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"Der sehnsüchtig erwartete Erzählband 'Daddy' ist ein würdiger Nachfolger von Emma Clines Debüt 'The Girls'." EsquireIn ihrem Haus in Südkalifornien erwarten Linda und John sehnsüchtig die Ankunft ihrer Kinder. Es könnte ein idyllisches Familienfest werden - wären da nicht die Gespenster von Zorn und Traurigkeit. Emma Cline erzählt von Männern, die gefangen sind in mühsam errichteten Selbstbildern, von Frauen auf der Suche nach dem Reiz der Grenzüberschreitung, von Familienvätern, die die Vergangenheit einzuholen droht. "Daddy" ist ein funkelndes Psychogramm unserer Gegenwart: Erz...
"Der sehnsüchtig erwartete Erzählband 'Daddy' ist ein würdiger Nachfolger von Emma Clines Debüt 'The Girls'." EsquireIn ihrem Haus in Südkalifornien erwarten Linda und John sehnsüchtig die Ankunft ihrer Kinder. Es könnte ein idyllisches Familienfest werden - wären da nicht die Gespenster von Zorn und Traurigkeit. Emma Cline erzählt von Männern, die gefangen sind in mühsam errichteten Selbstbildern, von Frauen auf der Suche nach dem Reiz der Grenzüberschreitung, von Familienvätern, die die Vergangenheit einzuholen droht. "Daddy" ist ein funkelndes Psychogramm unserer Gegenwart: Erzählungen über die andauernden Widersprüche unserer Beziehungen, den Kampf gegen den männlichen Blick, das Ausloten von Weiblichkeit. Nach ihrem fulminanten Debüt "The Girls" beweist Emma Cline erneut die ganze Bandbreite ihres Könnens.
Emma Cline wuchs in Kalifornien auf. Für ihr schriftstellerisches Schaffen wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Plimpton Prize for Fiction der Paris Review. Ihre Erzählungen erschienen u.a. im New Yorker, Granta und der Paris Review. Sie wurden wiederholt in die Best American Short Stories-Anthologie aufgenommen. Bei Hanser erschienen ihr gefeiertes Debüt The Girls (Roman, 2016), der Erzählungsband Daddy (2021) und zuletzt Die Einladung (Roman, 2023).
Produktdetails
- Verlag: Hanser
- Originaltitel: DADDY
- Artikelnr. des Verlages: 505/27073
- Seitenzahl: 256
- Erscheinungstermin: 26. Juli 2021
- Deutsch
- Abmessung: 213mm x 131mm x 26mm
- Gewicht: 370g
- ISBN-13: 9783446270732
- ISBN-10: 3446270736
- Artikelnr.: 61361807
Herstellerkennzeichnung
Carl Hanser Verlag
Vilshofener Straße 10
81679 München
info@hanser.de
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rezensent David Hugendick erschrickt beinahe vor der Perfektion der zehn Erzählungen von Emma Cline, die in dem Band "Daddy" versammelt sind. Die 27-jährige amerikanische Autorin hat bereits für ihren Debütroman "The Girls" vor fünf Jahren hohe Anerkennung bekommen, erzählt Hugendick. Ihm erscheinen die Geschichten etwas sehr "coffeetable-cool", Gefühlen sind Cline Sache wohl nicht so. Vor allem Männer scheinen bei Cline jede seelische Tiefe vermissen zu lassen. Erzählt wird das mit makelloser Technik, aber Hugendick lassen die Geschichten kalt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Man staunt: Was ist denn los? Das ist sehr gut so. Das Unausgesprochene in 'Daddy' ist laut genug - wenn man es hören will." Peter Pisa, Kurier, 14.08.21 "Nach ihrem Erfolgs-Debütroman gibt Emma Cline auch mit ihrem Erzählband 'Daddy' allen Grund dazu, sich ihren Namen zu merken. Der Band steckt voller wunderbarer ambivalenter Momente." Marie Schoeß, NDR Kultur 'Neue Bücher', 02.08.21 "Cline geht mit der Coolness einer Anästhesistin vor, die uneingeschränkte Macht über ihre Figuren hat. Man liest diese Stories voller Bewunderung, weil sie perfekt gebaut sind, weil sie mit punktgenauer Intelligenz die Abgründe und Ängste der Figuren zu Tage fördern." Franziska Wolffheim, Tagesspiegel, 02.08.21 "Clines Texte sind ebenso schillernd wie
