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»Kompromisse werden langsam und unter Schmerzen geboren. Sie erwachsen aus einer Zusammenarbeit, gegen die sich erst einmal jeder sträubt« – so einfach ist es, einen komplizierten Prozess zu beschreiben. Mit einer behänden Leichtigkeit schafft es die begnadete Essayistin Eva Menasse, zeitdiagnostisch Kernprobleme unserer Gegenwart in den Blick zu nehmen. Gesellschaftspolitisch bedeutsam sind ihre Gedankenspiele in einer Zeit von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, dem Erstarken autoritärer Politiker, Fake News, Aluhutträgern – denn wie all jenen begegnen? Ansichten als Hirngespinste abtun? Den…mehr

Produktbeschreibung
»Kompromisse werden langsam und unter Schmerzen geboren. Sie erwachsen aus einer Zusammenarbeit, gegen die sich erst einmal jeder sträubt« – so einfach ist es, einen komplizierten Prozess zu beschreiben. Mit einer behänden Leichtigkeit schafft es die begnadete Essayistin Eva Menasse, zeitdiagnostisch Kernprobleme unserer Gegenwart in den Blick zu nehmen. Gesellschaftspolitisch bedeutsam sind ihre Gedankenspiele in einer Zeit von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, dem Erstarken autoritärer Politiker, Fake News, Aluhutträgern – denn wie all jenen begegnen? Ansichten als Hirngespinste abtun? Den Dialog verweigern? Oder auf sie zugehen und diskutieren, in der Hoffnung Denkräume zu öffnen? Menasse schreibt über Dinge, die uns alle angehen und über die wir weiterdenken sollten, um etwas gegen eine Verrohung der Gesellschaft zu tun. "Die vielgerühmte Freiheit, dass sich jeder zu allem äußern kann, schafft die gefährliche Illusion, dass das Aushalten anderer Meinungen nicht mehr nötig ist. Es war schon immer schwer, Kindern zu erklären, dass es keine garantierte Gerechtigkeit gibt, sondern dass man nur beständig an ihr arbeiten kann. Heute ist es schwer, Erwachsenen zu erklären, was ein Kompromiss ist und wozu man ihn braucht. Andere Meinungen dienen nicht mehr dazu, unsere eigenen zu überprüfen – sondern den Gegner zu markieren."
Autorenporträt
Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, begann als Journalistin (Profil, FAZ) und debütierte im Jahr 2005 mit dem Familienroman "Vienna". Es folgten Romane und Erzählungen ("Lässliche Todsünden" 2009, "Quasikristalle" 2013, "Tiere für Fortgeschrittene" 2017), die vielfach ausgezeichnet und übersetzt wurden. Preise (Auswahl): Heinrich-Böll-Preis, Friedrich-Hölderlin-Preis, Österreichischer Buchpreis, Jonathan-Swift-Preis und das Villa-Massimo-Stipendium in Rom. Eva Menasse betätigt sich zunehmend auch als Essayistin ("Lieber aufgeregt als abgeklärt") und erhielt dafür 2019 den Ludwig-Börne-Preis. Sie lebt seit 20 Jahren in Berlin.
Rezensionen
»Eva Menasse verteidigt ganz entschieden ein freies, nicht eingehegtes Denken und sie macht deutlich, dass wir in einer Welt, die uns immer wieder vor neue und unbekannte Herausforderungen stellt, Offenheit und Gelassenheit dringend brauchen.« (Holger Heimann, SWR2) »Auf fünfzig Seiten macht sich Eva Menasse Gedanken über die Kunst des friedlichen Ausgleichs. Eine Kunst, die gesellschaftlich, aber auch individuell von Grund auf erlernt werden will.« (Günter Kaindlstorfer, ORF) »Es ist schon faszinierend. Eben noch folgte man Eva Menasse gebannt auf ihren gedanklichen Wegen zu dem großen Wort Kompromiss und zack! findet man sich mitten in den aktuellen Debatten wieder: Feminismus, Identität, Geschlechterkämpfe, Integration. Alles dabei. Eine sehr feine Reihe, die der Droschl-Verlag da herausgebracht hat.« (WamS) »Ein großes Plädoyer für den Diskurs.« (Gesa Ufer, Literaturagenten) »Eva Menasse gelingt es in ihrem glänzenden Essay, der keine fünfzig Seiten umfasst und kein Wort zu viel enthält, eine große gedankliche Breite zu entwickeln. Schlüssig, weiträumig, schnörkellos.« (Petra Lohrmann, Gute Literatur - Meine Empfehlung) »Kompromisse zu schließen bedeutet nicht nur, andere Ansichten zu akzeptieren. Sondern auch denjenigen, der sie hat. Da sind wir heute etwas aus der Übung. Dabei, so Menasse, sind Kompromisse nötiger denn je.« (Frankfurter Neue Presse)