Nicht spannend, weil doch die Freimaurer der Verschwiegenheitspflicht unterliegen
„Aus erster Hand: Was bedeutet Freimaurerei heute?“ Zusatz – Spannend – steht auf der Rückseite des Buches. Spannend wird es nicht und die Antwort auf die Frage erhält der Leser nur teilweise.
Wer nun meint, er
erführe in diesem Buch etwas über den Ablauf der Zusammenkünfte der Freimaurer, über die Inhalte…mehrNicht spannend, weil doch die Freimaurer der Verschwiegenheitspflicht unterliegen
„Aus erster Hand: Was bedeutet Freimaurerei heute?“ Zusatz – Spannend – steht auf der Rückseite des Buches. Spannend wird es nicht und die Antwort auf die Frage erhält der Leser nur teilweise.
Wer nun meint, er erführe in diesem Buch etwas über den Ablauf der Zusammenkünfte der Freimaurer, über die Inhalte ihrer Zeremonien oder über eine (mögliche) Verflechtung in Kultur, Politik oder Wirtschaft, der wird ordentlich enttäuscht werden. „Verschwiegenheitspflicht“ ist das grundlegende Motto dieses Buches. Geschrieben werden nur allgemeine Dinge, wie die geschichtliche Entwicklung, die mittelalterliche Bauhütten, Humanismus als Grundprinzip oder Toleranz als Grundwert.
Die sechs Kapitel – ein ideales Modell, Wesen und Werte, Freimaurer und Loge, Positionen, Fakten sowie die Weltmaurerei – geben schon Information über das grundsätzliche Wesen der Freimaurerei. Aber überall dort, wo es nun wirklich interessant wäre, etwas zu erfahren, verweisen die Autoren (auch die werden nicht genannt, Kraus ist nur der Herausgeber) auf ihre Verschwiegenheitspflicht. Die Autoren philosophieren aber gerne.
Vielleicht ist es auch nur die Langatmigkeit vieler Kapitel, die manchmal sehr ausgeschmückte Beschreibung von im Grunde schnell erklärten Dingen, die mir dieses Buch fade erscheinen ließen. Nehmen wir uns das Kapitel „Rituale und Symbole“ heraus: etwas länger als drei Seiten, „unter einem Ritual versteht man einen feierlichen Handlungsablauf nach genau festgelegten Regeln“… die aber nicht weiter erläutert werden; „Symbole sind sinnlich wahrnehmbare, äußere Zeichen für Ideen oder Vorstellungen“ und weiter „…Alles kann, aber nichts muss Symbol sein“.
Freimaurer sollen nicht öffentlichen zu Vorwürfen Stellung nehmen und daher haftet ihnen so viel Geheimnisvolles an. Dieses Buch lüftet keines ihrer Geheimnisse, wenn denn da überhaupt welche sind. Auch das lassen die Autoren offen. Eben, weil doch alles der Verschwiegenheitspflicht unterliegt.