Tivertons sirrend heißer Sommer, der müde Steinmauern zermalmt und träge Windräder unter seiner Hitze in die Knie zwingt, wird von einem kalt grünen Winter abgelöst. Unentwegt fährt Constable Hirschhausen über die einsamen Landstraßen, um nach dem Rechten zu sehen. Oft sind es Kleinigkeiten, mit denen das große Verbrechen sich ankündigt. Ein Unterwäschedieb in den Gärten. Ein randalierender Vater an der Grundschule. Ein vernachlässigtes, eingesperrtes Kind. Familien unter Druck, finanzielle Probleme. Hirsch weiß genau, wie leicht solche Fälle eskalieren können, und bemüht sich mit einfühlsamer Autorität um Kontrolle. Bis sie ihm entgleitet.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensentin Sylvia Staude ist ganz froh, dass Garry Disher den Actionpegel nicht hochdreht, zutrauen würde sie's ihm, aber der Autor passt sich seinem runtergedimmten Constable Hirschhausen an, meint sie. Unterhaltsam findet Staude die Hirschhausen-Krimis auch so, wenn sie "fast unmerklich" Tempo zulegen, verschiedene Handlungsfäden spinnen (über Wäschediebe, vernachlässigte Kinder oder austickende Farmer), Australiens Landschaft in Szene setzen und allerhand Typen beschreiben. So auch hier. Disher erweist sich wiederum als eher nüchterner Erzähler und fabelhafter Stilist, so Staude.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Constable Hirschhausens Fälle im 'Land des Ungesehenen, Ungehörten': Damenwäschediebstahl, Waldfrevel, Erbschleicherei, Immobilienschwindel, Totschlag, Vernachlässigung von Kindern, religiöser Wahn. Pointillismus pur mit einem einfühlsamen, klugen Dorfpolizisten. Meisterhaft.« Krimibestenliste Deutschlandfunk Kultur