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On April 12, 1945, Franklin Roosevelt died and Harry Truman took his place in the White House. Historians have been arguing ever since about the implications of this transition for American foreign policy in general and relations with the Soviet Union in particular. Was there essential continuity in policy or did Truman's arrival in the Oval Office prompt a sharp reversal away from the approach of his illustrious predecessor? This study explores this controversial issue and in the process casts important light on the outbreak of the Cold War. From Roosevelt to Truman investigates Truman's…mehr

Produktbeschreibung
On April 12, 1945, Franklin Roosevelt died and Harry Truman took his place in the White House. Historians have been arguing ever since about the implications of this transition for American foreign policy in general and relations with the Soviet Union in particular. Was there essential continuity in policy or did Truman's arrival in the Oval Office prompt a sharp reversal away from the approach of his illustrious predecessor? This study explores this controversial issue and in the process casts important light on the outbreak of the Cold War. From Roosevelt to Truman investigates Truman's foreign policy background and examines the legacy that FDR bequeathed to him. After Potsdam and the American use of the atomic bomb, both of which occurred under Truman's presidency, the US floundered between collaboration and confrontation with the Soviets, which represents a turning point in the transformation of American foreign policy. This work reveals that the real departure in American policy came only after the Truman administration had exhausted the legitimate possibilities of the Rooseveltian approach of collaboration with the Soviet Union.
Autorenporträt
Wilson D. (Bill) Miscamble, C.S.C. was born in Roma, Australia and educated at the University of Queensland. He pursued graduate studies in history at the University of Notre Dame from where he received his doctorate in 1980. He then served for two years as North American Analyst in the Office of National Assessments, Department of Prime Minister and Cabinet, Canberra, Australia. In August of 1982 he returned to Notre Dame and entered the priesthood formation program of the Congregation of Holy Cross of which he is now a member. He was ordained a priest in 1988 and has taught at Notre Dame since then. He chaired the History Department from 1993 to 1998. His book George F. Kennan and the Making of American Foreign Policy, 1947-1950 (1992) received the Harry S. Truman Book Award. He also has authored Keeping the Faith, Making a Difference (2000), and edited American Political History: Essays on the State of the Discipline (with John Marszalek, 1997), and Go Forth and Do Good: Memorable Notre Dame Commencement Addresses (2003). He also has published a number of articles, essays and reviews and received a number of awards for his teaching at Notre Dame.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.09.2007

Unbegabt, aber erfolgreich
Der amerikanische Präsident Harry S. Truman verließ sich auf fähige Berater

Für die Deutschen war Harry S. Truman ein Glücksfall. Jedenfalls verbinden sich mit seinem Namen Amerikas harte Haltung in der von Stalin losgetretenen Berlin-Krise der Jahre 1948/49, die Hilfe beim Wiederaufbau des zerstörten Landes und - nur vier Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges - die Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Umgekehrt hätte der 33. Präsident der Vereinigten Staaten ohne die schwere Krise um Berlin Anfang November 1948 wohl kaum die Wahlen für sich entscheiden können: Kein zweiter amerikanischer Präsident seit 1945 war während seiner Amtszeit so unpopulär wie Truman.

Zu Unrecht, findet Wilson D. Miscamble und macht sich an eine Revision des Truman-Bildes. Der ordinierte Geistliche und promovierte Historiker australischer Abstammung, der an der amerikanischen Universität von Notre Dame lehrt, betritt dabei vertrautes Terrain, hat er sich doch 1992 mit einer Studie über "George F. Kennan and the Making of American Foreign Policy, 1947-1950" unter Kennern einen Namen gemacht. In seinem neuen Buch geht er einen Schritt in die Geschichte zurück und nimmt die amerikanische Außenpolitik der Jahre 1945/46 unter die Lupe. Genau genommen geht es um die knapp zwei Jahre von der Vereidigung Trumans als Vizepräsident im Januar 1945 bis zum Rücktritt seines Außenministers James F. Byrnes im Dezember des folgenden Jahres. Dafür hat sich Miscamble durch die Bestände zahlreicher amerikanischer und britischer Archive und dort vor allem durch Dutzende von Nachlässen, außerdem durch die inzwischen sehr umfangreiche wissenschaftliche Literatur zur Frühphase des Kalten Krieges gearbeitet. Dass er ausschließlich englischsprachige Titel zur Kenntnis nimmt, ist mehr als ein Schönheitsfehler, wenn auch außer Frage steht, dass die seit einigen Jahren zu beobachtende neue Sicht auf den ersten Nachkriegspräsidenten der Vereinigten Staaten vor allem von seinen amerikanischen Biographen wie Robert H. Ferrell oder Alonzo Hamby formuliert worden ist.

