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  • Buch mit Leinen-Einband

Produktdetails
  • Schriftenreihe des Kompetenzzentrums Soziale Marktwirtschaft der Handwerkskammer Düsseldorf 5
  • Verlag: Verlagsanstalt Handwerk
  • Artikelnr. des Verlages: 113005
  • Seitenzahl: 254
  • Erscheinungstermin: 23. Mai 2014
  • Deutsch
  • Abmessung: 245mm x 169mm x 21mm
  • Gewicht: 680g
  • ISBN-13: 9783869503011
  • ISBN-10: 3869503017
  • Artikelnr.: 40843652
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.07.2014

Subsidiarität für Europa?
Über das Röpke-Symposion in Düsseldorf

Das sechste Röpke-Symposion der Handwerkskammer Düsseldorf ist dem Gedenken an dessen langjährigen Leiter gewidmet, den engagierten Handwerker und Unternehmer, Europäer und Ordnungspolitiker Wolfgang Schulhoff, der am 17. Februar 2014 verstorben ist. Im vorliegenden, von Thomas Köster herausgegebenen Sammelband werden neben der Diskussion die Beiträge von 13 Referenten wiedergegeben. Davon vertreten drei das Handwerk, drei den ihm verbundenen Mittelstand (Genossenschaften, Sparkassen, freie Berufe), sechs die Wissenschaft und einer als Präsident die Deutsch-Französische Gesellschaft.

Gleich am Anfang verweisen Siegfried Schrempf und Thomas Köster auf Einsichten führender Europapolitiker, wie des Parlamentspräsidenten Martin Schulz oder des Kommissionspräsidenten Manuel Barroso, dass zu viel Zentralisierung oder zu wenig Subsidiarität dem europäischen Einigungsprojekt nicht guttut. Holger Schwanneke beklagt die "Vereinheitlichung um der Vereinheitlichung willen" und den mit dem Herkunftslandsprinzip verbundenen Nivellierungsdruck bei der Berufsausbildung. Ralf Barkey und Michael Breuer zeigen die Probleme, die zentrale europäische Regelungen für Genossenschaftsbanken und Sparkassen - und damit indirekt für Handwerk und Mittelstand - aufwerfen. Udo Di Fabio und Rudolf Streinz erläutern, wie schwer die rechtliche Umsetzung des Subsidiaritätsprinzips ist. Aus Jan Schnellenbachs ökonomischer Analyse können hier nur zwei Grundgedanken erwähnt werden. Erstens ermöglicht das Mehrheitsprinzip statt der Einstimmigkeit, dass manche Länder durch europäische Entscheidungen schlechtergestellt werden. Zweitens könnte man mit Hilfe von mehr direkter Demokratie die Brüsseler Zentralisierungstendenzen mildern.

Michael Wohlgemuth verweist darauf, dass man bei der Vereinigung von England und Schottland zum "United Kingdom" im 18. Jahrhundert auf Vereinheitlichung in vielen Bereichen bewusst verzichtet hat, dass man von den Briten bei der Gestaltung der europäischen Einheit lernen könnte und sollte. Der lesenswerte Band wird abgerundet durch zwei nützliche Anhänge. Der Erste enthält zehn Maßnahmen für eine bessere Rechtsetzung in Europa, die von der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand erarbeitet wurden und die stellenweise sehr detailliert und konkret sind. Der zweite Anhang liefert eine Zusammenfassung der Kernaussagen der Referenten in deutscher und englischer Sprache.

ERICH WEEDE

Handwerkskammer Düsseldorf (Hrsg.): Welche Chancen hat Subsidiarität in Europa? Verlagsanstalt Handwerk, Düsseldorf 2014. 254 Seiten, 34,90 Euro

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