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Sie pfeifen auf den amerikanischen Traum und führen ein Leben außerhalb der Gesellschaft. Getrieben vom Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung, fahren die Hobos illegal auf Güterzügen durch das Land, ständig auf der Flucht: vor der Polizei, paranoiden Bürgern - und sich selbst. Dreieinhalb Monate reiste Fredy Gareis mit diesen Überlebenskünstlern durch ein Amerika, das die wenigsten kennen. Er erlebte Zusammenhalt und Großzügigkeit, Einsamkeit, Gewalt und Drogen. Geschichten, die tiefe Einblicke in die raue Seele der USA gewähren: über die Kraft des Individuums, über Enttäuschung, Wut und über das Glück, arm, aber frei zu sein. …mehr

Produktbeschreibung
Sie pfeifen auf den amerikanischen Traum und führen ein Leben außerhalb der Gesellschaft. Getrieben vom Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung, fahren die Hobos illegal auf Güterzügen durch das Land, ständig auf der Flucht: vor der Polizei, paranoiden Bürgern - und sich selbst.
Dreieinhalb Monate reiste Fredy Gareis mit diesen Überlebenskünstlern durch ein Amerika, das die wenigsten kennen. Er erlebte Zusammenhalt und Großzügigkeit, Einsamkeit, Gewalt und Drogen. Geschichten, die tiefe Einblicke in die raue Seele der USA gewähren: über die Kraft des Individuums, über Enttäuschung, Wut und über das Glück, arm, aber frei zu sein.
Autorenporträt
Fredy¿Gareis¿wurde 1975 in Kasachstan geboren und wuchs in der Opelstadt Rüsselsheim auf. Um seine Reisen zu finanzieren, verdingte er sich nach dem Abitur als Taxifahrer, Putzkraft und Medikamententester. Danach war er als Journalist unter anderem für Die Zeit, Tagesspiegel und Deutschlandradio tätig. Seit 2013 ist er freier Autor. Bei Malik erschienen von ihm »Tel Aviv ¿ Berlin«, »100 Gramm Wodka«, »König der Hobos« und der Spiegel-Bestseller »Vier Räder, Küche, Bad«. Er wurde mehrfach mit dem ITB BuchAward ausgezeichnet. Derzeit lebt Fredy Gareis in Griechenland und Deutschland. www.fredygareis.com
Rezensionen
»Das, was Gareis zu erzählen hat, ist aus dem Leben eines Abenteurers.« echo-online.de 20180507

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.08.2018

REISEBUCH
Der Preis der
Freiheit
Fredy Gareis reist auf
Güterzügen durch die USA
Elegant wie eine Ballerina steigt Ricardo auf einen Güterzug und an der anderen Seite wieder hinunter. Tuck und Fredy Gareis folgen ihm. Die Männer suchen einen geeigneten Waggon, in dem sie mitfahren können von Waseca, Minnesota aus in Richtung Westen. Sie einigen sich auf einen Getreidewaggon. Nicht optimal, aber Besseres ist nicht in Sicht.
Ricardo und Tuck sind Hobos. Hobos haben in der Regel Spitz- und niemals Nachnamen. Sie haben, wenn sie älter sind, kaputte Rücken und jede Menge weitere Leiden an Körper und Seele. Das bringt ein Leben auf Schienen mit sich. Der Lohn für diese gefährliche Schinderei ist eine immense Freiheit und – manchmal jedenfalls – ballerinahafte Leichtigkeit.
Der Journalist und Autor Fredy Gareis hat sich für seine tiefschürfende und packende Reisereportage „König der Hobos“ unter diese Menschen begeben, ist mit ihnen kreuz und quer durch die USA gereist. Was gar nicht so einfach ist. Hobos stehen nicht auf Reporter. Auf Güterzüge aufzusteigen und „Fracht zu fahren“, wie sie das nennen, ist illegal. Hobos können öffentliche Aufmerksamkeit nicht gebrauchen. Gareis schafft es dennoch, sich mit Beharrlichkeit einen Platz zu erkämpfen in der Hobo-Gemeinschaft – er nennt sie eine Bruderschaft.
Früher bezeichnete Hobo die Wanderarbeiter; der Begriff sei offenbar, so Gareis, eine Verschleifung der Wörter hoe und boy, Hacke und Junge. Hobos haben Amerika aufgebaut, sie haben auf Feldern und in Bergwerken gearbeitet und die Gleise der Eisenbahn verlegt. Sie waren in der Regel obdachlos und fuhren als blinde Passagiere so weit, bis sie wieder einen Job gefunden hatten.
Auch heute sind die meisten Hobos obdachlos. Mit ihrer Unabhängigkeit, schreibt Gareis, verkörperten sie „die uramerikanischen Tugenden des Individualismus und der Selbstbestimmung“.
Die meisten ihrer Landsleute halten sie für Penner. „All die braven Bürger und ihre Handys und diese verdammte Paranoia seit 9 / 11“, wettert K-Bar, ein altgedienter Hobo. Früher seien Hobos insgeheim bewundert worden, wenn auch damals schon kaum jemand mit ihnen tauschen wollte. Heute wird die Polizei gerufen, wenn die Leute einen Hobo auf einem Zug entdecken.
Die Welt der Hobos ist ein krasses Gegenbild zu dem, was Fredy Gareis jene „hysterische Realityshow“ nennt, als die sich die USA zwischen Donald Trump und den Kardashians gerieren. „Hat dieses Land, das Land der Freien, sonst nichts mehr zu sagen?“
Doch, hat es, eine Menge sogar. Fredy Gareis hört aufmerksam zu. Und – noch wichtiger – er schafft es dabei, die notwendige Distanz zwischen sich und den wechselnden Begleitern zu wahren. Er macht sich nicht jede krude Meinung, jede Marotte zu eigen. Er trennt sich von Menschen, denen er nicht über den Weg traut. Doch er taucht tief ein in dieses Milieu und nimmt die Menschen ernst. Shoestring, mit dem er am längsten unterwegs ist, bewundert er sogar für sein Beharrungsvermögen, seine Haltung. Er lernt auch von ihnen: ganz praktisch, wie man auf der Schiene vorankommt und überlebt. Und, wie nebenbei, auch viel über die USA.
Es ist ein Blick von unten. Von Menschen, die „sich mit aller Macht dagegen wehren, zivilisiert“ zu werden. Der Preis ist die totale Ausgrenzung. Fredy Gareis ist ein genauer Beobachter und kluger Interpret. Seine eigene Rolle schiebt er nicht in den Vordergrund. Obwohl sie ungemein wichtig ist: Nur indem er sich dem Hobodasein für Monate mit Haut und Haaren ausgeliefert hat, konnte er dieses ungemein substanzielle Buch recherchieren. Damit hat er sich endgültig in die erste Reihe der Reiseliteraten hierzulande geschrieben.
STEFAN FISCHER
Fredy Gareis: König der Hobos. Unterwegs mit den Vagabunden Amerikas. Malik Verlag, München 2018. 252 Seiten, 16 Euro. E-Book 12,99 Euro.
Die Menschen rufen die
Polizei, wenn sie einen Hobo in
einem Waggon entdecken
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