Bankierssohn Felix Pechstein ist nach dem schwarzen Freitag der Berliner Börse arbeitslos,pleite u.völlig am Ende.Nach dem Bankrott der Familienbank schoß sich der Vater eine Kugel in den Kopf,sein Bruder tauchte unter u.Felix hält sich mit kaum zu findenden Gelegenheitsjobs über Wasser.So wie ihm
geht es vielen im Berlin von 1927,für etwas zu essen o.ein paar Groschen würde er alles tun.Auch…mehrBankierssohn Felix Pechstein ist nach dem schwarzen Freitag der Berliner Börse arbeitslos,pleite u.völlig am Ende.Nach dem Bankrott der Familienbank schoß sich der Vater eine Kugel in den Kopf,sein Bruder tauchte unter u.Felix hält sich mit kaum zu findenden Gelegenheitsjobs über Wasser.So wie ihm geht es vielen im Berlin von 1927,für etwas zu essen o.ein paar Groschen würde er alles tun.Auch Nikola,der unsterbl.Superverbrecher ist von dieser Krise nicht verschont geblieben.Viele seiner einst so sicheren Aktien,die ihm einen angenehmen Lebensstil ermöglichten,sind nichts mehr wert,da kommt ihm der junge Pechstein,der ein Genie an der Börse war,gerade recht.Für ein fürstliches Salär will Nikola ihn beauftragen,seine maroden Aktien zu sanieren.Doch Felix sträubt sich zunächst,er findet Nikola unheimlich u.empfindet dessen Gegenwart als schauderhaft.Dann überredet ihn sein leicht zwielichtiger Nachbar Larkin ihn zu den „Kindern des Lichts“zu begleiten.Die Sekte,die auf die Wiederkehr der altägyptischen Pharaonenzeit hinarbeitet,wird von Meister Rainhart geleitet,der für die Zeremonien seine bezaubernde Tochter Mathilde einsetzt.Gleich bei seinem ersten Besuch entflammt Felix für die zarte Schönheit u. als diese ihn bittet,sie aus den Klauen der Sekte zu retten,schreitet Felix mit Hilfe von Larkin zur Tat.Das Unterfangen kann nat. nicht gelingen u.wenn Felix seine Mathilde retten will,gibt es nur einen Ausweg,er muß Doktor Nikola bestehlen.
Das 6.Abenteuer für den unsterblichen Schurken Doktor Nikola, diesmal von Petra Hartmann geschrieben,war für mich wieder ein spannendes Lesevergnügen,zwar nicht ganz so gelungen wie der Vorgänger „das Luftschiff des Doctor Nikola“ von M.Böhnhardt,aber trotzdem eine sehr unterhaltsame Lektüre,die sich sehr gut in die Reihe einfügt u.den genialen Forscher u.Oberschurken Nikola nach Deutschland führt.Die Atmosphäre im krisengeschüttelten Berlin ist sehr glaubhaft geschildert u.erzeugt für den Leser ein eindringliches Bild.Alle sind betroffen,auch die Reichen,für etwas zu essen o.einen Gelegenheitsjob würden viele alles tun.Genau die typische Atmosphäre für Sekten u.div.Heilsbringer,die in dieser schweren Zeit großen Zulauf haben u.mit ihren Betrügereien den Leuten noch den letzten Pfennig aus der Tasche ziehen.Hier bietet sich dem Leser ein detailreiches Bild einer Zeit,die für den schurkischen Nikola geradezu prädestiniert ist.Als Felix dann doch für Nikola tätig wird,zeichnet er sich auch nicht gerade durch faires Geschäftsgebaren aus,denn er saniert auf recht rücksichtslose Weise Nikolas wertlose Aktien.Erst als er zur Rettung seiner Angebeteten eilt,wächst er förmlich über sich hinaus,da er ja genau weiß,wie fürchterlich Nikolas Zorn sein wird u.trotzdem läßt er sich auf den Handel ein.Hier macht die anfangs noch etwas blasse Figur eine rasante Wandlung durch.Wenn Felix sich plötzl.als Einbrecher u.Schläger betätigt,wirkt das ein wenig überzogen,doch bei nur 188 Seiten muß die Hauptfigur eben schnell über sich hinaus wachsen.Insgesamt ist die Figurenzeichnung aber gut gelungen.Mathilde bleibt typisch für den viktorianischen Roman zwar eine eher blasse Randfigur,die aus der Not errettet werden muß u.reine Staffage ist,aber das tut der spannenden Geschichte keinen Abbruch.Wirklich gelungen ist aber die Darstellung von Nikolas Katze Apollyon.Sie ist der eigentliche Held der Geschichte, sogar Nikola beugt sich ihrem Willen u.das unheimliche Tier erscheint diesmal in ganz anderem Licht.
Wer die anderen Bücher um Doktor Nikola mochte,wird auch hier seine Freude haben.Vom Verlag wurde das Buch wieder sehr nett gestaltet u.paßt mit Cover u.Ausstattung zum Rest der Reihe.
FaziT:ein spannendes,kurzweiliges Abenteuer,das den Spuren des klassischen Schauerromans folgt u.Nikola, auch wenn er wie üblich nur am Rande agiert,wieder gelungen in Szene setzt u.so Boothbys Vorlage gekonnt weiter führt.Bleibt zu hoffen,daß der Wurdack Verlag noch weitere Abenteuer des unsterblichen Doktors hervor bringt.