Ein Politiker mit Prinzipien
Der Autor Reinhold Mitterlehner beschreibt in diesem Buch seinen Werdegang vom Musterschüler zum politischen Schwergewicht - bis in die Tage seines politischen Endes.
Eines sei vorweg gesagt: auch wenn man sich nicht dem politischen Lager des Autors verpflichtet
fühlt, so hatte man beim Menschen und Politiker Mitterlehner immer das Gefühl, dass er nicht für…mehrEin Politiker mit Prinzipien
Der Autor Reinhold Mitterlehner beschreibt in diesem Buch seinen Werdegang vom Musterschüler zum politischen Schwergewicht - bis in die Tage seines politischen Endes.
Eines sei vorweg gesagt: auch wenn man sich nicht dem politischen Lager des Autors verpflichtet fühlt, so hatte man beim Menschen und Politiker Mitterlehner immer das Gefühl, dass er nicht für seinen Posten oder seine Partei Politik betrieben hat, sondern für die Menschen in diesem Land.
Ob dieses Buch nun tatsächlich eine Abrechnung mit seinem Nachfolger, Sebastian Kurz, ist – wie es in den Medien anfangs dargestellt wurde – wage ich zu bezweifeln. Vielmehr scheint es mir ein Werk zu sein, in dem der Autor sich sein politisches Leben von der Seele schreibt, um mit einem neuen Kapitel seines Lebens beginnen zu können.
Reinhold Mitterlehner teilt mit seinen Lesern in diesem Werk sein Leben - von der Pflichtschule über sein Studium, vom Kammermitarbeiter bis zum Spitzenpolitiker, vom Vizekanzler bis zu seinem Fall. Ein nicht ganz unbewegtes Leben und während der Lektüre wird man das Gefühl nicht ganz los, dass Reinhold Mitterlehner immer zur rechten Zeit am rechten Ort war …
Die erste Hälfte des Buches beschäftigt sich mit dem Aufstieg des Politikers, seinen Förderern und seinen Weg in die Politik. Der Umstieg von der Kammer in die Politik kommt für Mitterlehner genau zur Zeit der Wirtschaftskrise und ungefähr zur Hälfte des Buches.
Wirtschaftskrise, Flüchtlingskrise und Machtübernahme lauten die Titel jener Kapitel, welche die Rolle Reinhold Mitterlehners in der österreichischen Politik beschreiben. Schon zu seinen Anfangszeiten fällt ihm auch sein zukünftiger Gegenspieler in der eigenen Partei auf. Dass Sebastian Kurz für seinen Fall verantwortlich sein wird, denkt sich der Autor zu dieser Zeit noch nicht.
Zum Schluss beschäftigt sich der Autor noch mit der Rolle der Medien i und deren generelle Einflussnahme auf die Bürger in diesem Land.
Wer sich hier eine Abrechnung erwartet, wird enttäuscht werden – vielmehr handelt es sich um eine Autobiografie eines Politikers, dem man es noch zugetraut hätte für die Menschen in diesem Land zu arbeiten.
Für politisch interessierte Menschen ist, was in diesem Buch zu lesen ist, alles bekannt (mit Ausnahme weniger Details). Menschen, die ohnehin mit der Politik nichts am Hut haben, werden dieses Werk als eher langweilige Lektüre abtun. 3 Sterne