Ich habe wirklich schon viele Fachbücher im Bereich der Fotografie gelesen, aber dieses hier hat mich wirklich berührt. Ich konnte es ehrlich gesagt nicht mehr aus der Hand legen. Schon die einleitenden Worte des Autors treffen den Kern der Sache. In Chris Orwigs Buch „Authentische Portraits
fotografieren“ geht es um mehr als die reine Technik. Vielmehr geht es um die Seele und Essenz der…mehrIch habe wirklich schon viele Fachbücher im Bereich der Fotografie gelesen, aber dieses hier hat mich wirklich berührt. Ich konnte es ehrlich gesagt nicht mehr aus der Hand legen. Schon die einleitenden Worte des Autors treffen den Kern der Sache. In Chris Orwigs Buch „Authentische Portraits fotografieren“ geht es um mehr als die reine Technik. Vielmehr geht es um die Seele und Essenz der Portraitfotografie. Das Buch richtet sich eindeutig an fortgeschrittene Fotografen, die neue Wege mit ihrer Arbeit gehen wollen. Doch selbst wenn man das Buch nur durchblättert, bleibt man an den vielen großartigen Portraits hängen und möchte die Geschichte dahinter erfahren. Der Autor erzählt auf eine sehr persönliche Art und Weise und berührt dabei den Leser. Besonders die Geschichte mit Eva ist bei mir hängengeblieben. Der Stil mit dem Orwig schreibt ist erfrischend anders und zutiefst bewegend geschrieben. Man glaubt jedes einzelne Wort. Eigentlich darf man gar nicht zu viel vorwegnehmen, da das Buch wie eine Reise ist, von der man noch nicht weiß, wohin sie einen führen wird.
Neben der reinen Technik wie Kameraarbeit, das richtige Objektiv, die Kommunikation mit dem Modell, richtige Belichtung sind es vor allem die Themen wie Denkweisen, Arbeitsstile und Persönlichkeitsentwicklung, die dieses Buch so besonders machen.
Vor allem die Frage, was einen Menschen im Inneren ausmacht ist eine interessante These, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht und Orwig dabei unglaublich offen und ehrlich mit sich selbst umgeht. Auch das Thema Authentizität spielt dabei eine große Rolle und nimmt einen angemessenen Platz im Buch ein.
Das Buch will keine Antwort darauf geben, wie das perfekte Portrait gemacht wird, sondern liefert Anregungen und Fragen, um seinen eigenen Weg zu finden, denn ein Portrait ist auch immer eine subjektive Sache.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das Paradox der Portraitfotografie. Aber wie schon gesagt, ich möchte nicht zu viel verraten, da das Buch darauf wartet entdeckt zu werden. Die Arbeiten von Orwig sind geprägt durch eine reduzierte Arbeitsweise, die seinen Bildern aus meiner Sicht das gewisse Etwas verleihen und das ist es ja schließlich was wir wollen, wir wollen die Menschen mit unserer Arbeit berühren und Orwig versteht das wie kein zweiter.
Nach der Lektüre des Buches muss man auch erst einmal alles sacken lassen, da es definitiv etwas in einem bewegt und zum Nachdenken anregt.
Man könnte noch so extrem viel über dieses wunderbare Buch schreiben, was seinem Inhalt aber wahrscheinlich nicht gerecht wird. Leider kann ich nur 5 Sterne geben, wobei das Buch eindeutig mehr verdient hat. Aus meiner Sicht nicht nur etwas für Fotografen, die sich mit dem Thema Portraitfotografie beschäftigen, sondern auch für alle, die sich mit sich und ihrer Arbeit auseinandersetzen wollen, um die nächste Ebene ihrer Entwicklung zu erreichen.
Orwig beschreibt in seinem Buch, dass ein Portrait nicht dem Perfektionismus entspricht, sondern vielmehr der Magie einen Raum gibt. Denn authentische Portraits sind die Suche nach dem Besonderen im Alltäglichen. Und genau das ist ebenfalls eine treffende Beschreibung für dieses herausragende Buch.
Von meiner Seite aus eine klare Kaufempfehlung und der Aufruf selbst auf Entdeckungsreise zu gehen.