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Goethes Epos bzw. Idyll in neun Gesängen, die jeweils den Namen antiker Musen als Inspirationsquellen tragen, war ein Lieblingsstück des deutschen Bürgertums im 19. Jahrhundert: Es wurde nach seinem Erscheinen 1797 fast so enthusiastisch begrüßt wie Goethes Werther und galt lange als eines der vollendetsten Werke des Dichters: Zwei Liebende finden nach vielen Umwegen und einer Aussprache am Ende glücklich zusammen.

Produktbeschreibung
Goethes Epos bzw. Idyll in neun Gesängen, die jeweils den Namen antiker Musen als Inspirationsquellen tragen, war ein Lieblingsstück des deutschen Bürgertums im 19. Jahrhundert: Es wurde nach seinem Erscheinen 1797 fast so enthusiastisch begrüßt wie Goethes Werther und galt lange als eines der vollendetsten Werke des Dichters: Zwei Liebende finden nach vielen Umwegen und einer Aussprache am Ende glücklich zusammen.
Autorenporträt
Johann Wolfgang Goethe (seit 1782: von; 28. 8. 1749 Frankfurt a. M. - 22. 3. 1832 Weimar) hat als Lyriker, Prosa-Autor und Dramatiker Epoche machende Werke des Sturm und Drang und der Klassik mit europaweiter Wirkung verfasst. Von Herzog Karl August von Sachsen-Weimar für den Weimar Hof verpflichtet, wo er u. a. für das Theater zuständig war, prägte er in der Zusammenarbeit mit Schiller besonders die Epoche der Weimarer Klassik. Goethes Interessen erstreckten sich auch auf unterschiedlichste Wissenschaften, zu denen er umfangreiche Schriften beitrug.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.12.1997

1797
Goethe "Hermann und Dorothea"

Sie sind am Brunnen gewesen, nun wollen sie gehn, "also standen sie auf und schauten beide noch einmal in den Brunnen zurück, und süßes Verlangen ergriff sie" - "herrlich glänzte der Mond . . . Nacht wars, völlig bedeckt das letzte Schimmern der Sonne", und nun, als ob Prousts junger Marcel das sieht, "lagen vor ihnen in Massen gegen einander Lichter, hell wie der Tag, und Schatten dunkler Nächte" - es ist nicht Sommer jetzt, wie dort in dem Buch, aber um so schöner vielleicht, sich jetzt, über die dunklen Tage, drei, vier Stunden in diesen wundervollen kleinen Roman zu versenken, diese kaum noch sonst einmal wahrgenommene wunderliche Antiquität durch die Lupe geschenkter Feiertagszeit anzuschauen, ihr ruhiges Leuchten zu genießen. Bilder wie in den Farben Poussins, kleine Geschehnisse, die am Ende zu Bildern werden, in denen sich die Zeit dann aufhebt, in denen sie stehnbleibt, für ein kleines Weilchen, anders läßt sich das ja kaum sagen. Vieles, das ist bei Goethe ja öfter so, klingt ein bißchen betulich, wenig emanzipatorisch, etwas hausbacken, gravitätisch und eher bewahrend; aber das muß man ja alles nicht mitmachen und kann dann unbeschwert von allen Meinungen die Grazie, die Leichtigkeit und oft genug auch die subtile Distanz bewundern, die der Glanz dieser leicht altertümlichen Verse allem verleiht, was in Prosa vielleicht wirklich auch damals schon ziemlich unmöglich gewesen wäre. Aber jetzt, wir, nach zweihundert Jahren Prosa und Prosa, wenn uns einer was erzählen wollte aus dem Leben, können uns leicht dem Charme öffnen, der uns da verführen will. Denn hat der Autor nicht ganz anders, als er glaubte, recht, wenn er anfängt: "Hab ich den Markt und die Gassen doch nie so einsam gesehn . . ." - nein, nie, müssen wir zugeben, außer jetzt hier in dieser ersten Zeile, nie haben auch wir das alles so gesehn, aber merkwürdig wäre das doch, irgendwas lockt da, und wenn einer so plaudernd verführt, dann wollen wir mitgehn wenigstens bis an den Brunnen, und in die schöne Nacht hinein, wenn der Schönen dann in den Weinbergen der Fuß knackt, als der Mond hinter den Wetterwolken verschwunden ist, und der junge Mann stützt sie; wäre es sein Fuß gewesen, der da geknackt, hätte sicher sie ihn gestützt (Goethe: "Hermann und Dorothea". Reclam Verlag, Stuttgart, seit immer schon. 112 S., br., 5,- DM) R.V.

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