In die "Die Eisbärin" von Matthias Gereon erzählt der Autor die Geschichte von Sabine Kleiber und wie ein vermeintlich gutes Leben durch eine Begegnung mit jemanden aus der Vergangenheit völlig aus den Fugen gerät.
Sabine trifft beim Einkaufen ihren alten Peiniger Herbert Lüscher aus Kindertagen.
Auf einmal sind die Gefühle von damals da: Panik und Angst.
Sie hat all die Jahre mit niemand über…mehrIn die "Die Eisbärin" von Matthias Gereon erzählt der Autor die Geschichte von Sabine Kleiber und wie ein vermeintlich gutes Leben durch eine Begegnung mit jemanden aus der Vergangenheit völlig aus den Fugen gerät.
Sabine trifft beim Einkaufen ihren alten Peiniger Herbert Lüscher aus Kindertagen. Auf einmal sind die Gefühle von damals da: Panik und Angst.
Sie hat all die Jahre mit niemand über die sexuellen Übergriffe gesprochen und es hat ihr viel Überwindung und Kraft gekostet, ein normales Familienleben mit Kind und Mann zu führen. Als ihre Tochter von einem Exhibitionisten beim Spielen angesprochen wird, reift in Sabine der Plan sich an ihren Peiniger zu rächen. Sie beobachtet Herbert Lüscher und sucht in eines Tages auf. Dem Leser wird aber schnell klar, dass auch er Sabine erkannt hat und sich auf die Begegnung freut. Dann geht fast alles schief und Sabine muss um ihr Leben fürchten. Doch das Blatt wendet sich, Sabines Lebenswille erwacht, sie bekommt überhand und tötet ihren Peiniger.
Erst nach einem Monat wird die Polizei wegen dem Verwesungsgeruch alarmiert. Kommissar Klein und Jennifer Bergmann ermitteln in diesem Fall.
Der Prolog beginnt gleich mit der harten Realität, es wird der Missbrauch an 11jährigen Mädchen beschrieben.
Der Schreibstil ist sehr spannend und fesselnd, die Angst und Panik von Sabine wurde sehr einfühlsam dargestellt. Aber auch die andere Seite, der Täter, wurde gut beschrieben, z.B. die Angst von Kohlmeyer, der nach 30 Jahren Gefängnis nun ein Leben in Freiheit führen soll.
Der Autor arbeitet hier mit kurzen Kapiteln und mit Perspektivwechsel, was die Spannung auf einem hohen Niveau hält, denn so weiß der Leser auch, was der Täter denkt.
Der Autor hat verschiedene Charaktere erschaffen und ich habe schnell Sympathien und Antipathien aufgebaut. Bei Sabine war ich hin und her gerissen, eigentlich genau wie es wohl in Sabine drinnen aussah. Lüscher habe ich gehasst und verachtet. Und die beiden Ermittler mochte ich vom ersten Augenblick, Klein, als erfahrener Kriminalist und Bergmann, die junge Kollegin mit ihrer erfrischenden und lockeren Art.
Matthias Gereon hat mit seinem Debüt "Die Eisbärin" bei mir voll ins Schwarze getroffen und er bekommt eine klare Leseempfehlung.