Leos Alltag beginnt sich von nun an zu verändern denn Rema wurde durch eine ihr perfekt gleichende Doppelgängerin ersetzt. Auf der Suche nach der richtigen Rema reist er zu ihrer Mutter nach Argentinien, versucht mit Tzvi Gal-Chens meteorologischen Forschungsbericht seine derzeitige Situation zu
erklären und bemerkt widerwillig wie sich die Wetter-Geheimorganisation immer mehr in sein Leben…mehrLeos Alltag beginnt sich von nun an zu verändern denn Rema wurde durch eine ihr perfekt gleichende Doppelgängerin ersetzt. Auf der Suche nach der richtigen Rema reist er zu ihrer Mutter nach Argentinien, versucht mit Tzvi Gal-Chens meteorologischen Forschungsbericht seine derzeitige Situation zu erklären und bemerkt widerwillig wie sich die Wetter-Geheimorganisation immer mehr in sein Leben einmischt. Schließlich fühlt sich Leo sehr hilflos und ist froh, den zunächst zu behandelnden Harvey als Verbündeten an seiner Seite zu wissen.
Durch lebendig beschriebene wirre Gedanken, scheinbar logische Argumente, Zeitsprünge und wissenschaftliche Erklärungsversuche bestimmter merkwürdiger Vorgäng,e kommt man schnell zu dem Schluss, dass der Psychiater gerade selbst in eine komplexe psychische Problematik rutscht. Sein Wahn, Rema wäre ausgetauscht worden, ergreift immer mehr von ihm Besitz und bestimmt seine gesamten Handlungen und Gedanken. Mehrmals vermutet Leo, etwas könnte mit seiner Psyche nicht stimmen, dennoch finden sich immer genügend Scheinargumente, die gegen eine Psychose sprechen.
Seine tief liegenden Ängste, die geliebte Ehefrau an einen anderen, jüngeren zu verlieren, kann er nicht erkennen. Durch sein Handicap im Dialog einfach die Wahrheit zu sagen, flüchtet er sich von kleinen Schwindeleien in wachsende Lügengebilde, die ihn immer tiefer in den eigenen Identitätsverlust treiben.
Ein wenig kann einem Leo, der neben der Liebe zu seiner Frau keinen anderen Lebensinhalt zu haben scheint, schon leid tun. Zwar schwelgt er oft in schönen Erinnerungen an seine Rema, seine Obsession, seine Frau sei ausgetauscht worden, ist allerdings bis zuletzt größer als seine hingebungsvolle Liebe. Er kann nicht erkennen, dass es sich immer noch um die geliebte Frau handelt, die sich eben mit der Zeit verändert hat, andere Vorlieben und Sichtweisen entwickelt hat. Rema dagegen ist flexibler, sie liebt ihren Mann einfach nur bedingungslos, egal wie seltsam er sich auch verhält und wie oft er ihr beziehungsgefährdende Sätze an den Kopf wirft.
Man kann das Buch mit einem Schmunzeln auf den Lippen lesen, weil der Psychiater gerade den Verstand verliert. Man kann es aber auch lesen und die philosophischen Anstöße zwischen den Zeilen entdecken und sich selbst in Gedanken über die Liebe, Vertrautheit und Beziehungen verlieren.
Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu