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Sieger haben immer Recht. Diese Erfahrung haben die Deutschen nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg in vielfältiger Weise machen müssen. Militärisch geschlagen, sollten sie politisch umerzogen und zu Demokraten werden. Doch damit allein begnügten sich die neuen Machthaber oft nicht. Sie griffen in das Alltagsleben der Besiegten ein, wo immer das nur möglich war: Die Menschen in der Sowjetischen Besatzungszone hatten plötzlich nach Moskauer Ortszeit aufzustehen und zu arbeiten. In der französischen Zone mussten die Deutschen per Deklaration den Besatzern ehrerbietig begegnen, Männer hatten zum…mehr

Produktbeschreibung
Sieger haben immer Recht. Diese Erfahrung haben die Deutschen nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg in vielfältiger Weise machen müssen. Militärisch geschlagen, sollten sie politisch umerzogen und zu Demokraten werden. Doch damit allein begnügten sich die neuen Machthaber oft nicht. Sie griffen in das Alltagsleben der Besiegten ein, wo immer das nur möglich war: Die Menschen in der Sowjetischen Besatzungszone hatten plötzlich nach Moskauer Ortszeit aufzustehen und zu arbeiten. In der französischen Zone mussten die Deutschen per Deklaration den Besatzern ehrerbietig begegnen, Männer hatten zum Gruß den Hut abzunehmen. Amerikaner ließen Stadträte aus erzieherischen Gründen mit bloßen Händen Leichen umbetten. Der Autor beschreibt anhand dieser Absurditäten eine Phase, in der die Alliierten einen quasi rechtsfreien Raum betraten und teils recht brachial besetzten. Am Beispiel der unmittelbaren Nachkriegsgeschichte lässt sich exemplarisch die schmerzhafte Wandlung der Sieger zu Besatzern oder Beschützern nachzeichnen. Wenn sich auch mit Kriegsende die Teilung in eine westliche und eine östliche Einflusssphäre abzeichnete: Absurdistan war überall.
Autorenporträt
Volker Koop, 1945 in Pfaffenhofen/Obb. geboren, aufgewachsen in Nienburg/Weser. Schlug eine journalistische Laufbahn ein mit Stationen bei den "Bremer Nachrichten" und dem NDR. Seit 1972 unter anderem Sprecher des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Gerhard Stoltenberg, 1987 Wechsel in den Informations- und Pressestab des Bundesministeriums für Verteidigung und Sprecher des Bundesministers. Seit seinem Ausscheiden aus dem Öffentlichen Dienst 1994 arbeitet er als Freier Autor und Journalist. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, zuletzt "Der 17. Juni 1953 - Legende und Wirklichkeit" sowie "Ich habe keine Hoffnung mehr: Soldatenbriefe aus Russland 1942-1943".