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Essays Band 1 Frühlingssturm 1893-1918 Neben seinen großen Romanen und Erzählungen hat Thomas Mann ein nicht weniger eindrucksvolles betrachtendes Werk geschaffen, das bislang nicht im gleichen Maß beachtet worden ist. Dabei hat er sich von Anfang an während seines ganzen Lebens mit kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Strömungen auseinandergesetzt, fremde Thesen in Frage, eigene zur Diskussion gestellt - nicht zuletzt, um sich auf diese Weise, darin Montaigne und anderen ähnlich, selbst darzustellen, bekanntzumachen und Gleichgesinnte zu erreichen. Er hat dies als eine wesentliche…mehr

Produktbeschreibung
Essays Band 1
Frühlingssturm 1893-1918
Neben seinen großen Romanen und Erzählungen hat Thomas Mann ein nicht weniger eindrucksvolles betrachtendes Werk geschaffen, das bislang nicht im gleichen Maß beachtet worden ist. Dabei hat er sich von Anfang an während seines ganzen Lebens mit kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Strömungen auseinandergesetzt, fremde Thesen in Frage, eigene zur Diskussion gestellt - nicht zuletzt, um sich auf diese Weise, darin Montaigne und anderen ähnlich, selbst darzustellen, bekanntzumachen und Gleichgesinnte zu erreichen. Er hat dies als eine wesentliche Aufgabe des Schriftstellers in seiner Zeit verstanden. Daß er beim Leser Detailkenntnisse voraussetzte, zitierte, ohne auf Autor und Quelle eigens hinzuweisen, hat in der Essayistik Tradition. Spätere Generationen haben es schwer, das Geflecht von Original und Zitat zu durchschauen. Thomas Mann hat zudem seine Essays nicht selten überarbeitet und sie so, der Forderung des Tages gemäß, in seine eigenen Sammlungen von Betrachtungen aufgenommen.
Aufgabe und Ziel dieser neuen, textkritisch durchgesehenen Ausgabe ausgewählter Essays ist es, den Blick konzentriert auf diesen Teil des Werkes zu lenken, ihn durch Erklärungen von historischen Zusammenhängen sowie durch Zitat- und Quellennachweis leichter verständlich zu machen. Voraussetzung dafür war es, stimmige Bände zusammenzustellen, die ein kontinuierliches Lesen ebenso ermöglichen wie ein Wiederentdecken besonders interessanter Anschauungen - und zwar in der ursprünglichen Fassung des Erstdrucks. Thomas Mann selbst hat seine Reden und Aufsätze für die Buchausgaben nach Themen geordnet. Hermann Kurzke und Stephan Stachorski haben statt dessen die Chronologie gewählt, die Anordnung also, die bei einer Auswahl aus dem betrachtenden Werk nicht nur die Entwicklung Thomas Manns als Essayist aufzeigt, sondern seine unmittelbare Reaktion auf Phänomene seiner Zeit dokumentiert. Dies geschieht nicht zuletzt dadurch, daßdie Herausgeber auch solche Texte aufnehmen, die Thomas Mann selbst nicht in seine Buchausgaben integriert hat und die z.T. auch später nicht wieder gedruckt wurden.
Autorenporträt
Thomas Mann, 1875-1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.

Die Herausgeber Hermann Kurzke, geboren 1943, ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft in Mainz. 1999 erschien vonihm die Biographie 'Thomas Mann. Das Leben als Kunstwerk'. Stephan Stachorski, geboren 1967 in Kaiserslautern, studierte Germanistik,Philosophie und Geschichte in Mainz. Er publizierte u.a. 'Fragile Republik. Thomas Mann und Nachkriegsdeutschland'.Beide Herausgeber sind an der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe der Werke, Briefe und Tagebücher ThomasManns beteiligt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.03.2000

Handlich gedacht
Essay-Bände, auch für unterwegs
Ganze Tage in den Büchern – entfährt es dem Autor, als er in seiner Einführung darauf zu sprechen kommt, warum in zahllosen Bibliotheken, Buchläden und Privathaushalten so viele Werke stehen, „die etwas beschreiben, was nicht existiert” und warum solche Beschreibungen so viele Menschen interessieren. Die alte Debatte also, über Literatur und ihre Wahrheit, ihre Wirklichkeit – da will man weiterlesen und sich mit dem Autor, dem Germanisten Burghard Damerau, auseinandersetzen, weshalb es dennoch diese Bücher sind, die uns die Wirklichkeit erschließen und warum wir „ohne Bücher nicht sein wollen”.
Damerau setzt in seinem Buch „Literatur und andere Wahrheiten” beim Leser Vergnügen voraus am argumentativen Pro und Contra. Und die Reihe des Aufbau-Verlags, in der es erschien, kommt all jenen entgegen, deren Lust am Sinnieren durch Zeitmangel nicht immer zum Zuge kommt. Man kann die handlichen Bändchen bequem in die Tasche stecken, man liest sie an und findet schnell den roten Faden der Argumentation. Kein Digest-Fastfood also, sondern eine Aufforderung zum nachdenklichen Gründlichsein.
Solche Nachdenklust wird auch in den Ausführungen der Literaturwissenschaftlerin Gertrud Lehnert über die Inszenierung des Privaten im öffentlichen Raum gefördert. Sie beschreibt den Umgang der Medien mit uns, die wir uns zur Schau stellen im öffentlichen Raum, sie beschreibt die Gründe dieser Verfügbarkeit und Vermarktung und ihre Geschichte, vom 18. Jahrhundert bis zur globalen Gesellschaft heute.
Das Thema Heimat greift Thomas E. Schmidt auf, der sich mit Leichtigkeit und Last des Herkommens auseinandersetzt. Blut und Boden, Landsmannschaften, Heimatbegriff in der DDR sind einige Stichworte. Und in einer kurzen, aufschlussreichen Gegenüberstellung geht der Autor anfangs auf zwei Kontrastpersonen ein und ihre ganz unterschiedlichen Heimatgefühle, die typisch sind für uns Heutige.
Beklommen und neugierig macht Michael S. Cullens Frage: Wo liegt Hitler? Cullen, aus New York stammender Historiker und Journalist, hat sich intensiv mit der Berliner Stadt- und Kulturgeschichte befasst. Er geht dem komplexen Thema des öffentlichen Erinnerns und des kollektiven Vergessens nach, beispielorientiert und prägnant.
Zehn Titel sind erschienen, zwei neue kommen in diesen Wochen hinzu (der eine: Die Leserin. Das erotische Verhältnis der Frauen zur Literatur!). Das sind gute Aussichten – auf schöne Tage mit kleinen Büchern.
BIRGIT WEIDINGER
Die besprochenen Bände der Reihe „Essays” sind erschienen im Aufbau Verlag, Berlin 1999. Jeder Band hat ungefähr 120 Seiten, Preis pro Band 24 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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