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scharfkantig ... Ein Erzählband, der scharfsichtig und unprätentiös den Untiefen unserer Gegenwart nachspürt und das Machtgefüge zwischen Männern und Frauen auslotet. Mit ihrem zweiten Buch macht Emma Cline klar, dass sie eine Stimme ist, der man zuhören sollte." Irene Binal, Deutschlandfunk 'Büchermarkt', 26.7.21 "Cline aktualisiert die große Tradition der US-amerikanischen Short Story, indem sie genaue, die Subtöne und das Ungesagte immer mitbedenkende und alles in allem illusionslose Blicke auf Sozialbeziehungen und Selbstdarstellungen wirft. ... Warum soll man Geschichten lesen, die so jenseits aller Identifikationsangebote geschrieben sind? Bei Emma Cline lässt sich sagen: Weil man die Genauigkeit ihrer Menschenbeobachtung bewundern kann, das ästhetische Gelingen vieler Wendungen sieht und die Intensität, mit der sie an die Kurzgeschichte als Möglichkeit einer Bestandsaufnahme von ambivalenten Lebenslagen glaubt, einen durch diesen Band zieht." Dirk Knipphals, taz, 24.07.21
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2016 sorgte Emma Cline mit ihrem Debütroman "The Girls" auch in Deutschland für Aufsehen. Dass sie mit "Daddy" eine Sammlung von Erzählungen folgen lässt, ist eine mutige Entscheidung - die sich allerdings gelohnt hat. Sieben der zehn Storys sind in den …
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2016 sorgte Emma Cline mit ihrem Debütroman "The Girls" auch in Deutschland für Aufsehen. Dass sie mit "Daddy" eine Sammlung von Erzählungen folgen lässt, ist eine mutige Entscheidung - die sich allerdings gelohnt hat. Sieben der zehn Storys sind in den vergangenen Jahren bereits in namhaften Magazinen wie dem "New Yorker" erschienen, doch den meisten deutschen Leser:innen vermutlich unbekannt.
Nicht umsonst heißt der Erzählband "Daddy", denn in den zehn "Storys", so der Untertitel des Verlags, spielen die Väter sehr oft eine zentrale Rolle. Nicht selten sind diese Väter von Ängsten geplagt: die Angst des übergriffigen Vaters vor der Vergangenheit, die Angst des gealterten Vaters vor der Bedeutungslosigkeit, die Angst des werdenden Vaters vor der Zukunft. Meisterlich beherrscht Emma Cline dabei das Spiel mit den Erwartungen und der Fantasie der Leser:innen. Vieles wird nur angedeutet, manchmal sogar nur zwischen den Zeilen. Längst hat sich der Leser sein Urteil gebildet, eine Figur vielleicht sogar schon verurteilt. Und selbst die Enden der Erzählungen sind häufig so offen, dass es einem selbst überlassen wird, die Geschichte im Kopf weiterzuspinnen.
Überrascht wird man durch feine Untertöne in den Dialogen und Beschreibungen, durch Figuren, deren Glück irgendwann verloren ging und die nun umso fester darum kämpfen, es zurückzuerobern: illusionslos und immer ein wenig an der Grenze zur Einsamkeit, manchmal sogar schon darüber hinweg.
