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Ryan Harrison (Leslie Nielsen), Gegengott, Superstar und Sexsymbol, wird überraschenerweise zum Tod durch den elektrischen Stuhl, den Strang und die Spritze verurteilt. Zum Glück rutscht der Gefangenentransport auf dem Weg zur Hinrichtugn auf einer Banane aus, und Harrison hat es nur noch mit rasenden Güterzügen und einem unerbittlichen Marshall zu tun, die ihn erbarmungslos durch den Wald hetzen. Ganz nebenbei muss er noch einen mordlüsternen, einarmigen, einbeinigen und einäugigen Killer finden, ein terroristisches Komplott verhindern, die schöne Cass Lake erobern und seine Hosen aus der…mehr

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Produktbeschreibung
Ryan Harrison (Leslie Nielsen), Gegengott, Superstar und Sexsymbol, wird überraschenerweise zum Tod durch den elektrischen Stuhl, den Strang und die Spritze verurteilt. Zum Glück rutscht der Gefangenentransport auf dem Weg zur Hinrichtugn auf einer Banane aus, und Harrison hat es nur noch mit rasenden Güterzügen und einem unerbittlichen Marshall zu tun, die ihn erbarmungslos durch den Wald hetzen. Ganz nebenbei muss er noch einen mordlüsternen, einarmigen, einbeinigen und einäugigen Killer finden, ein terroristisches Komplott verhindern, die schöne Cass Lake erobern und seine Hosen aus der Reinigung holen...

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.07.1998

Wer einmal nach der Angel greift
Stehgeiger auf der Flucht: In "Sehr verdächtig" hängt Leslie Nielsen an Richard Kimbles Leine

Der täppische "Meister der Geige" ist nicht, wie der deutsche Verleihtitel behauptet, "sehr verdächtig", sondern bereits wegen Mordes verurteilt worden. Den graumelierten Virtousen Ryan Harrison mit der weißen Weste (Leslie Nielsen) trifft der Richterspruch ins Mark. Was ihn andererseits nicht hindert, auf der Stelle zu fliehen. Statt die Musikerkollegen zu peinigen und in gespreizter Konversation auf Stehpartys zu dilettieren, eilt er nun ebenso linkisch dem wahren Mörder nach. Denn die Rechtskraft des einmal gefällten Urteils ist auch in der Klamotte nur dann außer Kraft zu setzen, wenn der Flüchtige der Polizei einen besseren Schuldigen präsentiert. Sonst droht dem Musiker die im Urteilstenor angekündigte "Exekution de luxe": durch den elektrischen Stuhl, den Strang und die Spritze zugleich.

Marshal Fergus Falls, genannt "der menschliche Bluthund", kann nicht wissen, wohin Harrison fliehen wird, um später mit neuen Beweismitteln die Flucht nach vorne antreten zu können. Also beginnt die Verfolgungsjagd mit den üblichen Pauschalberechnungen der Polizei. Wie weit kommt in diesem Gelände ein möglicherweise verwundeter Mann zu Fuß? Die Liebe zu Statistik und Aufwand ist das Kainsmal des Konzeptlosen. Er hetzt Polizeibeamte auf die Suche, die stereotyp "mehr Verstärkung und einen Hubschrauber" per Funk ordern. Im Waldstück, durch das Harrison geflüchtet ist, läßt Marshal Fergus alles Laub auflesen und nach Spuren untersuchen. Auch das gesamte Wild wird erlegt und ausgeweidet, bevor es die abgegrasten Indizien vielleicht verdaut hat.

Auf der Flucht begleitet wird Harrison von der schönen Cass Lake (Melinda McGraw). Der Zuschauer weiß nicht, ob sie ihm aus Liebe oder aus List folgt. Vielleicht hat auch seine schnörkellose Einladung zur Mitflucht ("Alles, was wir brauchen, steckt in meiner Hose") ihre Wirkung getan. Welcher Seiltanz das Leben bereits für den alleine Flüchtenden ist, zeigt eine der wenigen gelungenen Szenen des Films, die bezeichnenderweise ohne Stunts und Action auskommt: Im Angelgeschäft kleidet sich der fliehende Mordverdächtige neu ein. Er folgt den örtlichen Gepflogenheiten und wählt eine Gummilatzhose sowie als Accessoire eine Angel, was ihn sofort in hochnotpeinliche Unterhaltungen mit den fachsimpelnden Dorfbewohnern treibt. Die reagieren auf den Neuen mit Mißtrauen und direkten Fragen. Man weiß nicht, ob ihr Hobby oder ihre Herkunft sie so wunderlich gemacht haben. Zudem kennt der Violinist weder die Namen der Fische noch die der Köder, und um die Bedrängnis voll zu machen, schaut ihm am Schwarzen Brett sein Konterfei aus einem Steckbrief entgegen.

Doch weil Angler immer lügen, fallen niemandem die kuriosen, weil freihändig erfundenen Namen der Fische auf, nach welchen Harrison angeblich suchen will. Seine neue Identität liest er gleichfalls unentdeckt von den Dosen ab, die im Regal stehen, und am Ende auch vom Türschild der Herrentoilette. Ihm antwortet bloß das maulfaule Brummen der Dörfler, die ihren Sportsfreunden ohnehin nie richtig zuhören. Derweil überkrakelt der Flüchtling seinen Steckbrief. Als der nächste Kunde eintritt, der - wie es in der Klamotte sein muß - prompt so aussieht wie die absurde Zeichnung, stürzt sich alles auf ihn.

Nur wer das Genre der Fluchtfilme nicht kennt, wird daran zweifeln, daß Harrison die Flucht ebenso gelingt wie seinen parodierten Vorgängern, etwa dem besonders berühmten Dr. Richard Kimble. Im Film spielt ihn Harrison Ford. Auch Ryan Harrison führt die Jagd nach dem wahren Schuldigen in die Prothesenabteilung eines städtischen Krankenhauses. Hier deckt er die Identität des eigentlichen Täters auf. Denn der Muskelmann, dem er anfangs mit Not entwich, ist eigentlich ein einarmiger, einbeiniger und einäugiger Killer, den er über den Klinikcomputer ermittelt.

Während der Zuschauer diese zahllosen Anspielungen über sich ergehen läßt, wird ihm klar, warum die in Spielfilmlänge aneinandergereihten Zitate aus Actionfilmen nicht komisch wirken: Das Spektakuläre und Übertreibende macht die Vorlage selbst schon zur Persiflage. Die Zuschauer lachen auch in den Fluchtfilmen über die Einfälle des Drehbuchs und dessen moralisches Pathos. Unerfüllbares ist zu erfüllen, um schließlich vor der Obrigkeit als unschuldig dazustehen. Am Ende, als der Generalsekretär der Vereinten Nationen den zum Violinisten zurückgeschrumpften Harrison im Namen der ganzen Welt und zu den Klängen der Marseillaise rehabilitiert, erinnert man sich, daß die Fluchtfilme die immanente Komik und Absurdität solcher Gesten längst begriffen haben. MILOS VEC

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