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2 Kundenbewertungen

Das neue Bilderbuch von Sydney Smith nach "Stadt am Meer", für Kinder ab 4 Jahren. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021 in der Kategorie Bilderbuch.
Allein in der großen Stadt zu sein, ist manchmal unheimlich. Besonders, wenn man klein ist und alles um einen herum so laut und riesengroß. Da ist es gut, wenn es jemanden gibt, der die besten Geheimverstecke kennt, zum Beispiel unterm Haselstrauch oder hoch oben im Walnussbaum.

Produktbeschreibung
Das neue Bilderbuch von Sydney Smith nach "Stadt am Meer", für Kinder ab 4 Jahren. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021 in der Kategorie Bilderbuch.

Allein in der großen Stadt zu sein, ist manchmal unheimlich. Besonders, wenn man klein ist und alles um einen herum so laut und riesengroß. Da ist es gut, wenn es jemanden gibt, der die besten Geheimverstecke kennt, zum Beispiel unterm Haselstrauch oder hoch oben im Walnussbaum.
Autorenporträt
Sydney Smith zeichnet seit früher Kindheit, die er in Nova Scotia in Kanada verbracht hat. Seit seinem Uniabschluss hat er zahlreiche Kinderbücher illustriert und erhielt für »Überall Blumen« die Auszeichnung »New York Times Best Illustrated Childrens Book«, das von ihm illustrierte Bilderbuch »Stadt am Meer« war im Jahr 2019 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Er lebt mit seiner Familie in Halifax, Nova Scotia.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Tilman Spreckelsen scheint verzaubert von Sydney Smith's Kinderbuch, in dem es um ein in der Großstadt verlorenes Kind geht. Oder doch um ein Kind auf der Suche nach einer verlorenen Katze? Mal schaut Spreckelsen mit den Augen des Kindes, dann wieder löst sich der Blick auf und wird vielgestaltig, erklärt der Rezensent. Wer im Text spricht, der die Bilder begleitet, kann Spreckelsen auch nicht mit Sicherheit sagen. Er ahnt: Diese Unübersichtlichkeit, spiegelt das Erlebnis der Stadt wider. Doch nicht allein. Dann kommt das vermisste Haustier ins Spiel, und Spreckelsen gibt das Ausdeuten auf und freut sich an den tröstlichen Bildern, die auch von Fürsorge erzählen - egal für wen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.11.2020

