Sophia Benedict schildert in ihrer Erzählung das Leben von Asylanten, die als Opfer des Krieges in Wien Zuflucht gefunden haben. Sie lernen sich im Schubhaftgefängnis kennen und langsam erfährt man ihre verschiedenen Schicksale. Sie stammen aus Tschetschenien, Russland, der Ukraine, Weißrussland,
Georgien und anderen kriegsführenden Ländern.
Im Mittelpunkt der Erzählung stehen zwei…mehrSophia Benedict schildert in ihrer Erzählung das Leben von Asylanten, die als Opfer des Krieges in Wien Zuflucht gefunden haben. Sie lernen sich im Schubhaftgefängnis kennen und langsam erfährt man ihre verschiedenen Schicksale. Sie stammen aus Tschetschenien, Russland, der Ukraine, Weißrussland, Georgien und anderen kriegsführenden Ländern.
Im Mittelpunkt der Erzählung stehen zwei Fahnenflüchtige, der Russe Iwan und der Tschetschene Ahmed, die gemeinsam ins Schubhaftgefängnis gekommen waren. Ihre Geschichte beginnt im Krieg zwischen Russland und Tschetschenien. Iwan, der Russe will nicht kämpfen oder töten .Aber er muss mit zum Angriff. Als er im Wald über eine Baumwurzel stolpert und sich verletzt, bleibt er Bewusstlos auf dem Boden liegen. Später hört er ein Krachen und eine Gestalt stürz sich auf ihn. Es ist der Tschetschene Ahmed, der aus einem Keller geflohen ist, in dem ihn die Russen gefangen hielten. Keiner der beiden Gegner schießt auf den anderen. Sie erkennen, dass beide die gleiche russische Sprache sprechen, was den Krieg zum Wahnsinn macht. Aus den beiden Feinden werden unzertrennliche Freunde. Nun sind sie zusammen in Wien, erst im Schubhaftgefängnis, dann mit den anderen im Flüchtlingswohnheim. Hier haben sie ein Dach überm Kopf, bekommen zu essen und 40 Euro zum Leben. Manchmal können sie nebenbei etwas schwarz arbeiten, das wichtigste ist für alle aber die Erledigung des Asylantrages. Endlich bekommen sie Bescheid. Ahmed wird Asyl gewährt, Iwan nicht. Er wird ausgewiesen und muss nach Russland zurück, wo ihn eine Gefängnisstrafe erwartet. Ahmed verzichtet auf sein Asyl und schließt sich Iwan an.
Die Geschichte von den beiden Freunden ist eingebettet in die Erzählungen der anderen Flüchtlinge. Ihr Verhalten ist verschieden, die einen wollen in Wien bleiben, hier studieren oder arbeiten, die anderen möchten zurück nach Hause, egal was sie dort erwartet. Die Sehnsucht nach der Heimat ist aber bei allen gleich groß. Die Erinnerung an sie ist schmerzlich.
Sophia Benedict hat mit ihrer Erzählung ein Thema aufgegriffen, das heute brandaktuell ist. Man diskutiert darüber und findet doch keine Lösung. Niemand aber weiß, wie sich die Flüchtlinge wirklich fühlen, was ihre Motive sind, die Heimat zu verlassen. Mit diesem Buch bekommt man etwas Einblick in das Leben von Menschen, für die der Krieg nur Elend gebracht hat.
Und das ist ein großes Verdienst von Sophia Benedict.