Kriegsheimkehrer
Als Daniel aus dem Afghanistan-Krieg in die deutsche Provinz heimkehrt, ist er ein anderer Mensch. Die Erlebnisse in Afghanistan, die ständig lauernde Gefahr und ein Hinterhalt, bei dem er viele Kameraden und Untergebene verlor, haben aus ihm einen zutiefst verunsicherten,
psychisch angeschlagenen Menschen gemacht. Seit ihn seine Frau mit der gemeinsamen Tochter verlassen hat…mehrKriegsheimkehrer
Als Daniel aus dem Afghanistan-Krieg in die deutsche Provinz heimkehrt, ist er ein anderer Mensch. Die Erlebnisse in Afghanistan, die ständig lauernde Gefahr und ein Hinterhalt, bei dem er viele Kameraden und Untergebene verlor, haben aus ihm einen zutiefst verunsicherten, psychisch angeschlagenen Menschen gemacht. Seit ihn seine Frau mit der gemeinsamen Tochter verlassen hat und zu einem anderen Mann gezogen ist, lebt Daniel allein im früheren Familienhaus. Allerdings nicht im, sondern eher vor dem Haus. Er betritt das Haus nur, wenn es absolut nötig ist, da er geschlossene Räume nicht mehr gut ertragen kann, schläft draußen, schaut auf den kaputten Fernseher und auferlegt sich einen strengen Tagesablauf mit täglich extremem Training, um irgendwie klarzukommen.
Als er bei einer seiner Joggingrunden eine weibliche Wasserleiche findet, die er auch der Polizei meldet, gerät er bald selbst unter Verdacht. Mit seinem Kumpel Maik beginnt er zu recherchieren und stößt dabei auf weitere Morde nach ähnlichem Tatmuster. Während Daniel für die gesamte Nachbarschaft für den Täter gehalten wird, beginnt auch Maik allmählich an ihm zu zweifeln. Und Daniel selbst in sich irgendwann nicht mehr sicher, ob er so gestört und schizophren ist, dass er nicht mehr weiß, was er tut.
Dadurch, dass man auch als Leser irgendwann nicht mehr weiß, wem man trauen soll, wird die Spannung stetig gesteigert. Mit dem Protagonisten fühlt man durchaus mit, sein Verhalten und seine Verunsicherung werden auch glaubwürdig geschildert. Allerdings konnte ich mich in keinster Weise mit der soldatischen Art und dem Umgangston anfreunden.
Das Ende ist überraschend, aber etwas konstruiert, da einige Fragen offen bleiben.