Die Melungeons
Jennia Beth Gibbs hat es geschafft, den Bergen ihrer Kindheit zu entfliehen und sich in New York als Lektorin zu etablieren. Nun landet jedoch kurz nachdem sie bei dem Traditionsverlag Vida House angefangen hat ein seltsames altes Manuskript auf ihrem Schreibtisch, dessen
Geschichte sie völlig in ihren Bann zieht. Jen macht sich auf die Suche nach dem Autor und landet dabei…mehrDie Melungeons
Jennia Beth Gibbs hat es geschafft, den Bergen ihrer Kindheit zu entfliehen und sich in New York als Lektorin zu etablieren. Nun landet jedoch kurz nachdem sie bei dem Traditionsverlag Vida House angefangen hat ein seltsames altes Manuskript auf ihrem Schreibtisch, dessen Geschichte sie völlig in ihren Bann zieht. Jen macht sich auf die Suche nach dem Autor und landet dabei ausgerechnet an dem Ort, von dem sie damals geflohen war und den sie nie wiedersehen wollte. Schnell merkt sie, dass ihr nichts anderes übrig bleibt, als sich auch ihrer Vergangenheit nochmal zu stellen.
Soviel zum Inhalt, und viel mehr möchte ich auch nicht verraten. Es ist aber auf jeden Fall ein Buch das zu lesen es sich lohnt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und macht das Lesen wirklich zu einem Genuss. Auch die Geschichte hat mich sehr schnell überzeugt, und so wie Jen war ich von der Geschichte in der Geschichte begeistert.
Jen als Charakter ist mir ans Herz gewachsen, ihre Kindheit in der sektenähnlichen Gemeinschaft in Lane´s Hill hat mich berührt. Wir erfahren nach und nach relativ viel von ihren Erfahrungen dort, und möchten dabei wahrscheinlich das kleine Mädchen am liebsten in den Arm nehmen. Ein Wunder, dass sie es geschafft hat, dem allen zu entkommen, im Gegensatz zu ihren anderen Geschwistern. Aber um es endgültig zu schaffen, muss sie sich einem Gott stellen, der früher vor allem bedrohlich war und Angst und Schuldgefühle verbreitet, von dem sie aber zu wissen glaubt, dass er ganz anders, viel liebevoller ist. Die Geschichte zeigt also ein im Prinzip wunderbares Gottesbild, das Jen sich aber hart erkämpfen muss und musste. Sie zeigt auch, was geschieht, wenn wir Gott nur als Mittel zum Zweck nutzen oder uns weigern, uns richtig mit ihm auseinanderzusetzen. Wir erleben quasi hautnah Jens innere Kämpfe mit, aus denen sie gestärkt hervorgeht. Natürlich läuft nebenher auch der spannende Teil der Geschichte ab, das Rätsel um das geheimnisvolle Manuskript möchte schließlich auch gelöst werden. Mit von der Partie ist stets der drollige kleine Hund mit dem wunderbaren Namen Freitag, der mir ebenfalls schnell ans Herz gewachsen ist.
Warum ich den Titel für meine Rezension ausgewählt habe: Die Volksgruppe der Melungeons hat es mir einfach angetan mit ihrem melodischen Namen.
Einziges kleines Manko: Der Epilog hat mich ein wenig unbefriedigt zurückgelassen, weil er einige Ungereimtheiten enthält. Nichtsdestotrotz ein wirklich schönes Buch, das mir beim Lesen sehr viel Freude gemacht hat und einige wirklich gute Passagen zum Thema Glauben in all seinen Facetten enthält. Daher auch fünf Sterne von mir.