Das Bild Trumans neu zu zeichnen, heißt zwangsläufig auch, ein Gleiches mit dem seines Vorgängers im Amt zu tun. Denn dass der 1884 in Missouri geborene Truman, der erst mit Fünfzig in die Politik fand, bei seinen Landsleuten so schlecht davonkam, lag an dem gewaltigen Schatten, den Franklin D. Roosevelt auf seinen Nachfolger warf. Immerhin hatte der willensstarke Demokrat, der im November 1944 zum dritten Mal wiedergewählt worden war, das Land nicht nur aus der tiefen Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre, sondern auch zum Sieg über Deutschland geführt, wenn er diesen auch nicht mehr erlebte: Zweieinhalb Wochen bevor sich Adolf Hitler im Führerbunker der Reichskanzlei das Leben nahm, erlag sein amerikanischer Bezwinger, der seit den frühen zwanziger Jahren auf den Rollstuhl angewiesen war, einem Gehirnschlag.

Und weil der 32. Präsident nicht nur gegen den deutschen Diktator, sondern auch gegen alle jene eine tiefe Abneigung empfand, die ihm bis in den Untergang gefolgt waren, überließ er seinem sowjetischen Partner in der Anti-Hitler-Koalition das Feld in der deutschen und den mit ihr zusammenhängenden, also praktisch allen nennenswerten Fragen: Roosevelt war es, der die Vereinigten Staaten im Februar 1945 auf der Konferenz von Jalta vertrat, wo Josef Stalin die Weichen für die Nachkriegszeit stellte. Roosevelts Nachfolger fiel die undankbare Aufgabe zu, im anbrechenden Zeitalter des Ost-West-Konflikts mit diesem Erbe umzugehen.

Folgt man Miscamble, hat sich Truman dabei nicht nur wacker geschlagen, sondern auch das Steuer der amerikanischen Außenpolitik umgelegt und sich damit von der konzessionsbereiten Kremlpolitik und den "ziemlich romantischen Plänen und Visionen" seines Vorgängers abgesetzt - wenn auch erst nach einiger Zeit. Denn "bedauerlicherweise verwandte die Regierung Truman 1945 und 1946 zu viel Energie auf die Verhandlungen mit den Sowjets, versuchte sie zu beruhigen und zu beschwichtigen und einen friedlichen Ausgleich mit ihnen zu erreichen". Das gilt für die Konferenz von Potsdam, auf der im Sommer 1945 die Ergebnisse von Jalta noch einmal festgeschrieben wurden, und es gilt auch für den Einsatz der Atombombe in Hiroshima und Nagasaki: Die gelegentlich zu hörende Annahme, sie sei Ausdruck eines frühen Kräftemessens zwischen den kommenden Vormächten des Kalten Krieges und damit Teil einer antisowjetischen Strategie des amerikanischen Präsidenten gewesen, verweist Miscamble ins Reich der Legende.

Die Wende kam erst im Frühjahr 1947, mithin vergleichsweise spät, aber immer noch früh genug, um Stalin seine Grenzen aufzuzeigen. Der sogenannte Marshall-Plan, also die Aufbauhilfe für Westeuropa einschließlich der westlichen Besatzungszonen in Deutschland, und die nach dem Präsidenten benannten Doktrin, in der Truman seine Landsleute vor dem Hintergrund der tatsächlichen oder vermeintlicher Machenschaften des Kreml in Griechenland und der Türkei auf eine Eindämmung der sowjetischen Expansion einstimmte, waren unüberhörbare Signale, dass die amerikanische Regierung ihre Hoffnungen auf eine Zusammenarbeit mit den Sowjets endgültig zu den Akten gelegt hatte.

Das alles sind richtige, wenn auch nicht unbedingt neue Erkenntnisse. Und auch das Bild, das Miscamble von diesem amerikanischen Präsidenten zeichnet, ist nicht originell, allerdings zutreffend und plastisch: Truman hatte weder außenpolitisch die "visionären Qualitäten" eines Woodrow Wilson noch innenpolitisch die herausragenden Talente eines Franklin D. Roosevelt. "In gewisser Weise lag seine Begabung in der Erkenntnis, nicht begabt zu sein, und in seiner Fähigkeit, sich auf fähige Politiker zu verlassen." Mit Blick auf manchen Vertreter des politischen Personals dieser Tage ist das immerhin einiges.

GREGOR SCHÖLLGEN

Wilson D. Miscamble: From Roosevelt to Truman. Potsdam, Hiroshima, and the Cold War. Cambridge University Press, Cambridge 2007. 393 S., 30,- [Euro].

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'Wilson D. Miscamble has explored this transition to good effect in a meticulously researched and forcefully argued work of diplomatic history. ... From Roosevelt to Truman provides a vigorous, detailed and orthodox account of a pivotal period in US foreign policy and world history, and demonstrates that even a well-trodden area of research can be re-enlivened to stimulate further thought and debate.' Contemporary Review