Mütze mit roten Bommeln
Ein kleiner Junge sucht in der großen Stadt seine verschwundene Katze
und folgt voller Hoffnung ihren Spuren
VON HILDE ELISABETH MENZEL
In seiner kanadischen Heimat und in den USA wurde der junge Illustrator Sydney Smith bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet. Bei uns war er mit seinem Bilderbuch „Stadt am Meer“, 2019, für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Davor hatten ihn Bilderbuch-Liebhaber schon mit dem textlosen Bilderbuch „Überall Blumen“ für sich entdeckt. „Sam – ein rebellischer Schatten“, das Anfang des Jahres auf den Markt kam, fiel mit seinen expressiven Bildern aus dem Rahmen konventioneller Bilderbücher. Nun ist sein viertes Bilderbuch „Unsichtbar in der großen Stadt“ erschienen, das erste, zu dem er auch den Text geschrieben hat. Das Cover zeigt einen winterlich gekleideten Jungen am Fenster eines Busses, der durch eine Stadt fährt.
Schneeflocken stimmen auf ein Winterbilderbuch ein. Nach einer Bilderfolge der vorbeigleitenden Stadt aus Sicht des Jungen im Bus kommt die erste Doppelseite, auf der er den Bus verlässt und sich dem Stadtgetümmel aussetzt. „Ich weiß, wie es ist,/ klein zu sein/ in der großen Stadt.“ Wie gut, dass seine Mütze eine rote Bommel hat, die leitmotivisch durch das Buch führt, sonst würde er uns verloren gehen in diesem Großstadtchaos. „Es ist immer die Hölle los.“ Und dann spricht er mit jemandem, dem er gute Ratschläge gibt und Verstecke verrät. „Aber ich kenne dich./Du findest dich schon zurecht./ Wenn du willst, gebe ich dir/ein paar Tipps.“
Und er warnt vor kleinen Gassen und bösen Hunden. Aber er verrät auch „gute Verstecke“. Hoch oben im Nussbaum, zum Beispiel, auf den der Junge sehr dekorativ hinaufsteigt, eines der schönsten Bilder im Buch! Schließlich kommt die Antwort auf die Frage, die sich Betrachterin oder Betrachter schon eine Weile stellen: An wen wendet er sich eigentlich mit seinen Ratschlägen? Es ist seine Katze, denn „Vermisst“ steht auf den Plakaten, die er aus einem Rucksack zieht. Mit dem gezeichneten Bild einer Katze, die der Junge am Fischladen, an einem Zaun, einem Haus und einem Laternenpfahl befestigt.
Auf dem Rückweg wird das Schneegestöber immer heftiger, und als eine Frau mit einer ähnlichen Mütze mit roter Bommel auftaucht und unseren Helden in den Arm nimmt, empfinden wir große Erleichterung. Er ist zuhause und seine Zuversicht vom Anfang, dass seine Katze heimfinden wird, wiederholt sich: „Aber ich weiß,/du findest dich schon zurecht.“ Als Bestätigung Tatzenspuren im Schnee vor der Hausmauer mit Zweigen voller roter Beeren.
Ein betörend schönes und zugleich berührendes Bilderbuch, das immer wieder aufs Neue entzückt. (ab 4 Jahre und für die ganze Familie)
Sydney Smith: Unsichtbar in der großen Stadt. Aus dem Englischen von Bernadette Ott. Aladin Verlag, Stuttgart 2020. 40 Seiten. 18 Euro.
Seine Mutter umarmt ihn und der kleine Junge weiß, er findet seine Katze wieder.
Illustration aus Sydney Smith: Unsichtbar in der großen Stadt.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.12.2020

Willst du nicht heimkommen?

Ein Kind irrt durch Straßen und Plätze und verfolgt doch einen Plan: Mit seinem Bilderbuch "Unsichtbar in der großen Stadt" hat der kanadische Illustrator Sydney Smith ein Meisterwerk geschaffen.

Am Anfang ist da der Blick aus einem Busfenster. Eigentlich sind es sogar vier Blicke, aufgelöst in vier Bildern einer Doppelseite im neuen Buch des kanadischen Illustrators Sydney Smith, der mit "Stadt am Meer" (F.A.Z. vom 10. März 2018) auch bei uns bekannt geworden ist.

In jenem Buch hatte er den Rückblick von Joanne Schwartz auf einige Jahrzehnte Bergbaugeschichte in der Provinz Nova Scotia mit atemraubend vielschichtigen Bildern begleitet, nun, in "Unsichtbar in der großen Stadt" (der Originatitel "Small in the city" trifft es noch besser), ist Smith auch für den Text verantwortlich. Der allerdings tritt anfangs geradezu bescheiden hinter die Bilder zurück und kommt erst zum Vorschein, als der Bus schon angehalten und der anfängliche mehrfache Blick durchs Fenster nun den direkten Sinnesreizen der Großstadt gewichen ist - unmittelbar, ohne den schützenden Rahmen der Scheibe.

Ein Kind ist da unterwegs, wir sehen abwechselnd mit seinen Augen auf die Totale der Straßenschluchten, dann wieder löst sich der Eindruck der Metropole in viele flüchtige Details - Passanten, Fensterfronten, Ampeln, Werbung - auf, und dazwischen sehen wir das Kind selbst, die Mütze fest auf dem Kopf, der Kragen verdeckt, das Auge aufmerksam und starr.

"Ich weiß, wie es ist, klein zu sein in der großen Stadt", setzt der Text dazu ein, "keiner sieht dich und es ist überall fürchterlich laut. Sich da auszukennen ist nicht immer einfach." Wer spricht da und zu wem? Es gehört zu den Vorzügen dieses Bilderbuchs, eben nicht den leichten Weg zu gehen und alles gleich aufzulösen, was irgendwie rätselhaft erscheint und sich dem raschen Verstehen widersetzt. Denn klein ist das Kind tatsächlich in all dem Treiben zwischen den Hochhäusern, und wie um ein vergebliches Ringen nach Übersicht und Struktur darzustellen, sehen wir das Kind einmal auf einem ganzseitigen Bild gespiegelt und zugleich zersplittert in mehreren Glasscheiben. Daneben steht: "Es ist immer die Hölle los. Manchmal ist in meinem Kopf einfach zu viel drin."

