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Ohne eine allgemein anerkannte reichsrechtliche Grundlage unterwarf Preußen zwischen 1792 und 1798 die seinen fränkischen Provinzen benachbarten reichsritterschaftlichen Güter mit Gewalt seiner Landeshoheit. Damit erschütterte es die Reichsverfassung in ihren Grundfesten und beschleunigte das Ende des Alten Reiches. Mit Hilfe von Quellen in- und ausländischer Archive rekonstruiert diese Arbeit die Ereignisse zwischen den Jahren 1792 bis 1798 und unterzieht sie einer Neubewertung. Dabei geht sie nicht nur auf die diplomatischen, militärischen, reichsgerichtlichen und publizistischen Mittel ein,…mehr

Produktbeschreibung
Ohne eine allgemein anerkannte reichsrechtliche Grundlage unterwarf Preußen zwischen 1792 und 1798 die seinen fränkischen Provinzen benachbarten reichsritterschaftlichen Güter mit Gewalt seiner Landeshoheit. Damit erschütterte es die Reichsverfassung in ihren Grundfesten und beschleunigte das Ende des Alten Reiches. Mit Hilfe von Quellen in- und ausländischer Archive rekonstruiert diese Arbeit die Ereignisse zwischen den Jahren 1792 bis 1798 und unterzieht sie einer Neubewertung. Dabei geht sie nicht nur auf die diplomatischen, militärischen, reichsgerichtlichen und publizistischen Mittel ein, mit denen Berlin und die Reichsritterschaft um die »Reichsunmittelbarkeit« der Rittergüter rangen. Sie zeichnet auch die sozialen, politischen und reichsrechtlichen Entwicklungen nach, die die preußischen »Mediatisierungen« erst ermöglichten.
Autorenporträt
Dr. Michael Puchta ist seit 2008 Archivrat am Bayerischen Hauptstaatsarchiv.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.09.2012

KURZKRITIK
Bitter für Ritter
Neues aus der Wundertüte der
Historischen Kommission
Die Schriftenreihen gerade der selbstbewussteren historischen Institutionen darf man als Wundertüten bezeichnen – und das ist nicht verächtlich gemeint, sondern ganz und gar anerkennend. Bei der Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zum Beispiel darf man jedes Jahr gespannt sein, welche Studien sie veröffentlicht. Oft sind Arbeiten aus dem Mainstream eher entlegenen Forschungsgebieten darunter. Da sie aber aus der Feder von Autoren stammen, die auf einen lesbaren Stil achten, garantieren sie eine interessante Lektüre. Die nun publizierte Münchner Dissertation von Michael Puchta verdient jedenfalls ein breiteres Publikum, als ihr Titel wohl anspricht. „Mediatisierung ,mit Haut und Haar, Leib und Leben‘“ lautet er, und Puchta arbeitet die „Unterwerfung der Reichsritter durch Ansbach-Bayreuth (1792-1798)“ auf.
  Es geht, vereinfacht gesagt, um ein Ober-schlägt-Unter-Spiel auf Reichsebene: Modernisierer rationalisieren anachronistische Abteilungen weg und stellen sie unter ihre eigene Kuratel. Protagonist war ein gewisser Hardenberg, der sich später in Preußen als Großreformer hervortat. Gegen ihn richteten die Reichsritter wenig aus – und Kaiser Franz in Wien, bei dem sie Hilfe suchten, erwies sich als lame duck, als er sich für sie einsetzte. Puchta arbeitet den Zwist mit Quellen auf, er wertete große Verhandlungen ebenso aus wie kleine Scharmützel um umgestoßene Herrschaftstafeln. Die 813 Seiten sollten nicht abschrecken: Zieht man die Quellenverweise in den Fußnoten ab, ist der Umfang deutlich kürzer. Allein preislich stellt sich die Wundertüte als Luxusbuch dar.
RN
  
Michael Puchta: Mediatisierung „mit Haut und Haar, Leib und Leben“. Die Unterwerfung der Reichsritter durch Ansbach-Bayreuth (1792-1798). Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012. 813 Seiten, 129,95 Euro.
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