Abscheu mit Interesse
Kinder lernen erst mit etwa vier Jahren, sich vor etwas zu ekeln. Vorher haben sie selten Berührungsängste vor Würmern, Schleim oder unschönen Tierchen. Die so empfundenen unangenehmen Tiere, Gerüche oder Körperausscheidungen haben freilich alle ihre Bedeutung, was nicht
heißt, dass man sie deswegen gleich mögen muss.
Die Autorin stellt immerhin 55 eklige Erscheinungen…mehrAbscheu mit Interesse
Kinder lernen erst mit etwa vier Jahren, sich vor etwas zu ekeln. Vorher haben sie selten Berührungsängste vor Würmern, Schleim oder unschönen Tierchen. Die so empfundenen unangenehmen Tiere, Gerüche oder Körperausscheidungen haben freilich alle ihre Bedeutung, was nicht heißt, dass man sie deswegen gleich mögen muss.
Die Autorin stellt immerhin 55 eklige Erscheinungen vor und erklärt diese toll illustriert und übersichtlich ansprechend. Dabei erläutert sie immer verständlich, was das anwidernde jeweils ist, woraus es besteht oder wie es dazu kommt, sie stellt interessante Quiz-Fragen, die am Ende des Buches aufgelöst werden, berichtet in den „Aha“-Kästen immer auch sehr neutral Wissenswertes und Nützliches und gibt „Nicht-mehr-ekeln“-Tipps.
Wer sich also mal über Aas, Durchfall, Eiter, Kakerlaken, Körperwürmer, Erbrochenes (Kotze), Schleim, Spinnen, Merkwürdige Insektenmahlzeiten, Zecken und dergleichen mehr informieren möchte, wird in diesem Buch fündig und gut aufgeklärt.
Weil das Buch nicht nur passiv gelesen werden soll, gibt es auch einige Aktivaufgaben. Man kann anhand eines Ekel-Barometers das eigene Empfinden eintragen und es werden Ekel-Experimente angeregt. Mädchen und Jungen wird sicher am besten gefallen, einige der so genannten „Ekel-Rezepte“ zuzubereiten und zum Verzehr anzubieten. Diese Speisen sehen in der Regel gruselig aus, sind aber doch wohlschmeckend und harmlos. Am Ende gibt es auf drei Seiten die Möglichkeit, eine eigene Ekel-Hitparade mittels Ekel-Steckbriefen zu erstellen.
Ein wenig muss die Scheu vor diesem Buch wohl abgelegt werden, dann aber gibt es sehr schnell aufregend interessante, bisweilen sogar witzige, auf jeden Fall aber sehr aufklärende Informationen und geradezu wissenschaftliche Erkenntnisse über das eher verschmähte und selten besprochene, endlich aber einmal aufbereitete Thema.
(c) 9/2014. Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.