Besonders tröstlich erscheint dieses Bild nicht, das Smith von der Großstadt entwirft, und bliebe es dabei, dann würde man die künstlerischen Mittel des Illustrators zwar bereitwillig anerkennen, das Buch hätte aber zugleich in seiner Stoßrichtung etwas Wohlfeiles. Nur öffnet Smith das Bedeutungsspektrum seines Werks, indem er uns langsam daran zweifeln lässt, dass wir es hier mit einem von Autos und Hochhäusern überwältigten Kind zu tun hätten. Und daran, dass es wirklich ausschließlich der Empfänger von Sätzen ist wie: "Aber ich kenne dich. Du findest dich schon zurecht. Wenn du willst, gebe ich dir ein paar Tipps."

Was sind das für Ratschläge? Die Hunde hinter dem Zaun lieber nicht zu provozieren, ist einer, sich im Haselstrauch oder auf dem Walnussbaum zu verstecken, ein anderer, und sich von dem freundlichen Ladenbesitzer einen Fisch schenken zu lassen, ein weiterer. Auf wen sie zielen, wird dann auf einer textlosen Doppelseite deutlich: Das Kind ist auf seinem Weg durch die Stadt inzwischen in den Park gegangen, es öffnet den Rucksack und holt ein Plakat hinaus, das es an einem Laternenpfahl befestigt. "Vermisst" steht darauf, darunter ist das Bild einer Katze.

Geht es also gar nicht um ein verschüchtertes Kind, sondern um dessen entlaufenes Haustier? Auch dabei belässt Smith es nicht, und diese Wendung ist die schönste des Buches. Wieder einige textlose Bilder später wirbt die ortlose Stimme um die Heimkehr des verirrten Wesens, der Katze also, wie es scheint, oder vielleicht doch auch des Jungen. "Ich weiß, du findest dich schon zurecht", heißt es ganz am Ende, und da ist dann eine Mutter, die schon nach dem Kind Ausschau gehalten hatte und es nun ganz fest in den Arm nimmt.

Muss man das alles ausdeuten? Natürlich nicht, auch nicht die tröstlichen Katzenpfotenspuren im allerletzten Bild, die an einer Ziegelsteinwand vorbeiführen, hinter der die Mutter und das Kind wohnen. Aber wenn man Bilder dafür suchen möchte, wie man selbst an der Fürsorge für andere wächst und daran, dass man das Chaos um uns herum ordnet, damit ein anderer es leichter hat, dann findet man diese Bilder in diesem wundervollen Buch.

TILMAN SPRECKELSEN

Sydney Smith: "Unsichtbar in einer großen Stadt". Aus dem Englischen von Bernadette Ott. Aladin Verlag, Stuttgart 2020. 40 S., geb., 18,- [Euro]. Ab 6 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Sydney Smith hat ein Meisterwerk der Bilderbuchkunst geschaffen, zum ersten Mal als Autor und Illustrator. Virtuos nutzt er eine Fülle an Gestaltungsmöglichkeiten. Kaleidoskopartig spiegeln die Bildformate die vielen Eindrücke. Pinselstrich und pointiert eingesetzte Farbigkeit inmitten von Weiß, Schwarz und Grauschattierungen schaffen eine Atmosphäre, die man mit allen Sinnen wahrzunehmen scheint. Manche Andeutung versteht man erst Seiten später, blättert zurück, wird zum wiederholten Anschauen angeregt. Ein ermutigendes Bilderbuch - es zeigt auf künstlerisch beeindruckendem Niveau, dass Kinder auch in schwierigen Situationen selbständig und zuversichtlich denken und handeln können." aus der Jurybegründung Deutscher Jugendliteraturpreis 2021 20211022