'Da ist jemand. Da beugt sich jemand über mich. Jemand, der atmet.'
Inhalt:
Elises Verlobter kommt bei einem Bombenattentat ums Leben. Elise überlebt die Explosion tetraplegisch, blind und stumm, ist völlig hilf- und wehrlos. Eines Tages trifft sie auf die siebenjährige Virginie, die ihr vom
gewaltsamen Tod mehrerer Jungen erzählt und die anscheinend den Täter kennt. Elise lebt in Angst, denn…mehr'Da ist jemand. Da beugt sich jemand über mich. Jemand, der atmet.'
Inhalt:
Elises Verlobter kommt bei einem Bombenattentat ums Leben. Elise überlebt die Explosion tetraplegisch, blind und stumm, ist völlig hilf- und wehrlos. Eines Tages trifft sie auf die siebenjährige Virginie, die ihr vom gewaltsamen Tod mehrerer Jungen erzählt und die anscheinend den Täter kennt. Elise lebt in Angst, denn sehr sonderbare Dinge geschehen - Fremde dringen in ihr Haus ein, Virginie weiß, wer das nächste Opfer sein wird, und immer mehr Personen in Elises Umfeld erscheinen verdächtig.
Mein Eindruck:
Brigitte Aubert schafft, was meiner Meinung nach nur wenige Krimiautoren schaffen: Sie entsetzt und erschüttert den Leser durchgehend und ohne Unterbrechung. Die Schilderung der hilflosen und völlig ausgelieferten Elise gelingt der Autorin hervorragend und wirkt gespenstisch. 'Im Dunkel der Wälder' ist unheimlich und verstörend, der körperliche Zustand und die Verängstigung Elises sind beinahe greifbar.
Die absonderliche Behinderung Elises ist meiner Meinung nach etwas unrealistisch. Nicht benachbarte Hirnareale mit unterschiedlichen Funktionen sind geschädigt, dazwischen liegende Areale sind verschont geblieben und funktionieren außerordentlich gut (z.B. das sensorische Sprachzentrum oder die Areale für Sensorik). Aber ich will die Kirche im Dorf lassen (und vielleicht hat Elise auch Glück im Unglück gehabt) - die ganz spezielle Behinderung Elises trägt entscheidend zum Spannungsbogen bei. Was mir noch aufgefallen ist: Wieso kommt eigentlich keiner auf die Idee, dass man Elise eine Art Locked-in-Alphabet beibringen könnte (so wie es Jean-Dominique Bauby tatsächlich benutzt hat)?
Mein Resümee:
Aubert liefert dem Leser unzählige Puzzleteile, dennoch tappt der Leser bis zum Ende im Dunkeln. Unheimlich, spannend, bewegend, überraschend. Der verstörendste Krimi, den ich kenne.