14,99 €
Statt 18,00 €**
14,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
14,99 €
Statt 18,00 €**
14,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
Als Download kaufen
Statt 18,00 €****
14,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
Jetzt verschenken
Statt 18,00 €****
14,99 €
inkl. MwSt.
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
  • Format: PDF

Dieses Buch dokumentiert einen gescheiterten Selbstversuch: den Versuch, Stolz zu empfinden auf die Leistungen eines deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Warum dieser Versuch? Weil es jetzt, 75 Jahre nach dem Ende dieses Krieges, eine veränderte Situation zu geben scheint. Das Stolzverbot soll fallen, heißt es von Seiten der Neuen Rechten, weil der Krieg, das Dritte Reich, ja selbst Auschwitz "in die Geschichte eingegangen" seien. Wir hätten genug gebüßt und bereut, aufgearbeitet und bewältigt, und darum reiche es jetzt mit Scham, Schuld und den Bitten um Vergebung. Die…mehr

  • Geräte: PC
  • ohne Kopierschutz
  • eBook Hilfe
  • Größe: 1.1MB
  • FamilySharing(5)
Produktbeschreibung
Dieses Buch dokumentiert einen gescheiterten Selbstversuch: den Versuch, Stolz zu empfinden auf die Leistungen eines deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Warum dieser Versuch? Weil es jetzt, 75 Jahre nach dem Ende dieses Krieges, eine veränderte Situation zu geben scheint. Das Stolzverbot soll fallen, heißt es von Seiten der Neuen Rechten, weil der Krieg, das Dritte Reich, ja selbst Auschwitz "in die Geschichte eingegangen" seien. Wir hätten genug gebüßt und bereut, aufgearbeitet und bewältigt, und darum reiche es jetzt mit Scham, Schuld und den Bitten um Vergebung. Die erinnerungspolitische Forderung nach einem neuen deutschen Stolz wird vielerorts reflexartig zurückgewiesen. In diesem Buch liegt der Zurückweisung allerdings keine moralische Empörung zugrunde. Der biographische Bericht über das Soldatenleben des Vaters führt vielmehr die Unsinnigkeit dieser Forderung vor Augen. Etwas anderes tritt dabei in den Vordergrund: nicht der Beitrag des Vaters zum Zweiten Weltkrieg, sondern dessen Verzicht auf jeglichen Stolz. Und die Dankbarkeit dafür, dass "der Russe" ihm das Leben geschenkt hat und man es seiner schuldhaften Generation zutraute, nach 1945 ein ganz anderes Deutschland aufzubauen als jenes, mit dessen Endsieg der ehemalige Führer sie 1939 beauftragt hatte. Der autobiographische Blick zurück auf eine Generation, die in der Anerkennungskultur der 68er den letzten Platz belegt, ist auch der Versuch einer Rehabilitation. Was durch die angebliche "Unfähigkeit zu trauern" dieser Generation feststand, nämlich in der "Verdrängung der Schuld" ein kollektives Versagen bewiesen zu haben, soll mit diesem Buch in Frage gestellt werden. Wir können von den Überlebenden des Krieges lernen, mit Schuld zu leben, ohne sie zu leugnen, und das vielleicht bestmögliche daraus zu machen: Verantwortung aus Freiheit zu gewinnen.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Gerald Wagner, geb. 1964, schreibt als freier Journalist u.a. für das Feuilleton der F.A.Z.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.01.2021

Seines Vaters Beitrag

Über die Zeit von 1933 bis 1945 sagte Alexander Gauland einmal: "Man muss uns diese zwölf Jahre nicht mehr vorhalten. Sie betreffen unsere Identität heute nicht mehr." Wenn Briten stolz auf den Kriegspremier Winston Churchill seien, hätten "wir das Recht, stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen". Es ist der Versuch, ein zentrales Element der Erinnerungskultur der Bundesrepublik zu kassieren. Gerald Wagner reagiert auf die Worte des AfD-Politikers mit intuitiver Abwehr. Empörung empfinde er keine, wohl aber sei er befremdet. Sein Verzicht auf einen reflexhaften moralischen Furor erlaubt es ihm, Gaulands Forderung nüchtern unter die Lupe zu nehmen.

Der Gewährsmann dieses Unternehmens ist Wagners Vater Alfred. Dessen Beitrag zum Zweiten Weltkrieg "war gleich null". Er habe sich nicht als Held hervorgetan, sondern viel Glück gehabt. Trotzdem sei er ein "einfacher Täter" gewesen, einer von "Millionen, ein im historischen Rahmen absoluter Niemand". Mit solchen dialektischen Schleifen nähert sich der Autor sowohl seinem Vater, der nach 1945 keine Fragen stellte und nie durch ausgestellten Stolz aufgefallen war, als auch den wesentlichen Fragen deutscher Gedenkkultur. An Positionen von Hannah Arendt und Helmut Schelsky arbeitet er sich dabei genauso ab wie an Alexander und Margarete Mitscherlichs Buch "Die Unfähigkeit zu trauern" von 1967. Der Gewinn der Reflexion liegt in ihrer Unvoreingenommenheit. Wagner entwickelt seine Meinung beim Nachdenken, er bringt sie nicht schon mit. Am Ende betrachtet er Gaulands Appell als populistischen Affront: "Dass man auf etwas anderes wieder stolz sein möchte als auf unsere Erinnerungskultur, das ist schwer erträglich."

span

Gerald Wagner: "Dabeigewesen". Ein Versuch über den Stolz.

Konstanz University Press, Konstanz 2020.

146 S., Abb., geb., 18,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr
»Der Gewinn der Reflexion liegt in ihrer Unvoreingenommenheit. Wagner entwickelt seine Meinung beim Nachdenken, er bringt sie nicht schon mit.« (Kai Spanke, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.01.2021) »Spannend ist Wagners Nachdenken über die von den Kriegsheimkehrern geleistete 'leise' Abkehr von moralischen und politischen Absolutheiten.« (Klaus Beckmann, evangelische aspekte, Februar 2021)