Der Autor hat für das Meistern von Komplexität die Metapher >kleine Lösung Lösung. Man muss darauf achten, Komplexität und Dynamik insgesamt zu erfassen und
dabei nicht den
…mehrDer Autor hat für das Meistern von Komplexität die Metapher >kleine Lösung< gewählt. Anhand von Beispielen aus seiner Arbeit als Hochschullehrer und später als Organisationsberater zeigt er, dass die kleine Lösung wirksamer ist als der große Wurf. Die kleine Lösung, so der Autor, ist keine einfache Lösung. Man muss darauf achten, Komplexität und Dynamik insgesamt zu erfassen und
dabei nicht den Fehler machen, Details zu ignorieren. Das Ziel sei, die kleinste Lösung mit dem größten Effekt zu wählen. Wie bahne ich mir einen Weg durch das Chaos? Der Autor spricht aus Erfahrung. Seine Beispiele sind nicht nur Erfolgsgeschichten. Zwei Beispiele:
(1) Das kalte Mittagessen
In einer Universitätsklinik beschweren sich die Patienten, dass das Mittagessen ständig kalt sei. Um dieses Problem zu lösen, liegt der Klinikleitung ein Angebot vor, eine Software einzusetzen, Kosten 300.000 EURO. Bevor man sich für diese Lösung entscheidet, schaltet die Klinik ein Beratungsunternehmen ein, für das der Autor arbeitet. Die Berater sollen eine Antwort finden auf die Frage: Warum ist das Essen kalt, wenn es bei den Patienten ankommt? Diese Frage diskutierte das Beratergremium und kam recht schnell auf eine einfache Lösung. Man ließ an die Essen-Containern einen Aufkleber anbringen:
* Ende der Kochzeit: xxxx Uhr
* Das Essen ist 45 Minuten warm.
Von der Wirksamkeit dieser Idee waren auch die Berater überrascht. Schlagartig kam das Essen warm auf die Teller. Warum? Ärzte verschoben Untersuchungen und Visiten, Krankenschwestern ihre Mittagspause. Schlussfolgerungen des Autors: Die Menschen einbinden und zu Mitgestaltern machen.
(2) Der Flop
Der Autor beschreibt ein Projekt, das er als Lehrstuhlinhaber bei der Technischen Hochschule Aachen zusammen mit Forschungsinstituten der Hochschule und Unternehmen zehn Jahre lang bearbeitet hat. Man hatte eine Vision: Es war die Idee vom vollautomatischen Güterverkehr, der nicht auf der Schiene, sondern auf der Straße umgesetzt werden sollte. Dies war ein Teil der Privativsierungspläne der Bahn und erklärtes Ziel der Politik.
Das Projekt scheiterte bereits im Versuchsstadium kläglich.
FAZIT
Ein ehrliches Buch, verständlich geschrieben. Selbst erfahrene Führungskräfte und Berater bekommen in diesem Buch Anregungen für ihre Arbeit.