf Menschen, die nicht mehr an das Glück und an die Gerechtigkeit glauben - so wie es Tabor Süden selbst lange Zeit ergangen ist. Erneut übertrifft Bestseller-Autor Friedrich Ani in diesem Süden-Roman sich selbst. "Der einsame Engel" ist ein…mehr

Produktbeschreibung
Tabor Süden ermittelt zum 20. Mal

Nach dem Brandanschlag auf die Münchner Detektei Liebergesell ist deren Zukunft ungewiss. Gegen den Willen seiner Chefin nimmt Tabor Süden dennoch den Auftrag an, einen Geschäftsmann zu suchen. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf Affären und Lügen, auf Menschen, die geübt sind im Wegschauen und Schweigen. Auf Menschen, die nicht mehr an das Glück und an die Gerechtigkeit glauben - so wie es Tabor Süden selbst lange Zeit ergangen ist.
Erneut übertrifft Bestseller-Autor Friedrich Ani in diesem Süden-Roman sich selbst. "Der einsame Engel" ist ein scharfsinniger und gefühlvoller Krimi über das Fremdsein in der Liebe und im Leben an sich.

»Friedrich Anis Romane sind deutsche Gegenwartsliteratur, deren eminente literarische Qualität sie nicht daran hindert, richtige Geschichten aus diesem Land zu erzählen. Konkret, auf den Punkt, pragmatisch und poetisch.« Thomas Wörtche
Autorenporträt
Friedrich Ani wurde 1959 in Kochel am See geboren. Er schreibt Romane, Kinderbücher, Gedichte, Hörspiele, Drehbücher und Kurzgeschichten. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet: Als bisher einziger Autor erhielt Ani den Deutschen Krimipreis in einem Jahr für drei Süden-Titel gleichzeitig. 2010 folgte der Adolf-Grimme-Preis für das Drehbuch nach seinem Roman "Süden und der Luftgitarrist". 2011 wurde der Roman "Süden" mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet, ebenso wie 2014 sein Roman "M", der wochenlang auf der KrimiZEIT-Bestenliste stand. Friedrich Ani ist Mitglied des Internationalen PEN-Clubs und lebt in München.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.06.2016

DIE KRIMI-KOLUMNE
Friedrich Anis
„Der einsame Engel“
Der Vater und Martin Heuer: Zwei Tote, die Tabor Süden nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Sie sitzen mit ihm am Tresen, begleiten ihn durch die Stadt. Seit dem letzten Fall hat sich ein weiterer hinzugesellt: Leonhard Kreutzer, der graueste Schattenschleicher der Stadt. Der knapp siebzigjährige Kollege von Süden wurde das Opfer von Neonazis.
  Friedrich Anis jüngster Roman „Der einsame Engel“ knüpft dort an, wo „M“ vor zwei Jahren aufgehört hat. Ein Anschlag hat die Detektei von Edith Liebergesell am Sendlinger Tor zerstört; wie es nun weitergehen soll, weiß niemand so recht: „An dem Tag, an dem bei einer Gewalttat auch nur der geringste Verdacht auf einen neonazistischen Hintergrund bestand und die bayerischen Behörden den Anschlag deswegen automatisch als rechtsradikal einstuften, würden dem Münchner Oberbürgermeister Flügel wachsen und im Hofbräuhaus das Bier ausgehen.“
  Der neue Tabor Süden Roman, der mittlerweile zwanzigste, enthält unzählige Seitenhiebe auf die Stadt München, die hier alles andere ist, nur keine Weltstadt mit Herz. Anis Wut ist das Hintergrundrauschen bei Südens Suche nach dem verschwundenen Justus Greve. Aber auch „die Vermissung“ des Obsthändlers ist nicht das Wesentliche. Eher läuft der Fall so mit. Unspektakulär, ja beinahe fad wie ein abgestandenes Weißbier zunächst, bis er einen monströsen Kern offenbart.
  Friedrich Ani sagte einmal über seine Krimis, er beschreibe Innenwelten. Unverkennbar: Simenon ist das Vorbild. „Der einsame Engel“ ist ein Trauma-Roman. Die Vergangenheit klebt wie eine zweite Haut an den Protagonisten. Und sie klebt auch an Edith Liebergesell, die um ihren ermordeten Sohn trauert. Tabor Süden, der den Selbstmord seines besten Freundes und Kollegen Heuer immer noch nicht zu fassen kriegt, holt sie sowieso immer ein.
  „Möge es nützen“ hatte Heuer immer gesagt, wenn er sich ein neues Bier einverleibte. Nun, es nützte eben nichts. Das Leben, so wie es ist, ist stärker. Es faltet die Menschen zusammen, reißt Löcher in ihre Seele. Doch kein Alkohol ist auch keine Lösung. Und so sitzen Edith und Tabor immer wieder in ihren „Katerschmieden“ zusammen, mal „leidlich“, mal „monumental bebiert“. Immer noch besser, als zurückzukehren in die „Furchtluft“ der Wohnungen.
  Es gibt sie zuhauf in dem traurig-leisen Roman, die typischen Ani-Worte und -Sätze, für die man den Autor schätzt. Gelegentlich überschreitet er allerdings die Grenze zur Manier. Ein „zwielichtiges Schnitzel mit einem makabren Kartoffel-Gurken-Salat“ lässt man sich noch gefallen, ein Satz wie „Das untergärige Bier versetzte meinen Körper in eine oberbärige Stimmung“ gehört ersatzlos gestrichen.
  Ein Buch, das frösteln lässt? Nicht nur: Die junge Kollegin Patrizia hat den 55-jährigen „Verschwundenen-Sucher“ Süden in ihr Herz geschlossen. „Schön war“, sagt er, „dass sie nachts keine Fragen stellte, als ich am offenen Fenster des Pensionszimmers stand, überwältigt von meinen Tränen, die all die Jahre ungeweint geblieben waren.“
FLORIAN WELLE
Friedrich Ani: Der einsame Engel. Ein Tabor Süden Roman. Droemer Verlag, München 2016. 206 Seiten, 18,00 Euro. E-Book 15,99 Euro.
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Es gibt sie zuhauf in dem traurig-leisen Roman, die typischen Ani-Worte und -Sätze, für die man den Autor schätzt. (..) Ein Buch, das frösteln lässt? Nicht nur: Die junge Kollegin Patrizia hat den 55-jährigen "Verschwundenen-Sucher" Süden in ihr Herz geschossen. "Schön war", sagt er, "dass sie nachts keine Fragen stellte, als ich am offenen Fenster des Pensionszimmers stand, überwältigt von meinen Tränen, die all die Jahre ungeweint geblieben waren." Süddeutsche Zeitung 20160607

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Florian Welle freut sich über Friedrich Anis inzwischen zwanzigsten Kriminalroman um den Ermittler Tabor Süden. Der Kritiker liest diesen Fall auch als Fortsetzung des Vorgängers "M", amüsiert sich gelegentlich über die kleinen boshaften Spitzen gegen München, lobt aber insbesondere die typischen "Ani-Worte und Sätze", diesen traurig-stillen Roman ausmachen. Den ein oder anderen Manierismus verzeiht der Rezensent dem Autor gern.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Unverkennbar: Simenon ist das Vorbild. 'Der einsame Engel' ist ein Trauma-Roman. Die Vergangenheit klebt wie eine zweite Haut an den Protagonisten." Süddeutsche Zeitung, 07.06.2016