Wer Steinfest zum ersten Mal liest sei gewarnt. So ziemlich alle Erwartungen werden nicht erfüllt. Kein Kriminalroman, kein zielgerichteter Plot, kein ermittelnder Detektiv, gewöhnungsbedürftiger Stil, abschweifende Gedankenkonstrukte. Ein Beispiel: „Als man nun jedoch in den Wald trat, ergab sich
der dicht stehenden Bäume wegen eine beträchtliche Dunkelheit.“ Das könnte man einfacher sagen.
Die…mehrWer Steinfest zum ersten Mal liest sei gewarnt. So ziemlich alle Erwartungen werden nicht erfüllt. Kein Kriminalroman, kein zielgerichteter Plot, kein ermittelnder Detektiv, gewöhnungsbedürftiger Stil, abschweifende Gedankenkonstrukte. Ein Beispiel: „Als man nun jedoch in den Wald trat, ergab sich der dicht stehenden Bäume wegen eine beträchtliche Dunkelheit.“ Das könnte man einfacher sagen.
Die Handlungsfolge ist eine James-Bond-Vorlage mit Siem Bobeck als Dr. No. Die Charaktere sind vielseitiger und schräger als bei Ian Fleming. Wo sonst gibt es geheimnisvolle Türen, die auf Gedichtzeilen von Georg Trakl reagieren? Freilich, auf S. 242 hätte der Roman enden können, aber Steinfest phantasiert weiter und es wird noch skurriler und zufallsreicher.
Wer nicht jedes Handlungsdetail auf die Waagschale legt, nicht jeden Satzzwirbel hinterfragt, der kann sich auf ein amüsantes Lesevergnügen freuen.