Doch trotz der überwiegend traurigen Figuren gelingt es Emma Cline seltsamerweise nur manchmal, mich mit diesen zu berühren. Hervorheben möchte ich die Erzählungen "Sohn von Friedman" und "Marion", bei denen ich genau diesen Zugang zu den Charakteren fand und von denen gerade die letztgenannte mich auch atmosphärisch mitgerissen hat. Friedman, ein einsamer, gealterter Regisseur oder Produzent, dessen Sohn seinen ersten Film präsentiert, ist eine Figur, die mir naheging. Fast schon unsichtbar verschwindet er bei allen, die ihn umgeben, in der Bedeutungslosigkeit - tragisch. In "Marion" lernen wir ein elfjähriges Mädchen kennen, das sich in seiner Einsamkeit eine etwas ältere Freundin aussucht, die in einer Hippie-Kommune lebt - und scheitert, obwohl es sich so stark bemüht.
In einigen anderen Storys fehlte mir genau dieser Zugang zu den Figuren, sie blieben fremd und unnahbar, insbesondere wenn sie sich im Drogen- oder Alkoholrausch befanden.
Ein kleinerer Kritikpunkt, der nicht darüber hinwegtäuscht, dass es sich bei Emma Clines "Daddy" um eine lesenswerte Sammlung von Erzählungen handelt: überraschend, pointiert und mit viel Freiraum für die Fantasie der Leser:innen.
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Emma Cline war mir im Vorfeld bereits ein Begriff, auch wenn ich damals nur den Rummel um ihren ersten Roman mitbekommen habe. Damischen gerne Kurzgeschichten lese, war ich sehr gespannt auf diese Sammlung.
Hier bekommt der Leser 10 Kurzgeschichten präsentiert die größtenteils …
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Emma Cline war mir im Vorfeld bereits ein Begriff, auch wenn ich damals nur den Rummel um ihren ersten Roman mitbekommen habe. Damischen gerne Kurzgeschichten lese, war ich sehr gespannt auf diese Sammlung.
Hier bekommt der Leser 10 Kurzgeschichten präsentiert die größtenteils überzeugen konnten. Natürlich empfand ich nicht alle überragend, aber die Autorin hat es dennoch geschafft mich an den einzelnen Schicksalen teilhaben zu lassen, beim einen mehr, beim anderen weniger. Wie der Titel schon suggeriert geht es hier um die Rolle der Väter. Die Facette der Möglichkeiten ist breit gefächert und daher erleben wir in den 10 Stories auch tatsächlich 10 verschiedene Charaktere, mit jeweils anderen Sorgen und Problemen. Das ist dann auch die Einleitung zu meinem Kritikpunkt. Ich hätte mir durchaus auch positive Geschichten gewünscht, doch hier sind die Ängste im Vordergrund und die schlechten Erfahrungen. Aber das ist klagen auf hohem Niveau, denn sprachlich sind sie top. Außerdem stelle ich es mir bei dem geringen Umfang auch schwierig alles unterzubringen, ihr Fokus lag wohl eher auf den schlimmen Eindrücken.
Ein Werk, das Beachtung finden sollte!
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Ich werde hier direkt auf den Punkt kommen und einfach sagen, dass Emma Clines neues Werk mit meinen bisherigen eher neutralen Erfahrungen von Kurzgeschichten übereinstimmt – es gibt immer ein paar gute, aber insgesamt ist das Format nicht komplett meins. Die ersten Geschichten konnten …
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Ich werde hier direkt auf den Punkt kommen und einfach sagen, dass Emma Clines neues Werk mit meinen bisherigen eher neutralen Erfahrungen von Kurzgeschichten übereinstimmt – es gibt immer ein paar gute, aber insgesamt ist das Format nicht komplett meins. Die ersten Geschichten konnten mich irgendwie nicht wirklich fesseln, dafür haben mich die letzten so sehr gepackt, dass ich nicht aufhören wollte zu lesen. Cline spricht Themen wie das Leben, Selbstsabotage und zwischenmenschliche Beziehungen an, aber alles auf eine sehr oberflächliche Weise. Ein durchaus gutes Buch mit Potenzial, welches man aber noch hätte besser ausnutzten können!
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